Dass Harry mir vorgeschlagen hatte wieder bei ihm einzuziehen war nun etwas über eine Woche her. Die letzten Tage hatte ich mal etwas genauer darauf geachtet, ob es praktischer wäre, oder eben nicht.
"Kommst du?", fragte Leo. Ich nickte und folgte ihm den Gang entlang. In der Bibliothek setzte ich mich neben ihn und zückte mein Handy.
Lust heute Abend was zusammen zu essen?
Harry nutzte jede Gelegenheit, um Zeit mit mir zu verbringen. Nicht, dass ich die gemeinsame Zeit nicht genoss, ganz im Gegenteil, aber oft zeigte sie mir, dass es tatsächlich praktisch wäre, wenn ich bei ihm wohnen würde.
Als ob du da noch Fragen müsstest ❤ antwortete ich und lächelte Leo an, weil er mich schief ansah.
"Harry?"
"Wer denn sonst?" Ich lachte leise und schrieb Harry eine weitere Nachricht.Holst du mich um 7 bei Mum und Coco ab?
Da er nicht mehr online war und ich zu dem letzten meiner heutigen Kurse musste, sagte ich Leo tschüss und machte mich auf den Weg.
"Hallo, Toni", sagte jemand von rechts.
"Hallo, Naomi." Ich war überrascht, dass sie mich ansprach.
"Alles gut?"
"Ja, und bei dir?", fragte ich, obwohl es mich relativ wenig interessierte. Denn sie war nie nett oder höflich mir gegenüber gewesen.
"Ja, danke dass du fragst. Würdest du Mr. Horan vielleicht sagen, dass ich krank bin?" Ich nickte und schon war das Gespräch beendet. Was mich nicht im geringsten störte.
"Naomi kommt nicht", sagte ich, als ich die Halle betrat. Colin sah mich verwundert an, nickte dann jedoch einfach. Kurze Zeit später saßen wir in einem Kreis und warteten darauf, was wir heute machen würden."So, ich bin auch endlich mal wieder da. Ich weiß nicht, ob es euch aufgefallen ist, aber ich war krank." Ein paar Leute lachten und so auch ich.
"Trotzdem geht es wie geplant weiter. Heute werden wir..." Während mein eigentlich viel zu bekannter Professor über die Stunde erzählte, schweiften meine Gedanken ab. Wie meistens, wenn ich eine schwierige Entscheidung zu treffen hatte, machte ich eine Pro und Contra - Liste (Foto).Auch als ich mich am Unterricht beteiligte, was mir bei Brennball nicht sonderlich schwer fiel, dachte ich nur an die Liste. Die negative Seite war nicht grade leer und das zog mich etwas runter.
"Hey, alles ok bei dir?", fragte Colin, als ich die Halle nach dem Unterricht verlassen wollte. Ich setzte mein falschestes Lächeln auf und nickte."Ja, bin nur etwas in Gedanken versunken."
"Ok, gut. Dann bis dann."
Ich lief in die Umkleide und zog mich dort um. Duschen wollte ich dort nicht, als nutzte ich die nächsten freien Stunden um zurück zu Zayn zu fahren. Er war sogar mal zu Hause."Hey, alles klar?", fragte er fröhlich und reichte mir ein Glas mit frischen Orangensaft.
"Ja, und bei dir?"
"Könnte nicht besser sein", trällerte er und drehte sich euphorisch im Kreis. Was hatte der denn genommen?
"Das freut mich, aber wieso bist du so happy?"
Er lachte, zuckte mit den Schultern und sah zur Seite. Sein Blick zeigte dabei so einiges."Du hast dich mit ihr getroffen", vermutete ich und grinste siegessicher.
"Hm? Was meinst du?"
"Du hast dich wieder mit Perrie getroffen! Den Blick hast du nur drauf, wenn du an sie denkst!" Gewonnen, da war ich mir sicher. Und Zayns Reaktion zeigte es mir."Das habe ich und es war wunderschön."
"Freut mich. Ihr seid so ein süßes Paar." Kaum dachte ich an die beiden, fiel mir die Liste wieder ein.Mochte sein, dass Zayn vielleicht etwas traurig sein würde, aber niemals allein. Er hatte genug Freunde und Familie und seine Zukunft mit Perrie war noch lange nicht beendet. Die Punkte die ihn betrafen, konnte ich also streichen. Alle Punkte, die meine Mum und Coco betrafen, waren auch mehr oder weniger gewichtslos. Sie würden nie etwas dagegen sagen oder sich dafür aussprechen, denn beide akzeptierten meine Entscheidungen und würden mich in allem unterstützen. Dann blieb bei den Pro-Argumenten noch das Haus und dass mein Herz sich danach sehnte, jede einzelne Sekunde mit Harry zu verbringen. Dagegen sprach, dass ich einen längeren Weg zur Uni und einen weiteren Umzug hätte.
"Denkst du an Harrys Vorschlag?" Es war schon seltsam, wie er meine Gedanken lesen konnte.
"Ja."
"Noch keine Entscheidung getroffen?" Ich schüttelte den Kopf."Dann viel Glück dabei."
Glück konnte ich mehr als nur gut gebrauchen. Gegen Mittag fing ich an mir Gedanken über mein Outfit für heute Abend zu machen. Auf meine Nachricht, was ich anziehen sollte, antwortete Harry nicht. Also nahm ich ein Kleid und hohe Schuhe mit (an die gewöhnte ich mich so langsam) und machte mich auf den Weg zu meiner Mum und Coco.
"Hey, Toni. Mum ist noch einkaufen", sagte Coco und ließ mich rein.
"Was ist das?" fragte sie dann, als ich die Tasche mit dem Kleid über einen der Stühle hängte.
"Ein Kleid."
"Wofür?", harkte sie nach und sah mich leicht genervt an, weil ich mir alles aus der Nase ziehen ließ."Harry holt mich um 7 ab, wir gehen Essen." Mein Schwesterchen nickte nur und ging weiter.
Kurz darauf kam Mum nach Hause und kochte Coco was Leckeres. Ich sah zu und versuchte nicht all zu oft zu der Uhr an der Wand abzuweichen, doch das fiel mir nicht sehr leicht. Die Zeit verging nämlich erst sehr langsam und dann war urplötzlich schon kurz vor 7.
"Solltest du dich nicht langsam mal umziehen?", fragte Coco und schockte mich damit. Ich murmelte völlig unzusammenhängendes Zeug und lief mit meinen Sachen ins Bad. Blitzschnell zog ich meine Jeans und den Pulli aus, um direkt darauf in das Kleid zu schlüpfen und die Strumpfhose hochzuziehen.
"Geht das so?" fragte ich und wartete auf das kritische Urteil meiner Familie. Sie waren zufrieden mit dem Outfit. Und dann kam auch schon Harry."Du siehst wunderschön aus", sagte er und küsste mich. Ich konnte Coco hinter mir seufzen hören und drehte mich mit genervten Blick zu ihr um.
"Ich bin dann weg. Wir sehen uns die Tage." Mum wünschte uns viel Spaß und schloss dann die Tür hinter mir.
"Schrecklich diese Familie."
Harry lachte und startete den Wagen.
"Ach komm, es gibt Schlimmere." Dann fuhren wir los und es dauerte nicht lange, da kamen wir vor einem sehr bekannten Gebäude an."Das gute alte Bekannte", sagte ich leicht sarkastisch und stieg aus, weil Harry mir bereits die Tür aufhielt. Er zog mich an sich und reichte dem Parkservice seine Schlüssel.
"Allerdings, aber dieses Mal wird es etwas anders."*****
Ein weiteres, dem Ende näher rückendes Kapitel ❤️
Hoffe es hat euch gefallen und ihr lest weiter :)
Bei Langeweile schaut doch mal bei Kidnapped oder She's not afraid rein, die schreibe ich parallel zum dritten Teil der Trilogie ❤️
Bis spätestens nächsten Freitag ❤️
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Keep Calm and miss One Direction (2)
FanfictionAls kleines Mädchen brachte mir meine Mutter bei, dass es Märchen nur in Büchern gab. Genau wie Happy Ends und die wahre Liebe, die man laut ihr nur mit Glück fand. Irgendwann glaubt man einfach nicht mehr daran. Denn alles hat ein Ende. Nun bin ich...