Schönen guten Abend und viel Spaß beim nächsten Kapitel ❤❤
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Die Begleitung für die Gala hatte ich nun geklärt. Gab es ja nur noch mindestens eine Sache, die meiner Aufmerksamkeit bedurfte - Lisa. Eigentlich hatten wir uns für heute Nachmittag verabredet, aber da ich nach meiner letzten Prüfung mehr oder weniger kotzend nach Haus gelaufen war, hatte ich ihr vor einer Stunde abgesagt. Ob sie mir nun glaubte, dass ich wirklich krank war, wusste ich nicht.
Als sie eine Weile nicht geantwortet hatte, entschied ich mich einfach dazu, etwas Fern zu sehen. Es liefen ein paar Folgen von den Simpsons und die sah ich mir erst mal an.
Da es an der Tür geklingelt hatte, lief ich im schlimmsten Outfit der Welt die Treppe runter und öffnete sie. Vor mir stand Lisa.
"Oh, hey", sagte ich überrascht und mühte mir ein schiefes Lächeln ab.
"Hab dir was mitgebracht."
Sie kam hinein und ich schloss die Tür hinter ihr. Dann nahm ich ihr die Tüte ab, in die sie alles, was man für meinen Zustand brauchen könnte, getan hatte.
"Danke, aber das hättest du nicht tun müssen."
Lisa folgte mir in die Küche, wo ich uns beiden einen Tee machte.
"Du hättest das Gleiche für mich getan."
Da hatte sie nun auch wieder Recht. Egal wie sehr wir uns stritten, beste Freunde waren wir noch immer.Mit dem Tee gingen wir ins Wohnzimmer und setzten uns auf die Couch.
"Es tut mir Leid, dass ich es dir nicht gesagt habe", brach ich die Stille.
"Nein, mir tut es Leid. Ich hätte nicht so reagieren dürfen! Drew hat uns beide verarscht und es war schließlich nicht deine Schuld, dass er das getan hat. Ich habe mich nur so über mich selber geärgert, weil ich ihm wirklich geglaubt habe..."
"Du hast daran nun wirklich keine Schuld! Er hat es zu gut gespielt. Ich war nur echt verwundert, weil ich irgendwie immer gedacht habe, dass du und Leo..."Ich grinste schief und Lisa tat es mir gleich. Wir lachten immer breiter, bis wir uns einfach umarmten.
"Du hast mir gefehlt", sagte Lisa und drückte mich noch etwas fester.
"Du mir erst!"Somit war auch das Problem nun gelöst. Lisa ging etwa zwei Stunden später wieder. Kurz danach kam Zayn völlig erschöpft nach Hause. Er setzte sich zu mir und wir sahen einen Film. Doch ich war mehr in meinen Gedanken versunken. Woran? Alle Probleme waren gelöst - außer das mit Harry.
Seit dem Theaterstück vor etwas mehr als einer Woche hatten wir etwas geschrieben. Es fühlte sich irgendwie gut an, aber auch anders. Wir waren ja auch nicht mehr die selben. In unser beider Leben war mehr als genug geschehen und wir hatten zwei komplett verschiedene Leben gelebt. Und das für fast ein Jahr. Wir waren in verschiedenen Welten und in meinen Augen zu unterschiedliche Menschen.
Trotzdem tauchte er immer wieder in meinen Träumen auf. Ich träumte von damals, von Harry und mir. Von Spaziergängen im Park, von Konzerten, von Abenden mit ihm im Restaurant und beim Abendessen in seinem Haus, von verrückten Aktionen mit ihm und Niall und Liam. Ich träumte sogar davon, mich mit ihm zu streiten! Und das nur, um mich danach sofort wieder mit ihm zu vertragen. Sogar feuchte Träume hatte ich noch von ihm.
Doch wenn ich ihn sah, war es einfach nicht mehr wie damals. Es war nicht mehr so, als würde ich den schönsten Menschen auf der Welt sehen und es war auch nicht mehr so, als würde sich alles nur noch um ihn drehen. Nicht, dass ich jemand anderen liebte oder an jemand anderen dachte - es war immer noch NUR HARRY in mir und es würde auch immer so bleiben. Da war ich mir sicher.
Zweifel hatte ich, weil nichts mehr in mir anfing zu kribbeln. Weil ich nicht mehr durchdrehte wegen ihm und alles für ihn stehen und liegen ließ. Ich würde nicht mehr alles für ihn aufgeben und mich nicht mehr verbiegen lassen, um in sein Leben zu passen. Denn ich war selbstständiger geworden und hatte mir ein neues Leben aufgebaut. Ich war nicht mehr abhängig von ihm und er war nicht mehr das einzige, was mir wichtig war. Wie in ihrem Song Spaces war die Entfernung zwischen uns größer geworden. Wir hatten uns auseinander gelebt und das bekamen wir jetzt auch zu spüren.
Doch ich fragte mich nicht, wer der erste war, der gehen würde (Who's gonna be the first to say goodbye?). Ich war diejenige, die sich nicht wieder auf eine Beziehung mit ihm einlassen wollte. Ich war diejenige, die den Kontakt mehr oder weniger vermied und auf Abstand ging. Denn ich wollte es so und nicht anders. Und genau deswegen fragte ich mich, wie er es wieder geschafft hatte, an mich heran zu kommen... Wieso antwortete ich ihm und freute mich sogar dabei? Lag es an meiner guten Erziehung oder doch an der Tatsache, dass ich ihn niemals vergessen konnte...?
Niemand außer mir konnte mir diese Fragen beantworten. Das Dumme war nur, dass ich es in diesem Moment selber nicht konnte. Und genau das machte mich wahnsinnig.
"Meinst du, Harry meint es ernst?", fragte ich und sah zu Zayn. Wie immer verstand er sofort, auf was ich hinaus wollte und runzelte die Stirn.
"Ich denke schon. Nach den letzten Monaten und dem was letztes Jahr passiert ist, scheint ihm an nichts mehr zu liegen, als an dir."
Mit der Antwort hätte ich zufrieden sein müssen, aber irgendwie war ich es nicht."Das heißt aber nicht, dass ich denke, dass ihr es noch ein Mal versuchen solltet."
Jetzt war ich diejenige, die die Stirn runzelte."Wie meinst du das?"
Ich drehte mich zu Zayn und spürte schon, wie ich schwitzige Hände bekam.
"Wenn man eure Vergangenheit betrachte und die Leben, die ihr jetzt unabhängig voneinander lebt, wäre es mehr als leichtsinnig, es erneut zu versuchen. Gegen die Liebe kann man nichts machen, aber ihr seid alt genug, um es realistisch zu sehen. Ich sage das jetzt nicht, um dich zu vergraulen oder von ihm fern zu halten, sondern um dich zu schützen. Es wäre das beste für euch, wenn ihr einfach nur Freunde bleibt."
Seine Worte machten Sinn, doch verwirrten mich nur. Würden wir es tatsächlich schaffen, nur Freunde zu sein?
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Keep Calm and miss One Direction (2)
FanfictionAls kleines Mädchen brachte mir meine Mutter bei, dass es Märchen nur in Büchern gab. Genau wie Happy Ends und die wahre Liebe, die man laut ihr nur mit Glück fand. Irgendwann glaubt man einfach nicht mehr daran. Denn alles hat ein Ende. Nun bin ich...