Ich lief gestresst durch die Gänge der Uni, weil ich nur noch wenige Minuten bis zu meiner nächsten Vorlesung hatte und dringend noch was im Sekretariat abgeben musste. Die meisten anderen Stundeten liefen schon zu ihren Räumen, weil sie sich, wie ich Erstsemester, oft in den großen Unigebäuden verliefen und noch einen ziemlich weiten Weg bis zum nächsten Saal hatten.
Sichtlich genervt, weil mich das ständige Ploppen meiner Flip flops mehr aufregte, als der dumme Papierkram, reichte ich Mrs. Blumbaum die Zettel. Gleich daraufhin ging ich gehetzt weiter in Richtung Gebäudekomplex A, wo meine nächste Vorlesung stattfinden würde. Ich war müde, weil ich immer noch nicht normal schlafen konnte und doch war ich froh, dass mich wenigstens diese tägliche Erinnerung noch daran erinnerte, was geschehen war.
"Toni! Du rennst in die völlig falsche Richtung!" lachte Lisa und zog mich am Arm. Sie war in den letzten Monaten sowas wie mein Aufpasser gewesen und hatte mich in die Welt des Studierens eingeführt. Und ich musste zugeben, dass ich ohne sie sowas von verloren gewesen wäre.
"Aber, aber ich muss doch in Raum A34." widersprach ich. Lisa's Schnauben zeigte mir, dass ich in diesem Punkt zwar Recht hatte, jedoch trotzdem in die falsche Richtung gelaufen war.
Erschöpft von dem ganzen Laufen und den drei Vorlesungen, die ich heute schon hinter mich gebracht hatte, folgte ich ihr zu dem Gebäude, auf dem ein dickes A stand. Ups, das hätte selbst ich sehen können. Nachdem ich mich schnell bei Lisa bedankt hatte, ging sie in die umgekehrte Richtung davon, während ich die Treppen nach oben eilte und mich dann auf einen der letzten freien Plätze fallen ließ."Guten Tag. Ich hoffe sie sind alle gut vorbereitet, denn wir schließen das aktuelle Thema heute ab und werden uns in den nächsten Wochen mit einem Phänomen beschäftigen." sagte mein Professor und fing an etwas groß auf die breite Tafel zu schreiben. Ich saß in Musikwissenschaften, was so viel hieß, wie Musik ohne Musik .Wir machten weder welche, noch hörten wir sie, geschweige denn sahen wir auch nur im Entferntesten etwas, was mit ihr zu tun hatte. Als Mr. Pean (ja, der heißt wirklich so) dann etwas nach links ging, konnte ich mir ein genervtes Stöhnen nicht verkneifen. Über die mit Sicherheit drei Meter breite Tafel stand in großen Buchstaben:
BOYBANDS - DAS PHÄNOMEN!!!Das konnte doch jetzt nicht sein ernst sein?! Ich hatte mich für diesen Kurs eingeschrieben, weil ich die Musik zwar liebte, im Moment aber ehrlich gesagt mehr als genug von ihr gehabt hatte und ihr mehr oder weniger aus dem Weg gehen wollte. Und jetzt das!
Als wollten sie mir unter die Nase reiben, was damals passiert war...
"Nennt mir doch mal einige Beispiele!" forderte Mr. Pean uns auf und fast alle außer mir hoben einen Arm.
Genannt wurden die Beatles, die Backstreet Boys, N'Sync, Take That und One Direction durfte natürlich auch nicht fehlen. Als ich bei ihrem Namen vor Lachen und leichter Verzweiflung grunzte, fragte mich tatsächlich so ein Mädchen, ob ich was gegen die hätte.
Statt ihr ein verzweifeltes JA! ins Gesicht zu schreien, schüttelte ich nur den Kopf und widmete mich wieder dem, was unser Professor vorne philosophierte.
"Als Abschluss dieses Semesters, wird jeder von ihnen, alleine oder in einer Zweiergruppe, einen Vortrag halten, über eine Boyband. Damit es nun nicht zu Streiterein kommt und sich alle kloppen, wird, nachdem ich fertig geredet habe, ein Korb rumgehen, in dem Zettel sind, auf denen die verschiedenen Namen der Bands stehen. Findet euch bitte genau JETZT in Gruppen zusammen, oder lasst es. Ihr habt die Wahl!"
Sofort ging das Chaos los. Alle liefen wild umher und die Lautstärke wurde so enorm, dass ich mir die Ohren zu hielt. Es war mir egal, welche Band ich kriegen würde - SOLANGE ICH NICHT DIESE EINE BAND BEKAM!!!! Das wäre echt unglaublich gewesen....Der Korb flog umher und ich konnte nicht mal einen Blick auf ihn werfen.
Also endete diese Vorlesung damit, dass ich Kopfschmerzen, ein ungutes Gefühl und einen immer noch gefalteten Zettel hatte.
Ich konnte mich nicht überwinden ihn zu lesen.
Doch Lisa's Gesicht, was sie am Abend hatte, als wir in unserem Zimmer saßen, zeigte mir, dass das Schicksal es mal wieder echt gut mit mir gemeint hatte...*COMING SOON* ❤
Ana❤
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Keep Calm and miss One Direction (2)
FanfictionAls kleines Mädchen brachte mir meine Mutter bei, dass es Märchen nur in Büchern gab. Genau wie Happy Ends und die wahre Liebe, die man laut ihr nur mit Glück fand. Irgendwann glaubt man einfach nicht mehr daran. Denn alles hat ein Ende. Nun bin ich...