[Fourty] - DIE PREMIERE

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So schnell geht's weiter :)
Endlich die Premiere!
Bis morgen❤
Ana

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"In 30 Minuten beginnen wir." rief einer der Regieassistenten und verursachte damit noch mehr Panik, die inzwischen auch mich erfasst hatte. Nur noch 30 Minuten...

Dann würde ich den schlimmsten Teil meines Lebens vorführen und es würde mir sicher nicht leicht fallen. So schnell es ging lief ich also nach hinten in die Ecke, in der ich mich umziehen konnte. Denn im Kleid konnte ich nun wirklich nicht auftreten...

"Komm, ich helf dir!"
Lisa erschien neben mir und öffnete den Reißverschluss. Alleine der hätte mich sonst mehrere Minuten gekostet.
"Danke", sagte ich und schlüpfte aus dem Kleid in meine Jeans. Lisa verabschiedete sich und half den anderen weiter. Ich hingegen band meine Haare neu zusammen, setzte mich an den Schminktisch und nahm etwas vom Make-Up weg. Für das Stück war ich viel zu sehr geschminkt. Kaum war ich fertig, kam auch schon die nächste Ansage:
"Noch 15 Minuten. 15 Minuten!"
Ich schluckte und griff nach der Wasserflasche neben mir.

"Man bin ich aufgeregt", sagte Zayn, der plötzlich neben mir aufgetaucht war. Er würde nämlich die Sänger im Chor unterstützen.

"Ich auch. Hoffentlich geht nichts schief."
Er nahm mich von hinten in den Arm und schloss die Augen.
"Du hast so hart gearbeitet, da kann gar nichts mehr schief gehen!"

"Das haben wir alle und wenn du das sagst, muss es ja so sein!"
Lachend ging er weiter und sagte den Musikern und Technikern Bescheid. Ich sah ein letztes Mal in den Spiegel und atmete tief durch. Gleich würde es endlich losgehen. Was hieß denn endlich? Leider! Ich meine, das Stück war gut, sehr gut sogar, aber mir tat es nicht gut.

"5 Minuten, bitte alle die in der ersten Szene spielen auf die Bühne!"
Das war mein Einsatz! Ich sah mich nach Leo um. Er stand links von mir, reichte mir die Hand und nickte.

"Jetzt geht's los."
Ich nickte ebenfalls und drückte seine Hand. Dann ging ich alleine nach vorne. Das Mädchen, was Coco spielte, folgte mir leise und wir bekamen die Chance, vorsichtig durch den Vorhang auf das Publikum zu gucken.

"Wow, sind das viele", flüsterte sie und hielt sich die Hände vor den Mund.
"Fuck", sagte ich aus dem gleich Grund und weil ich Coco, Mum, Gemma und Anne in der ersten Reihe entdeckte. Genau wie den Typen, der mich nach den Karten hier für gefragt hatte. Einige Studenten, viele Professoren und hunderte anderer Leute saßen dort. Nur in der letzten Reihe in der Mitte waren noch vier Plätze frei.

"Guten Abend meine Damen und Herren. Es freut mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind um uns mit dem Stück und den Spenden zu unterstützen. Vielen Dank auch an unsere Ehrengäste, die wir später alle noch mehr als genug sehen werden. Das Theaterstück wird Ihnen mit Sicherheit viel Freude bereiten und Sie ebenfalls zum Nachdenken bringen. In Zusammenarbeit mit Antonia Grey, Lisa Tolsten und Zayn Malik haben wir monatelang geprobt und werden Ihnen nun das Ergebnis präsentieren. Viel Vergnügen", beendete Mr. Pean seine Ansage und tosender Applaus erklang.

Ich stellte mich auf meine Position und schloss die Augen. Leise Klaviermusik erklang und der Vorhang wurde aufgezogen. Als ich dann die Augen öffnete, war ich voll in meiner Rolle drin und spielte, wie ich noch nie gespielt hatte.

"Ich bring Coco jetzt weg, Mum. Ich bin dann bei Mara, hol sie später ab und bringe sie nach Hause", rief ich und wühlte den Autoschlüssel aus der Schale neben der Tür. - So spielten wir die erste Szene (Kapitel 2) und darauf folgten viele weitere.

Die 8. Szene (Kapitel 12) wurde noch witziger:
"Verdammt noch mal Harry, lass mich gefälligst runter", rief ich und strampelte wie wild mit meinen Beinen. Er lachte nur und erst als wir bei den anderen in der Schlange standen, ließ er mich runter. Ich richtete meine Kleidung und sah die grinsenden Jungs der Reihe nach an.

"War das wirklich nötig?" Ich hörte Niall hinter mir kichern und sah ihn böse an. Auch Liam, Zayn und Louis konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen.

"Ja, sonst wärst du ja nie mitgekommen", verteidigte Harry sich. Jetzt lachten sie alle 4 los und Harry versuchte ernst zu bleiben, was ihm nicht so wirklich gelang. Widerwillig fuhr ich also mit den Jungs Wildwasserbahn und konnte mein Shirt danach auswringen. Ich tropfte wie ein begossener Pudel und so sah ich bestimmt auch aus.

Es folgten noch 7 weitere Szenen, bis es wirklich ernst wurde. Das Schauspielern machte mir inzwischen ziemlich Spaß. Leo und ich harmonierten super, die anderen gaben sich echt Mühe und das Publikum war begeistert. Die ernsten Szenen würde erst noch kommen und bis dahin musste ich jetzt erst mal die wichtigste und für mich schwerste Szene des gesamten Stückes spielen. Es war die 16. Szene (Kapitel 23) und in der würden wir uns das erste Mal küssen. Emotional würde es werden, weil ich auch noch 'All of me' singen musste. Wir hatten 'Say Something' dagegen getauscht, weil Mr. Pean alles wie im Original haben wollte.

Ich stand am Rand der Bühne und ging dann ins Licht zum Klavier, was mitten auf der Bühne stand. Niemand außer mir war dort und ich wartete darauf, dass Leo hinter dem Vorhang hervor kam, doch das tat er nicht.
Ich wartete und wartete und plötzlich ging doch tatsächlich das Licht aus. Ein Scheinwerfer ging an und zeigte auf mich.
"Fang schon mal an zu spielen und zu singen", rief jemand von hinten und so tat ich es. Verwirrt, wo Leo denn jetzt blieb. Er wusste nämlich genau, wie schwer mir diese Szene fiel...
Ein zweiter Scheinwerfer ging an und zeigte auf den Bereich hinter mir. Im Augenwinkel sah ich einen Stuhl und dann jemanden, der sich auf ihn setzte. Während des Refrains, den ich am besten konnte, sah ich auf und hätte beinahe aufgehört zu spielen. Denn neben mir saß nicht mein bester Freund und Schauspieler von Harry - nein! Neben mir saß Harry Edward Styles in Person. Etwas leiser sang ich weiter und versuchte nicht all zu geschockt und schockiert auszusehen.

Doch Harry lächelte nur und setzte dann endlich ein. Mit seiner rauen Stimme klang das Lied sogar noch schöner. Er sang leise und erst als ich im Refrain anfing die zweite Stimme zu singen wurde er lauter. Während ich auf die Tasten sah und mich auf die Melodie konzentrierte, spürte ich Harrys Blick auf mir und musste lächeln. Irgendwann fing er an mich auf dem Klavier zu begleiten mit einer zweiten Stimme, die er sich anscheinend grade so aus den Fingern zog.

"Wow", hauchte ich und senkte meinen Blick auf das Klavier.

Das Licht ging aus und der Vorhang schloss sich unter tosendem Applaus und während die Leute in die Pause liefen, saßen wir dort und starrten uns an.
"Hey", sagte Harry und als ich seine Stimme hörte, explodierte alles in mir.

Keep Calm and miss One Direction (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt