Kennt ihr das, wenn ihr jemanden liebt und deswegen Dinge tut, die man eigentlich hasst?
Ich liebte Lisa wirklich und die Zeit mir ihr war für mich sehr kostbar, aber ich hasste Shoppen. Das war nicht immer so gewesen, aber es wurde von Tag zu Tag mehr!"Komm schon, probier sie doch wenigstens mal an!", bettelte Lisa. Mir gefielen die Schuhe in ihrer Hand, aber nach mehr als vier Stunden hatte ich nun wirklich gar keine Lust mehr. Doch sie ließ nicht locker. Seufzend setzte ich mich auf einen der Hocker, schlüpfte aus meinen bequemen Nikes und zog die anderen Schuhe an. Ja, sie waren gemütlich und schlecht sahen sie auch nicht aus, aber sie passten nicht wirklich zu mir. Abgesehen davon, hatte ich bereits mehr als genug Schuhe...
"Und?"
"Ganz ok." Dieses Mal war Lisa diejenige, die seufzte. Sie stellte die Schuhe zurück nahm ihre zwanzig Tüten und folgte mir aus dem Laden.
"Noch nen Kaffee oder zurück?", fragte sie und sah mich an. Mein Blick war mehr als genug Antwort für sie.
"Ok, ok. Aber zur Uni." Es dauerte nicht lange und wir stiegen in mein Auto. Inzwischen machte mir das Fahren wieder genau so viel Spaß, wie am Anfang. Lag vielleicht auch daran, dass ich mich jetzt gerne an meinen 20. Geburtstag und den Zusammenhang mit Harry erinnerte."Radio?"
"Da fragst du noch?", lachte ich und startete den Motor. Kaum fuhr ich von Parkplatz, kam ein Lied, bei dem Lisa ihre "Gesangskünste" (wie ich sie gnädig nannte) zeigte."I stay up til late. Got nothing in my brain. At least that's what people say, hm hm. That's what people say, hm hm", sang Lisa mit und wackelte wie wild mit ihrem Kopf. Ich lachte und stieg bei der zweiten Strophe mit ein.
"But I keep cruisen, I can't stop won't stop moving. At least I got this music, in my mind saying it's gonna be alright."
Wir sangen laut mit, bis das Lied zu Ende war. Beim nächsten Lied, was irgendwie aus den 80er oder 90ern war, quatschten wir weiter, bis wir bei der Uni ankamen. Während Lisa ihre Tüten holte, wartete ich und gemeinsam gingen wir dann zu den Wohngebäuden."Hast du eigentlich mal wieder was von Leo gehört?", fragte meine beste Freundin und sah mich dabei nicht an. Ihr Interesse an ihm hatte nie nachgelassen.
"Nicht seit letzter Woche. Wieso?" Ihr gemurmeltes nur so ließ mich schmunzeln.
Wir stiegen die Treppen hinauf und bogen in den Gang, in dem sich Fins Zimmer befand. Immer wenn wir in der Nähe waren, besuchten wir ihn, weil wir ja beide nun kein Zimmer mehr hier hatten.
Lisa klopfte, doch niemand öffnete.
"Er ist nicht da." Rechts hinter uns stand plötzlich Leo an der Wand gelehnt."Wow, wo kommst du denn her?", fragte ich erschrocken. Manchmal war er schon ziemlich gruselig.
"Aus meinem Zimmer? Kommt mit, wenn ihr wollt." Mit diesen Worten ließ er uns stehen. Lisa und ich tauschten einen Blick und folgten ihm. Ihre Unsicherheit war mehr als deutlich, doch völlig unbegründet.
Wir kamen in das Zimmer und setzten uns auf das Bett."Film?" Ich nickte. Leo schaltete seinen Laptop an und suchte einfach einen aus. Aber wir hatten ja eh nichts Besseres zu tun.
"Toni, dein Handy", sagte Leo, ohne sich umzudrehen. Ich nahm es heraus, denn es klingelte tatsächlich. Und es war Harry, der mich anrief.
"Hallo?"
"In 20 Minuten vor deiner Tür?", sagte Harry und überrumpelte mich damit.
"Ähm, ja aber wieso?"
"Gut, bis gleich." Harry legte auf. Ich nahm mein Handy herunter und starrte es an.
"Was war das denn?", fragte Lisa, denn sie hatte es mitgehört.
"Keine Ahnung. Aber ich glaube, ich muss los." Lisa sah mich vorwurfsvoll an, doch das war mir egal. Sie sollte sich nicht so anstellen, die beiden wollten doch eh was voneinander und wenn das so weiter gehen würde, würden sie am Ende nur in ihr Verderben laufen."Viel Spaß euch. Ich muss los." verabschiedete ich mich und verließ die beiden. Leo lächelte mich an, während Lisa eher wütend aussah. Für mich war die Situation eher witzig.
Grübelnd verließ ich die Uni und fuhr zurück zu Zayns Haus. Dort brachte ich meine Sachen in mein Zimmer, setzte mich vor meine kleine Kommode und wartete. Ich wartete bestimmt 20 Minuten, doch Harry kam nicht. Wieso? Das wusste ich nicht, denn meine Nachrichten beantwortete er nicht und die Anrufe nahm er nicht an. Ich wollte nicht Schluss machen, nicht wegen so was, aber wütend war ich wirklich.
Schon in Schlafsachen ging ich später abends runter um mir etwas Wasser zu holen. Als ich Zayn sah und an ihm vorbei ging, murmelte ich nur ein Nacht und verschwand wieder nach oben. Ich war ziemlich sauer und wollte dies nicht an ihm auslassen. Genau wie bei Lisa. Deswegen ignorierte ich ihre Nachricht, obwohl sie nur nach meinem Abend fragte.
Auch wenn es nicht gut war, schlief ich mit dieser schrecklichen Wut im Bauch ein.Die Wut war leider auch nicht vergangen, als ich am nächsten aufwachte. Aber etwas war anders. Ich öffnete die Augen und entdeckte eine Hand auf meinem Bauch. Und es war nicht meine...
"Morgen." Neben mir lag Harry und streckte sich. Erschrocken sprang ich aus dem Bett auf und starrte ihn wütend an.
"Was machst du hier?", fragte ich. Harry fuhr sich mit der Hand über die Haare in seinem Nacken und atmete deutlich hörbar aus.
"Zayn hat mich reingelassen und da du schon geschlafen hast, habe ich mich nur hier hin gesetzt, aber du hast mich zu dir gezogen und wolltest, dass ich bleibe."
"Das heißt nicht, dass ich gestern Abend vergesse! Was hattest du denn so Wichtiges vor, dass es nicht warten konnte?"
Das alles war ein Albtraum.
"Ich wollte dich überraschen und dir das geben, was du verdienst. Aber dann kam Gemma und hat mich abgelenkt und danach habe ich es völlig vergessen und bin eingeschlafen." Es klang nicht nach einer Ausrede, deswegen glaubte ich ihm. Langsam ging ich zum Bett zurück und hob seinen gesenkten Kopf an.
"Ist gut, ich glaube dir."
DU LIEST GERADE
Keep Calm and miss One Direction (2)
FanfictionAls kleines Mädchen brachte mir meine Mutter bei, dass es Märchen nur in Büchern gab. Genau wie Happy Ends und die wahre Liebe, die man laut ihr nur mit Glück fand. Irgendwann glaubt man einfach nicht mehr daran. Denn alles hat ein Ende. Nun bin ich...