ALEC
Ich ließ Dana und Robert etwas Zeit um eine Entscheidung zu treffen, weshalb ich mit Lydia und Simon zusammen nach oben in Magnus Zimmer ging. Dort stand noch immer meine Tasche auf dem Boden und ich begann damit erstmal alle Sachen aus Magnus Schrank dort hinein zu packen. "Das müsste alles sein." sagte ich, als ich das Ladekabel meines Handys einsteckte und mich noch ein letztes Mal umsah.Mein Blick blieb an Magnus Bett hängen, eher gesagt an der darauf liegenden Decke. "Nimm sie einfach mit, wenn du sie willst. Hat er was dagegen muss er sich die eben wieder holen." merkte Lydia leise an und ich nickte. Sie hatte recht! Kurzentschlossen schnappte ich mir die Decke und legte sie auf meine Tasche. "Alec?" hörte man plötzlich eine leise Stimme hinter uns und sofort drehte ich mich herum. In der Türe stand Max und sah mich mit glasigen Augen an. "Geht schonmal vor." sagte ich zu Lydia und Simon, die verständnisvoll nickten.
"Gehst du?" fragte mich der kleine Junge traurig und ich sah ihn einfach nur an. Es brach mir beinahe das Herz ihm das zu sagen, ich nickte und merkte wie mir dabei ein paar Tränen die Wangen hinunter liefen. "Es tut mir leid, Max. Am liebsten hätte ich mich gar nicht entschieden...aber manchmal hat man keine andere Wahl." versuchte ich es zu erklären, aber wie erklärte man einem Kind, dass die Liebe manchmal schmerzhafter war als Folter...?
"Ich dachte wir sind deine Familie..."schniefte Max und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten. "Seid ihr auch...aber ich habe noch eine zweite Familie. Die Leute mit denen ich durch dick und dünn gegangen bin. Ich liebe sie ebenso wie ich euch liebe, aber manchmal passen die Menschen eben nicht zusammen. Es kann nicht immer funktionieren." versuchte ich ihm zu erklären und Max schnaubte nur. "Du meinst Magnus kann sie nicht leiden! Lass mich raten, er hat dich vor die Wahl gestellt...und dank seinem Verhalten ist sie dir nicht gerade schwer gefallen." fasste der jüngere zusammen und ich sah ihn überrascht an. "Ich bin nicht auf den Kopf gefallen! Ich kenne meinen Bruder und er will immer mit dem Kopf durch die Wand...läuft etwas anders wird er aggressiv und versaut es." fügte er noch hinzu, anscheinend kannte er das schon. "Er will ja nicht einmal seinen eigenen Sohn!" schnaubte Max genervt und ließ sich am Türrahmen herunter rutschen.
"I-Ich...du hattest recht." gab ich zu und der Junge vor mir sah mich verwirrt an. "I-Ich hab mich verliebt...in den liebevollen Bruder, Sohn und Alpha. In den Magnus, der so nett zu mir war und sich tatsächlich für mich interessiert hat. In den der sich um mich gekümmert hat, wenn es mir schlecht ging. I-Ich habe ihm sogar verziehen, dass er mich gebissen hat." platzte es verzweifelt aus mir heraus und jetzt gab es kein halten mehr, immer mehr Tränen kullerten meine Wangen hinunter. "Aber das was er jetzt ist tut mir weh, er schreit mich an...nimmt sich einfach was er will und er überlässt seinen Sohn einfach sich selbst...I-Ich...I-Ich kann das nicht nochmal miterleben wie jemand sich so verändert. Das ist kalt und herzlos...wie bei meinem Vater." sagte ich leise und mit zittriger Stimme.
Max sah mich schockiert an und nickte verstehend. "I-Ich werd jetzt gehen und mal schauen wie sich Dana und Robert entschieden haben. D-Du kannst mich ja mal besuchen kommen." verabschiedete ich mich von Max und legte ihm noch eine Hand auf die Schulter. "Ich komme dich definitiv besuchen, bei wem soll ich mich denn sonst über Magnus aufregen." witzelte er und ich musste leicht grinsen.
Während ich nach unten lief wischte ich mir die letzten Tränen aus dem Gesicht und traf dann im Flur wieder auf die Anderen. "Wir sind der Meinung du solltest Jack mitnehmen, du behandelst ihn wirklich liebevoll. Das hat er verdient...a-aber wir würden ihn gerne besuchen kommen, wenn das in Ordnung ist." begann Dana und übergab mir schweren Herzens den kleinen Jungen, den sie bis jetzt im Arm gehalten hatte. "Natürlich! Das ist schließlich euer Enkel." versicherte ich ihr und sie nickte dankend. "Wir haben alle nötigen Babysachen bereits in die Autos verladen, Dana überlässt dir ihren Wagen." fuhr Robert dann fort und ich sah ihn Überrascht an. Gerade als ich widersprechen wollte schüttelte sie den Kopf. "Er gehört jetzt dir, du brauchst ihn mehr als ich." sagte sie und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Danke." sagte ich leise und lächelte Dana schwach an, als ich im Augenwinkel Magnus Wagen auf den Hof fahren sah, spannte ich mich etwas an. "Wir gehen jetzt besser, ich will nicht noch mehr Ärger machen." verabschiedete ich mich schnell und folgte dann Lydia und Simon zu unserem Autos. Simon fuhr schonmal vor, während ich Jack in seinen kleinen Kindersitz setzte und gut anschnallte. Als ich gerade einsteigen wollte hörte ich noch wie Dana anfing ihren Sohn anzuschreien, sie schien wirklich extrem wütend zu sein. Ich stieg auf den Beifahrersitz und als ich noch ein letztes Mal hoch sah bemerkte ich, dass Magnus mich geschockt ansah. Was war denn auf einmal mit ihm los?
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Lone Wolf
Hayran KurguEin Omega mit einer dunklen Vergangenheit und einer rebellischen Art ,und ein dickköpfiger, sehr erwachsener Alpha... Kann das gut gehen?