[Five] - DIE HAUPTROLLE

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Hey Ho meine kleinen Babies :P

Ich hoffe, ihr habt die letzten zwei Tage ohne Kapitel genossen und freut euch auf das nächste :D

Da ich heute Nacht über's Wochenende nach München fahre, wollte ich euch vorher noch mal ein Kapitel geben :)

Ich hoffe es gefällt euch und ihr fiebert weiter mit :P

Danke für alle süßen Kommentare, die Votes und die Follows.


Lots of Love♥

Ana♥


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"LAUTER!" schrie ich und fuchtelte wie wild mit den Armen rum. Naomi verdrehte nur die Augen, fing ihren Text dann aber doch noch mal von vorne an und sprach tatsächlich minimal lauter. Ich ließ mich erschöpft auf den Regiestuhl sinken und wischte mir die Haare aus dem Gesicht. Ein paar Strähnen waren aus den Zopf gerutscht, weil ich mich so sehr über die Schauspieler aufregte.

"Es heißt: Chamäleons - Chamäleone - Melone - ich bin verwirrt." verbesserte ich Naomi erneut und trank einen Schluck Wasser.

"Na, etwas angespannt?" Ich drehte mich um und blickte direkt in Leo's glänzende Augen. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und verfolgte mit mir den Durchlauf, bis er selber wieder an der Reihe war. Und er spielte wie immer gut. Sehr gut sogar. 

Ich war zufrieden mit meiner Wahl für Harry. Auch Niall, der von Brandon gespielt wurde, war fast realistisch.

"Wieso handelt dieses Stück eigentlich von dieser dummen Boyband?" fragte er, als wir eine kurze Pause einlegten. Ich versuchte ihn einfach zu ignorieren, doch dann sprach er mich persönlich an, also hatte ich keine Wahl mehr...

"Weil Mr. Pean das Phönomen Boybands behandelt und ich das hier für seinen Kurs mache." sagte ich und versuchte möglichst nett zu klingen. Doch Brandon gab sich damit nicht zufrieden.

"Und wieso dann grade One Direction?" Wie er den Namen aussprach, klang es mehr als nur abwertend. Ich ballte die Hände hinter meinem Rücken zu Fäusten und atmete tief durch, bevor ich den Mund öffnete, um etwas zu sagen.

"Mach dich bloß nicht über die lustig, Toni war mal die Bitch von dem einen!" Für diesen Satz funkelte ich Grace wütend an und biss die Zähne zusammen, um sie nicht anzuschreien.

"Wirklich?" fragte Brandon. Ich nickte. Um nicht noch länger mit diesem Thema konfrontiert zu werden, rief ich alle zusammen um mit den Proben weiter zu machen.

Nach weiteren drei Stunden schnappten sich alle ihre Sachen und verabschiedeten sich voneinander. Ich griff nach meinem Laptop, der auf dem Tisch vor mir stand und setzte mich mit ihm auf den Stuhl davor. 

"Kommst du noch mit was Essen?" Leo hob seinen Rucksack hoch und wartete auf eine Antwort von mir. 

"Ne, ich mach das hier noch fertig. Aber frag doch Lisa, die hat locker noch nichts gegessen." sagte ich und sah zu ihm auf. Leo fuhr sich mit der Hand über die Haare im Nacken und grinste schief.

"Los, noch steht sie dahinten!" lachte ich und deutete auf den Ausgang, in dem Lisa mit Logan stand. Logan spielte in unserem Stück Liam und hatte sich extra die Haare für die Rolle gefärbt. Ich konnte ihn gut leiden und wusste genau, dass Lisa ihn nur benutzte, um Leo eifersüchtig zu machen. 

"Lauf schon!" Leo winkte mir noch kurz und lief dann tatsächlich zur Tür. 

Ich schüttelte den Kopf und widmete mich wieder meinen Laptop. Ein paar Abläufe mussten noch geändert werden und der Text konnte auch noch etwas Feinschliff gebrauchen. 

"Na, hat die kleine Famebitch noch was zu ändern?" 

Ich seufzte, weil ich ihre Stimme genau erkannte und auf genau diese eine Person grade nicht wirklich Lust hatte. 

"Was willst du Grace?" Ich drehte mich zu ihr um und hätte ihr am liebsten ihr freches Grinsen aus dem Gesicht geschlagen! Doch den Stress war sie nun wirklich nicht wert.

"Nichts, nur ein bisschen quatschen. Vielleicht über dein Lieblingsthema...?" 

Ich wusste, worauf sie hinaus wollte, denn es war nicht das erste Mal, dass sie mich darauf ansprach.

"Frag! Ich beantworte dir deine nervigen Fragen, WENN du mich danach endlich damit in Ruhe lässt!" ich erschrak über den Ton meiner Stimme, ließ es mir jedoch nicht anmerken. Grace sollte nicht wissen, wie unsicher ich war und wie ungern ich über das Thema sprach.

"Wie kann man nur so dumm sein und jemanden so wundervollen wie Harry gehen lassen?" 

"Du weißt genau, dass ich keine Wahl hatte." Schon letztes Mal hatte ich ihr von dem Vertrag erzählt. Das war das einzige, was ich wirklich erzählen durfte und was nicht so schmerzhaft war.

"Ja, aber wie kannst du dich dagegen nicht wehren?" fragte sie und setzte sich vor mir auf den Tisch.

"Denkst du wirklich, dass ich das nicht habe? Ich habe geweint, gefleht und mich geweigert, das Haus zu verlassen. Ich habe gebettelt, geschrien und alles in meiner Macht liegende getan, damit ich nicht ohne ihn leben muss, doch es hat alles nichts gebracht." Grace wendete den Blick von meinem Gesicht auf den Tisch, wo die Ecke eines Fotos hervor schaute. Sie griff danach, bevor ich es verstecken konnte, und sah es sich an.

Und ja, es war DAS Foto.

"Es stimmt also. Alles, was du mir erzählt hast, stimmt." flüsterte sie und sah mich mitleidig an. Ich hielt ihrem Blick stand, griff nach dem Foto und stopfte es vorsichtig wieder in den Block hinein. Dann griff ich nach meinem Block und verließ mit meiner Tasche über der Schulter den Saal.

Ich hatte den Blick auf den Boden geheftet und murmelte leise Flüche vor mich hin, als ich die Treppen hinauf stapfte, um zu Lisa und den anderen in die Cafeteria zu gehen. 

"So was will ich sehen!" sagte jemand vor mir und als ich den Kopf hob, begegnete ich Mr. Pean's Blick, der auf meinem Gesicht ruhte. 

"Was meinen Sie?" 

Er lächelte mich an, nur seine Augen taten es seinem restlichen Gesicht nicht gleich. Sie waren kalt und es fühlte sich an, als würde sich sein Blick in mich hinein bohren.

"Diese Leidenschaft! Glaubst du wirklich, ich weiß nicht, wieso du das Thema wechseln wolltest? Wieso du dieses dumme Stück auf die Beine stellst, statt ein kleines Referat zu halten? Ich kenne deine Geschichte..."

Ich senkte den Blick und nickte.

"Es tut mir leid, dass ich dich dazu zwingen muss, denn ich weiß, dass du mit alle dem noch lange nicht abgeschlossen hast und dass es schmerzhaft für dich ist. Aber ich möchte, dass du die Hauptrolle spielst."

Erschrocken sah ich zu ihm auf und schüttelte den Kopf.

"Nein, alles nur nicht das! Nein!" rief ich und wollte an ihm vorbei aus der Tür rennen, doch er hielt mich am Arm fest und ich begann mich zu beruhigen.

"Niemand kann diese Rolle so gut spielen wie du. Niemand kann dich so gut spielen, wie du!"



Keep Calm and miss One Direction (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt