[Eighty-one] - DIE RUNDE

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Fin wusste es nun also. Als er weg gewesen war, hatte ich noch mal mit Harry telefoniert und wir waren uns einig, dass wir es ganz öffentlich machen wollten. Auch, wenn wir noch nicht soo lange wieder zusammen waren.
"Dann komme ich in deiner Mittagspause, ja?"
"Ja. Oh man, ich bin jetzt schon aufgeregt", gestand ich und ging mit meiner Tasche die Treppe runter.

"Ich auch. Ich wünsche dir ganz viel Spaß in der Uni, bis später Schatz."
"Bis später. Ich liebe dich", sagte ich und war erstaunt, wie leicht mir das jetzt schon wieder von den Lippen flutschte.
"Ich liebe dich."

Schnell schlüpfte ich in meine Schuhe, aus dem Haus und wartete auf der Tür auf mein Taxi. Als vor mir ein Auto hielt, stieg ich grinsend ein.
"Morgen."
"Einen wunderschönen guten Morgen!", trällerte ich und schnallte mich an.
"Oh man. Ich hoffe das lässt bald wieder nach", seufzte Fin lachend und fuhr weiter. War praktisch, dass er ausgerechnet gestern bei seiner Familie bei mir um die Ecke und nicht in der Uni geschlafen hatte.
"Heute ist also der große Tag?" Ich nickte. Heute war der große Tag.
"Du weißt, dann gibt es kein zurück mehr!"
"Das Gleiche habe ich auch schon gedacht. Aber es gibt nichts, was ich mehr möchte und liebe, als Harry. Also wird das kein Problem."

Wir fuhren auf den Parkplatz und jeder machte sich auf den Weg zu seinem Kurs. Während Fin, wie irgendwie immer, Sport hatte, durfte ich Mr. Pean lauschen. Ein angenehmer Zeitvertreib. Auch wenn alle im Kurs mich als Streber ansahen, weil Peanie eigentlich keine Einsen verteilte, höchstens mal ne 2+. Ich freute mich einfach über meine Note und ließ sie denken, was sie wollte. Das hatte ich im letzten Jahr gelernt und es half mir enorm weiter.
Die Zeit verging wie immer schnell und schon kam die Mittagspause. Ich war extrem aufgeregt, als ich über den, nun nicht mehr mit Schnee bedeckten, Campus zum Parkplatz ging und Harrys Auto schon von weitem sah. Natürlich den R8, nicht den TT.

"Bereit?" begrüßte er mich und griff nach meiner Hand. Ich küsste ihn, sah ihm tief in die Augen und nickte.
"Mehr als bereit. Darauf hab ich so lange gewartet, wie du." Harry lachte und schloss sein Auto ab. Hand in Hand machten wir uns auf den Weg zurück zu den Gebäuden und ich kam aus dem Grinsen gar nicht mehr raus. Manchen Mädchen klappte der Mund auf und eines ließ sogar seine Bücher fallen.
"Die sind aber alle überrascht", lachte Harry und legte seinen Arm um meine Schulter. Er zog mich näher zu sich und küsste mich aufs Haar.

"Wer kann's ihnen verdenken? Seit dem Theaterstück kennen sie die Wahrheit und ich hätte das hier auch nie für möglich gehalten."
Das erste, wirklich bekannte, Gesicht, was uns begegnete, war Grace. Sie blieb vor uns stehen und starrte erst nur Harry an.
"Du, er, ihr? Grace!", stammelte sie und reichte Harry die Hand. Freundlich lächelnd schüttelte er sie.

"Harry - Tonis Freund." Konnte er das bitte noch mal wiederholen? Und noch mal und noch mal und noch mal sagen? Ich hörte diese Worte so gerne. Tonis Freund ...
"Wow, ich meine, herzlichen Glückwunsch."
"Danke", sagte ich und grinste. Danach gingen wir weiter und trafen, wie es natürlich kommen musste, Mr. Pean und Colin. Zusammen.

"Hallo Antonia. Hallo Harry?" Colin schien erstaunt ihn hier zu sehen und blickte runter auf unsere verflochtenen Finger.
"Hey Colin. Mr. Pean", sagte Harry und klang dabei tiefenentspannt. Wir schaffte er das nur? Ich hatte das Gefühl, gleich entweder vor Glück zu platzen oder vor Aufregung im Boden zu versinken.

"So so, dann stimmt das also."
Ich nickte und sah meinen Professor an.
"Jap." Colin versuchte sich das Grinsen zu verkneifen und zwinkerte mir zu.
"Ich muss los. Wir sehen uns später, Colin. Viel Glück euch beiden!" Mr. Pean drückte meine Schulter und ging. Colin verschränkte nur die Arme vor der Brust und bat uns mit in sein Büro. Dort angekommen schloss er die Tür hinter uns und ehe ich mich versah, umarmte er mich stürmisch.
"Oh mein Gott, Toni das freut mich so für dich, also für euch!" Er redete weiter und fragte uns nach allem. Wir erzählten etwas von Paris und den anderen Dates und dass es eigentlich unausweichlich gewesen war.

Harry verließ die Uni und als ich in der nächsten Lesung saß, schrieb er, dass ich später noch zu ihm kommen musste. Und das tat ich nach der Uni auch. Zu Harry fuhr ich etwas länger, als nach Hause. Aber das störte mich nicht. Es war irgendwie komisch, wie jeder andere zu klingeln, aber einen Schlüssel hatte ich schon lange nicht mehr.

"Hey Engel." Harry begrüßte mich mit einem Kuss und zog mich hinein. Schon als ich im Flur stand, hörte ich die Stimmen.
"Harry, wer ist das?", fragte ich, jemand lachte. Niall - eindeutig Niall. Die anderen erkannte ich nicht ganz so schnell. Und dann sah ich, wer im Wohnzimmer saß.
"Überraschung", flüsterte Harry hinter mir, während mich alle anstarrten. Niall, El, Liam, Louis, Zayn, Lisa und Leo. Sie alle waren hier. Na super.
"Ich wusste es!", schrie El und sprang sofort auf mich zu.
"Endlich", seufzte Lou und zwinkerte mir zu. Sie alle freuten sich und das fühlte sich so unglaublich gut an.

"Ich freue mich wirklich für euch."
Ich drehte mich um und sah Liam den Raum betreten. Wir standen alleine in der Küche, als er das sagte.
"Weiß ich doch", sagte ich und wendete mich wieder dem Tee zu.
"Es ist nur, Sophia und ich haben Schluss gemacht und dann ist das alles nicht so leicht zu zeigen..."
Erst jetzt fiel mir sein zutiefst trauriger Blick auf. Sofort ging ich zu ihm und nahm ihn in den Arm.
"Das tut mir Leid." Ich drückte ihn fest an mich und nahm mir vor, ab jetzt wieder mehr für ihn da zu sein. Denn er war für mich noch immer mehr als ein Freund. Er war mein Bruder, den ich nie gehabt hatte und er brauchte mich, so wie ich ihn damals gebraucht hatte.
"Ich bin immer für dich da!"

Keep Calm and miss One Direction (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt