So schnell kann's weiter gehen :)
Gute morgen, einen schönen Tag und bis heute Abend.
Ana❤~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Das Licht ging aus und der Vorhang schloss sich unter tosendem Applaus und während die Leute in die Pause liefen, saßen wir dort und starrten uns an.
"Hey", sagte Harry und als ich seine Stimme hörte, explodierte alles in mir. Wie in eine Art Schock versetzt saß ich weiterhin am Klavier und sah ihn einfach nur an. Wahrscheinlich war der Vorhang schon lange geschlossen, als ich durch eine Berührung zurück in die Realität geholt wurde.
Es war Harrys Hand, die mich berührte und dafür sorgte, dass wieder Leben in mich floss und mich in Bewegung brachte.
"Toni", rief er, doch ich ging weiter in den hinteren Bereich.
Dort begegnete ich erst Lisa, die mich ängstlich ansah, dann Leo, der mir jetzt wirklich lieber aus dem Weg gehen sollte und schließlich Zayn, in dessen Arme ich mich stürzte. Ich weinte nicht, auch wenn mir danach zu Mute war. Ich schwieg einfach und presste mich an ihn. Er strich mir über den Rücken und versuchte mich zu beruhigen. Viele Geräusche blendete ich gänzlich aus und lauschte nur den Stimmen der Zuschauer, die den Saal verließen. Dann öffnete ich meine Augen wieder und sah den hektischen Bewegungen der anderen zu. Als ich Leo entdeckte, riss ich mich von Zayn los, packte ihn im Vorbeigehen am Ärmel und zog ihn in meine Umkleideecke.
"Was hast du dir denn bitte dabei gedacht?", keifte ich ihn an und ich war froh, dass ich meine Stimme wieder gefunden hatte. Leo sah mich erschrocken an und seufzte schließlich.
"Ich wusste bis zur Generalprobe auch nichts davon, aber Mr. Pean meinte, dass es der Kracher wäre, es so zu machen. Ist ja nicht meine Schuld", sagte er und hob unschuldig die Hände. Ich glaubte ihm und wendete meine Wut so eher gegen meinen Professor. Wieso machte er mir das Ganze hier noch schwerer?
"ABER.... ich hab deinen Blick gesehen und ich weiß, dass du dich, tief im Inneren, freust."
Für den Spruch schlug ich ihm mit der Faust gegen die Schulter und schubste ihn weg. Dass er überhaupt auf so eine Idee kam...Als ob ich mich freute, an so einem Event, so überrumpelt zu werden! Als ob ich mich freute, Harry nach so vielen Monaten, schrecklichen Nächten und unglaublich viel Angst, auf diese Weise wieder zu sehen! Natürlich freute ich mich nicht. Also, nicht wirklich.
Denn je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir bewusst, dass ein kleiner Teil, der sich tief in meinem Inneren befand, irgendwie doch freute, ihn endlich wieder gesehen zu haben. Alleine als er Hey gesagt hatte..."Noch fünf Minuten bis zum Start der nächsten Szene!"
Diese angekündigten fünf Minuten vergingen schneller als ich gedacht hätte. Kaum hatte ich mich in Rekordzeit umgezogen und schon musste ich wieder auf die Bühne tanzen. Nach dem Ende der ersten Hälfte kamen jetzt erst wieder ein paar witzigere und lockerere Szenen, die mich etwas ablenkten. Es fiel mir nicht leicht, aber ab der vierten lief alles wieder wie gewohnt. Leo spielte wieder mit mir und das wie immer sehr gut.Nach über einer weiteren halben Stunde kamen wir endlich zur letzten Szene. Wenn ich an die Situation dachte, aus der diese Szene stammte, wurden meine Beine weich.
Ich stellte mich an den Bühnenrand und schloss die Augen. Nach einem weiteren tiefen Atemzug lief ich meine Schritte und setzte mich zu Leo auf die Couch.Wir spielte und spielten und es kam mir so vor, wie damals. Es war so schön, diese Minuten noch ein weiteres Mal zu erleben.
"Mein kleiner Schatz. Verlass mich nicht. Bitte, verlass mich niemals", sagte Leo und griff nach meiner Hand.
"Ich werde nirgendwo hingehen, denn mein Herz gehört dir und ohne mein Herz kann ich nicht leben", flüsterte ich und krallte mich wie damals an das Shirt.
"Dir gehört mein Herz, nur dir. Du bist die Melodie, in jedem meiner Songs und du bist die Stimme, immer wenn ich singe. Du bist das Beste an mir und ich wünsche mir, dass es für immer so bleibt."
Eine Träne landete auf meiner Hand. Leo hatte es tatsächlich geschafft auf der Bühne zu weinen.
Ich sah auf und wischte die Spur, die sie hinterlassen hatte, weg.
"Wenn du weinst, stirbt jedes mal ein kleiner Teil meines Herzens. Denn wenn du leidest, leide ich mit dir und wenn ich es könnte, würde ich dir jeden noch so harmlosen Schmerz nehmen und selber ertragen."
Seine Stimme klang so ehrlich und wäre er nicht mein bester Freund gewesen, hätte ich es ihm locker abgekauft.
"Womit habe ich dich nur verdient?"
"Du verdienst viel mehr als mich."
"Noch mehr?", kicherte ich und senkte den Blick. Harry hob mein Kinn mit seinem Finger an und zwang mich so, ihn an zu sehen. Sein Blick zeigte Dankbarkeit, Glück und Liebe - unendliche Liebe.Mit diesen Worten endete das Stück. Erneut brach tosender Applaus aus und alle stürmten auf die Bühne. Plötzlich war ich umzingelt von Leuten, die monatelang mit mir geprobt hatten. Vor uns standen nun alle Zuschauer und applaudierten. Sie waren begeistert von dem, was ich auf die Beine gestellt hatte und von dem, was ich erlebt hatte. Alle schienen glücklich. Meine Familie in der ersten Reihe war am ausrasten. Gemmas und Annes Anwesenheit machte jetzt auch Sinn und sogar meine Wut gegen Mr. Pean war wie verflogen. Ich sah mir die Gesichter der Menschen an und konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen.
In der letzten Reihe, auf den vier Plätzen, die vorhin noch frei gewesen waren, sah ich sie. Niall, Liam, Louis und Harry. Sie standen zwischen den stink normalen Leuten und klatschten ebenfalls. Alle grinsten sie und sahen mich an. Zumindest kam es mir so vor. Für mich schienen die Jungs aber auch zu leuchten, wie Sterne. Liam pfiff und Niall rief etwas, was ich leider nicht verstand. Louis stellte sich sogar auf seinen Sitz und Harry sah mich einfach nur an. Bei ihm wusste ich, dass er nur mich ansah. Ich fühlte mich unglaublich. Erleichtert und glücklich. Und wunderbar, weil er hier war.
Ich sah ihn vor mir und vergaß sogar die Angst vor dem, was noch kommen würde.
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Keep Calm and miss One Direction (2)
FanfictionAls kleines Mädchen brachte mir meine Mutter bei, dass es Märchen nur in Büchern gab. Genau wie Happy Ends und die wahre Liebe, die man laut ihr nur mit Glück fand. Irgendwann glaubt man einfach nicht mehr daran. Denn alles hat ein Ende. Nun bin ich...