[Seventy-five] - DAS KRANKENHAUS

1.5K 134 26
                                    

"Toni, bist du wach?"
"Jetzt schon. Lass mich schlafen!", murrte ich und zog die Decke noch höher über mein Gesicht.

"Aber dein Wecker hat schon drei Mal geklingelt. Musst du nicht in die Uni?" Uni? Sofort setzte ich mich auf und blinzelte.
"Fuck", murmelte ich und hielt mir die Augen zu.
"Guten Morgen", lachte Harry neben mir und stand auf. Wie konnte man morgens nur so wach sein?

"Wie spät ist es?"
"Kurz nach sieben. Also beeil dich, dann setz ich dich an der Uni ab, bevor ich ins Krankenhaus fahre." Ich öffnete meine Augen und sah ihn nur in Boxershorts an der Tür stehen. Aber das war grade nicht wichtig.

"Krankenhaus?"
Ich stand ebenfalls auf und zog meine Schlafsachen aus. Viel Zeit hatte ich ja jetzt nicht mehr.
"Ja, meine Mum liegt im Krankenhaus, aber es geht ihr schon wieder gut. Sie muss nur zur Beobachtung noch da bleiben."
Wieso sagte er das nicht gleich? Deswegen war er also gestern erst nicht gekommen...
"Und das sagst du mir erst jetzt? Dann komme ich natürlich mit! Ich hab eh erst nur Sport bei Colin! Ich schreib ihm einfach eine Nachricht und wir fahren los!"
Harry machte meinen Plan zunichte, indem er mir das Handy aus der Hand riss.

"Ey, gib es mir wieder."
"Nein, du wirst nicht noch ein Mal wegen mir oder meiner Familie etwas vernachlässigen, was dir sehr wichtig ist und dazu zählt nun mal auch die Uni!" Ich seufzte und schlüpfte in meine Jeans.

"Na gut, aber dann holst du mich wenigstens nach der Uni ab und wir besuchen sie nochmal!"
Harry lächelte und kam mit ausgestreckten Armen auf mich zu.
"Alles was du möchtest." Ich konnte einfach nicht widerstehen und küsste ihn. Es fühlte sich einfach zu gut an. Ich hatte letzte Nacht eindeutig gespürt, dass man Herz schon lange eine Entscheidung getroffen hatte. Aber die zwei Wochen bis zu Harrys Geburtstag wollte ich sie noch für mich behalten.

"Du machst dich fertig und ich warte unten auf dich." Harry küsste mich auf die Stirn, verließ mein Zimmer mit seinen Sachen und schloss die Tür hinter sich.
Meine Wangen glühten, als ich mir ein T-Shirt über den Kopf zog. Nach 10 weiteren Minuten lief ich mit gepackter Tasche nach unten. Am Tisch saß Harry, leider angezogen.

"Können wir los?" Harry nickte und kam zu mir.
"Aber vorher muss ich noch das hier tun. Wer weiß, wann ich das das nächste Mal kriege." Er lachte leicht und küsste mich sanft. Wenn Harry nur wüsste, wie es währenddessen in mir aussah...

Dann fuhr Harry mich zur Uni. Als ich aussteigen wollte, drehte ich mich noch ein Mal zurück und küsste ihn.
"Damit du mich auch ja nicht vergisst!", sagte ich und stieg grinsend aus.
"Als ob ich das jemals könnte", lachte Harry und fuhr los. Ich winkte noch ein Mal und machte mich dann auf den Weg zur Sporthalle.

"Morgen", begrüßte ich Colin und Grace, die direkt hinter ihm stand.
"Alles Gute nachträglich, Toni", sagte Nialls Cousin und zwinkerte mir zu. Auch Grace gratulierte mir, wie ein paar andere.

"Du grinst doch nicht nur so, wegen deinem Geburtstag, oder?", fragte Grace, als wir umgezogen in die Halle gingen.
"Ähm, nicht wirklich."
"Wegen einem Jungen?"
Ich nickte. Man war die gut.
"Da es nicht Fin ist, tippe ich mal auf diesen ganz bestimmten Jungen, mit grünen Augen, braunen Locken und der Stimme eines Engels?", fragte Grace und grinste siegessicher. Ich nickte nur und schweifte in Gedanken schon wieder zu ihm.
"Aw, das freut mich für dich."

Nach dem Sportkurs hatte ich eine kurze Pause, die ich mit Leo verbrachte. Während er total genervt war, dass Lisa nicht mehr hier war und sie sich kaum noch sahen, hätte es mir nicht besser gehen können.

"Stimmt es, was Grace mir erzählt hat? Du triffst dich wieder mit Harry?" Er zog eine Augenbraue hoch und grinste.
"Vielleicht." Wir lachten und Leo piekste mich in die Seite.

"Ist doch schön! Solange nicht wieder so was wie letztes Mal passiert..." Ich nickte und aß meinen Müsliriegel.
Nach der Pause lief ich mit Leo zum nächsten Kurs. Es war ganz witzig und trotzdem war ich in Gedanken wo ganz anders.
Als der Kurs dann endlich zu Ende war, begleitete Leo mich noch bis zum Parkplatz.

"Mensch, der macht daraus aber auch echt kein Geheimnis."
"Wie meinst du das?", fragte ich Leo und sah ihn an. Er lachte und zeigte auf den Parkplatz.
"Na, wenn er mit dem Auto hier parkt, guckt ja schon jeder und ihn kennen hier mehr Leute, als uns." Leo hatte Recht. Harrys schwarzer Audi R8 fiel nicht nur etwas auf und auch wenn er eine Sonnenbrille auf hatte, konnte man ihn gut erkennen.

"Lass ihn doch. Und wenn die Leute gucken, scheint ihnen ja Spaß zu machen. Wir sehen uns morgen."
Ich umarmte ihn und lief zu Harry. Sein Lächeln sah schon von weitem unglaublich aus und so musste auch ich grinsen.

"Schönen Tag die Schönste aller Schönen." Ich umarmte ihn und lachte.
"Das hast du aber schön gesagt", erwiderte ich. Harry grinste, küsste mich auf den Kopf und stieg ein.
"Mum freut sich dich zu sehen und weil ich mir dachte, dass du bestimmt nicht mit leeren Händen ankommen möchtest, habe ich dir also ihr noch ein paar Blumen gekauft."
Ich sah nach hinten und entdeckte einen Strauß roter Rosen. Daneben lag einer mit anderen gelben Blumen.
"Danke, aber wieso denn gleich zwei Sträuße?" Während Harry schon fuhr grinste er, sodass ich seine Grübchen sehen konnte.

"Die Rosen sind für dich." Ich spürte die Röte in meine Wangen steigen und senkte den Blick. Wow, Harry hatte mir Rosen gekauft.

"Hallo Anne."
"Antonia, schön dich wieder zu sehen. Und noch schöner, dass ich dich und Harry zusammen sehe." Sie zwinkerte mir zu, während Harry aufstöhnte. Ich kicherte leicht. Gemma, die neben dem Bett saß, erhob sich und verließ das Zimmer.

"Was hat sie denn?", fragte ich Harry.
"Es ist nicht, dass sie dich nicht mag, aber sie denkt, dass es nicht gut ist, wenn wir zusammen sind", sagte Harry.

"Oh seht mal, ihr seid schon wieder in den Nachrichten. Nein, wie süß das Foto ist." Ich sah zum Fernseher und das erste Mal in meinem Leben war es mir verdammt noch mal egal, dass ich im Fernsehen war. Denn ich liebte Harry und jetzt durfte das auch jeder wissen.

Keep Calm and miss One Direction (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt