[Fifty-four] - DIE ROUTINE

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Viel vergnügen beim nächsten Kapitel ❤
Bleibt gesund und kommentiert fleißig :P

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Völlig in Gedanken versunken verlor ich den Halt und fiel. Wie es natürlich nicht anders sein konnte, fiel Harry mit mir. Wir landeten nebeneinander liegend auf dem Eis. Ich fing laut an zu lachen und sah zu Harry, dessen Locken nun in alle Richtungen abstanden, weil seine Mütze weggeflogen war.

"Oh man", sagte Harry, stand auf und half auch mir hoch.
"Was denn?"
Wir lachten beide noch, als wir wieder weiter fuhren.
"Das ist das schlimmste Date, was ich je hatte."

Date?
Hatte er grade echt Date gesagt? War das sein verdammter Ernst?
Schnell zog ich meine Hand aus seiner und steckte sie in meine Tasche. Seinen fragenden Blick ignorierte ich gekonnt.

"Wie kommst du darauf, dass das ein Date ist?", fragte ich schließlich. Ich sah nicht zu ihm auf, wusste aber, dass er kurz nachdachte.

"Naja, wenn ein Junge und ein Mädchen sich treffen und alleine in einer Eishalle Händchen haltend Schlittschuh fahren, dann ist das genau so, wie ich mir ein ganz normales Date vorstelle. Oder irre ich mich da?"
Aufgrund der Frage sah ich zu ihm auf. Er grinste etwas verlegen, was mich ebenfalls zum Schmunzeln brachte, als ich den Kopf schüttelte.

Wieder griff Harry nach meiner Hand und ich ließ zu, dass er sie hielt. Es war ja nicht, als würde irgendwer meine Hand halten. Wir hatten das schon so oft gemacht, dass es mir grade nicht besondere erschien. Außerdem wollte ich nicht noch ein Mal hinfallen.

"Lust auf ein Wettrennen?", fragte Harry. Ich sah irritiert zu ihm auf, weil ich überlegte, ob er das grade wirklich ernst meinte.
"Ähm, ok", sagte ich schließlich noch etwas unsicher. Wir stellten und an das eine Ende der Eisfläche und Harry gab das Startsignal.
"Auf die Plätze, fertig, los!"
Sofort lief ich so schnell ich konnte los. Doch schon wenige Meter später hatte Harry mich weit hinter sich gelassen. Ich gab mir nicht mehr zu viel Mühe und sah einfach dabei zu, wie seine Haare im Wind flatterten.

An der Wand angekommen drehte er sich um und sah mich an. Schnell senkte ich den Blick, doch er hatte mit Sicherheit gesehen, dass ich ihn angestarrt hatte.
So verlor ich das Ziel aus den Augen und fuhr mit ziemlich hoher Geschwindigkeit auf ihn zu. Das fiel aber erst so richtig auf, als ich direkt in ihn hinein fuhr.
"Hups", brachte ich quiekend hervor und schob meine Mütze aus meinem Gesicht.

Harrys Arme lagen um mich geschlungen und hielten mich fest. Meine Hände lagen auf seiner Brust, die jetzt von seinem Lachen vibrierte.
"Nicht so stürmisch."
Endlich traute ich mich aufzusehen und in seine Augen zu blicken.

"Sorry", sagte ich und senkte erneut den Blick. Während mein Kopf schrie, dass ich mich schleunigst aus seiner Umarmung befreien sollte, wollte mein Herz nichts mehr als aufzusehen und den Moment einfach zu genießen.
Harry nahm mir die Entscheidung ab, indem er einen Finger unter mein Kinn legte und es anhob.

"Ist nicht schlimm. Ist ja nicht so, als wären wir uns noch nie so nah oder näher gewesen."
Er schmunzelte, während ich nur spürte, wie meine Hände kribbelten, weil sämtliches Blut in meine Wangen schoss.

Wie hypnotisiert erwiderte ich seinen Blick und schreckte komischer Weise auch nicht zurück, als seiner nach unten zu meinen Lippen rutschte. Ich ahnte, was er vorhatte.
Doch wollte ich wirklich, dass er mich küsste? Während ich darüber nachdachte, hatte Harry seine Wahl wohl schon getroffen, denn sein Gesicht näherte sich meinem langsam.

Ich hielt still, als ich seinen Atem schon auf meinem Gesicht spüren konnte. Der kleine Funke brannte nun lichterloh in mir.
"Ähm, Harry. Nicht", krächzte ich schließlich. Mit einem etwas traurig aussehenden Lächeln ließ er von mir ab und stellte sich wieder grade hin. Seine Hände jedoch blieben wo sie waren.

"Keine Sorge, ich hätte dich nicht geküsst. Wollte nur wissen, wie weit wir sind."
"Wie, wie weit wir sind?", fragte ich und drückte mich leicht von ihm weg.
"Du weißt, was ich dir an dem Abend vor dem Restaurant gesagt habe?"
Ich nickte nur.

"Ich wollte nur austesten, wie weit ich schon gekommen bin. Denn ich spüre, dass dort etwas ist", sagte er und deutete auf meine Brust,
"und ich werde es dir beweisen, genauso wie ich es dir versprochen habe!"
Das war zwar nicht ganz die Antwort gewesen, auf die ich gehofft hatte, aber sie war irgendwie trotzdem befriedigend.

"Ich werde dich nicht küssen, außer du bittest mich darum, oder tust es selbst."
Mit diesem Worten umrahmte er seinen Oscar-reifen Abgang. Er fuhr weiter und ließ mich stehen. Seine Worte brachten etwas Beruhigung in mich und darüber war ich froh. Auch wenn es dem widersprach, was ich eben klar gefühlt hatte. Denn als er mir so nah gewesen war, war es nicht erschreckend, sondern schön gewesen. Doch genau das bereitete mir so eine riesen Angst.

"Toni? Nicht träumen, genieß es!"
Ich lächelte Harry zu und fuhr ihm hinterher. Er fuhr natürlich schneller und vor mir weg. Als er anhielt, sodass ich ihn fangen konnte, drehte er mich um und schubste mich mit Schwung in die Mitte der Fläche.
"Jetzt fange ich dich!" Ich kam mir vor, wie damals mit 14, als mein Dad und ich jede Woche hier gewesen waren und genau dieses Spiel gespielt hatten. Aber das machte mich nicht traurig, sondern froh, dass ich diese schöne Zeit erlebt und mich daran erinnert hatte.

"Hab dich", sagte Harry und hielt mich von hinten fest.
"Natürlich hast du das. Du bist ja auch viel schneller als ich!" Wir lachten darüber.

Wenig später wurde mir langsam kalt, weswegen wir uns umzogen und die Schlittschuhe wieder abgaben.
"So viel Spaß hatte ich lange nicht mehr, danke", sagte ich, als wir die Halle verließen. Harry legte grinsend einen Arm um meine Schulter und zog mich weiter nach rechts.
"Geht mir genauso. Komm, ich fahr dich nach Hause."

Einwände hatte ich keine, denn so langsam wurde es zur Routine, dass er dies tat. Und es war ja auch nichts Besonderes. Liam, Niall und Zayn hatten mich schon zig mal nach Hause gefahren.

Vor dem Haus stieg er wieder mit aus und brachte mich bis zu Schwelle.
"Danke, für den schönen Abend", sagte Harry, küsste mich auf den Kopf und ging. Ich blieb noch kurz stehen, genoss den Moment und erst, als sein Auto außer Sichtweite war, schloss ich die Tür auf und ging hinein.

Keep Calm and miss One Direction (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt