[Fifty-three] - DIE VERABREDUNG

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So also mir geht's beschissen und ich möchte nach Hause, aber das geht ja leider nicht.
Naja, hier euer Kapitel

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"Ok, dann gute Nacht", lachte ich mehr oder weniger.
"Gute Nacht Toni."
Ich legte auf und mein Handy zu Seite. Wieso geschah bei mir eigentlich immer so viel an einem stinknormalen Tag?!
Musste ja heute so sein, weil Montag war...

Etwas erschöpft lief ich zurück ins Wohnzimmer, wo nun nur noch Coco saß und fern sah.
"Na alles geklärt?", fragte sie und sah zu mir auf. Ich nickte und ließ sie neben sie plumpsen.
"Lust die Tage mal wieder was zu machen?"
"Klar. Morgen passt nicht wirklich, da mach ich schon was mit Shashi. Aber wie wäre es Mittwoch?", fragte sie und lächelte mich an. Ich wusste, dass Coco unsere gemeinsame Zeit genau so fehlte, wie mir.
"Passt. Schläft Mum schon?"
Coco nickte, während sie wie gespannt auf die Glotze starrte.
Ich küsste sie zur Verabschiedung auf den Kopf und machte mich auf den Weg zu Zayn.

Nach einer ausgiebigen Dusche legte ich mich ins Bett und schlief ausnahmsweise ruhig und tief.

Da der Start der Woche schon nervenaufreibend genug gewesen war, war ich ziemlich erleichtert, dass am Dienstag nichts Besonderes passierte. Colin war in Sport nicht mehr so fies zu mir und ließ mich sogar weniger laufen. Mr. Pean zwinkerte mir auf dem Gang zu und Fin und ich verabredeten uns fürs Wochenende. Das war der zweite Tag der Woche.

Am Mittwoch traf ich mich mal wieder mit Lisa in unserem Stammcafé. Sie erzählte von coolen Unterricht in der Musicalschule und begeisterte nicht nur sich damit. Es hörte sich alles echt gut an.
"Ach ja, hätte ich glatt vergessen! Mr. Pean hat gestern bei mir angerufen und ich hab das Stipendium!"
"Wirklich? Ist ja der Hammer! Herzlichen Glückwunsch, du hast es dir redlich verdient!"
Wir knuddelten uns und ich freute mich für Lisa. Für sie war es viel mehr wert, als für mich. Ich hätte so eine Art Ausbildung nicht gewollt. So waren alle zufrieden.

Treffen uns um 16 Uhr an der Eishalle in der City. xCoco
- schrieb meine kleine Schwester, als ich grade in der Bahn auf dem Weg nach Hause saß.
Dafür musste ich mich nämlich noch mal umziehen.
Zayn war nicht da, also drehte ich die Musik voll auf. Was ich hörte? Zufällig kam ich über Spotify auf das neue Album von One Direction. Die neue Single Perfect kannte ich noch nicht, aber sie gefiel mir genau so gut, wie der Rest des Albums.

Ich zog mir eine dicke schwarze Leggins, meinen weißen neuen Pulli, der hinten etwas länger war und ziemlich viel darüber an.
Um kurz nach halb vier band ich mir meinen blau-rot karierten Schal um, schlüpfte in meine blauen Nikes und verließ das Haus. Da mein Tank nicht mehr all zu voll war und Coco auch mit der Bahn fahren würde, tat ich es auch. In der Stadt angekommen hatte ich noch etwas Zeit und entschied mich, meinen Hunger zu bekämpfen. An dem Bäcker an der Ecke holte ich mir ein Schokocroissant, welches ich sofort zu essen begann.

Die Eishalle sah ziemlich zu aus.
Ich stellte mich neben die Kasse und wartete. Und wartete und wartete. War ja mal wieder typisch Coco.
"Gehört die Schokolade nicht eigentlich in den Mund?", fragte plötzlich jemand und erschrak mich damit fast zu Tode.
Erschrocken sah ich mich um und mir ein nur zu bekanntes Gesicht, welches in einen Schal und eine dicke Mütze gehüllt war.

"W-was machst du denn hier?"
Mir wäre fast die Tüte aus der Hand gefallen. Und das hier würde Coco noch büßen!!!
"Ich bin eigentlich mit Liam verabredet. Und du?"
"Coco", quiekte ich nur. Dann machte es klick.
"Warte kurz."
Ich holte mein Handy raus und weil Coco mit Sicherheit nicht rangehen würde rief ich gleich meine Mum an.
"Hallo mein Schatz."
"Hey Mum, ist Coco da?"
"Nein. Die hat doch montags und mittwochs immer Klavier."
Dann hatte ich also Recht gehabt mit meiner Vermutung.

"Alles klar, danke." Ich legte auf und sah schief grinsend zu Harry auf.
"Ich glaube da hat uns jemand aber gewaltig reingelegt."
Harry lachte und schon seine Mütze etwas nach hinten.
"Du meinst dass unsere Verabredungen nicht mehr kommen?", fragte Harry, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte.
"Naja, dann können wir doch was machen, oder?"
Ich überlegte, ob es wirklich eine gute Idee war und nickte schließlich.
"Ja, warum nicht. Wir könnten ja Schlittschuhlaufen, aber es sieht ziemlich zu aus."
Wir beide drehten uns zur Halle, wo die Kasse wohl grade besetzt wurde.
"Sieht doch offen aus", verbesserte ich mich und brachte mein Gegenüber damit zum lachen.

Wieder spürte ich deswegen den Funken und ließ es einfach zu. Mal sehen, was der Abend so mit sich bringen würde.
"Zwei Mal bitte", sagte Harry zu der Frau und warf mir einen schiefen Blick zu, als ich zahlen wollte. Ich steckte mein Geld schnell wieder weg und bedankte mich einfach bei ihm.
Drinnen war es noch komplett leer. Mit den ausgeliehenen Schlittschuhen in der Hand setzten wir uns auf eine Bank und zogen sie an.
Es war kein unangenehmes Schweigen und so langsam genoss ich seine Gesellschaft etwas.

"Kannst du das?", fragte Harry. Und ich wollte ehrlich zu ihm sein.
"Bin ne Weile nicht gefahren. Du?"
"Das gleiche."
Fast gleichzeitig bestiegen wir das Eis. Als ich strauchelte, stützte Harry mich. Ich bedankte mich mit roten Wangen und bewegte mich weiter fort.
Als Harry mir plötzlich seine Hand hin hielt, starrte ich sie nur an.
"Komm schon. Das macht es für uns beide einfacher."

Die Art, wie er das sagte, beruhigte mich. Ich ergriff seine Hand und gemeinsam fuhren wir ein Stück vom Rand weg, in die Mitte der Fläche.
Es fühlte sich nicht im Geringsten komisch an, Harrys Hand zu halten. Denn sie gab mir Halt.
Leise Musik lief und wir mussten beide lachen, als sie Forget You spielten.
"Passt ja perfekt. Mein Lied für dich, während wir ausnahmsweise mal alleine sind." Dieser Satz ließ den Funken in mir aufglühen.

Er leuchtete so stark, dass ich Angst hatte, man könnte ihn sehen; Harry könnte ihn sehen. Aber das war ja nicht möglich. Unbewusst drückte ich Harrys Hand, weshalb sich sein Halten verstärkte. Völlig in Gedanken versunken verlor ich den Halt und fiel. Wie es natürlich nicht anders sein konnte, fiel Harry mit mir. Wir landeten nebeneinander liegend auf dem Eis. Ich fing laut an zu lachen und sah zu Harry, dessen Locken nun in alle Richtungen abstanden, weil seine Mütze weggeflogen war.

"Oh man", sagte Harry, stand auf und half auch mir hoch.
"Was denn?"
Wir lachten beide noch, als wir wieder weiter fuhren.
"Das ist das schlimmste Date, was ich je hatte."

Date?

Keep Calm and miss One Direction (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt