[Fourty-four] - DAS VERSPRECHEN

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Wunderschönen Abend euch allen! Kein langes langweiliges Gerede - jetzt geht's spannend weiter

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"Erst einmal danke, dass ihr gekommen seid, vor allem du Antonia. Ich habe schon viel von deinem neuen Leben gehört, aber bevor wir das so vertiefen, möchte ich mich zu allererst bei euch allen entschuldigen. Es war einerseits nicht fair von mir, dich so behandeln zu lassen, Antonia. Und andererseits war es falsch von mir, euch Jungs nicht die Wahrheit zu sagen. Wie ihr seht hat das ganze Chaos und die Lügen nur alles verschlimmert."

Alle lachten. Außer ich. Statt seinen Worten zu lauschen, sah ich Harry an. Wie damals hatte er wieder längere Haare, die ihm leicht ins Gesicht fielen. Heute trug er sie dank einer grünen Beanie nach hinten. Sie hatte genau den gleichen wundervollen Ton, wie seine Augen. Diese sahen heute jedoch etwas müde aus. Seine Grübchen sah ich nicht, denn ein Lächeln ließ sich nicht mal erhaschen.
"Auf einen schönen Abend", sagte Simon und hob sein Glas zum Anstoßen. Plötzlich schüttelte Harry seinen Kopf, während die anderen lachten. Ich wechselte schnell die Stelle, an die ich sah.

"Moment mal, wofür genau hast du dich grade entschuldigt?", fragte Harry und sah alle der Reihe nach an. Liam trank eine Schluck aus seinem Glas und Simon sah die anderen 4 Jungs fragend an.

"Ihr habt es ihm noch nicht erzählt?"
Alle schüttelten irgendwie den Kopf.

"Was haben sie mir nicht erzählt?", fluchte Harry und starrte alle nervös an.
"Und du? Nicht mal du? Ich hätte gedacht, dass ihr schon lange wieder zusammen seid...", sagte Simon an mich gerichtet. Mir wäre fast der Mund aufgeklappt. Als ob das so leicht gehen würde. Als ob ich das jetzt grade noch wollte...
"Verdammt, wovon redest du?", schrie Harry nun fast und ich war froh, dass wir in einem etwas abgetrennten und privateren Bereich saßen. So bekam das hier nicht jeder Gast des Restaurants mit.

"Harry, es geht um den Vertrag", sagte Zayn ruhig und sah ihn an. Mein Blick klebte an ihm.
"Welchen Vertrag?"
"Ihren", mischte Simon sich ein und deutete mit einem Nicken auf mich. Ich schluckte, als Harrys Blick mich traf. Es war unangenehm, wenn wir uns so direkt in die Augen sahen. Erleichtert atmete ich aus, als er weiter blickte.
"Und was hat das jetzt mit mir zu tun?"
Ich wollte mich keineswegs in das Gespräch einmischen, doch so ging das nicht weiter. Also trat ich Niall unter dem Tisch und sah ihn drängend an. Er sagte kurz leise Aua und schien dann doch verstanden zu haben, was ich von ihm wollte.

"Man, Simon hat uns und Toni angelogen, um uns zu schützen - der Vertrag war durch den Bruch nichtig und das heißt für uns, oder mehr für dich, dass wir uns völlig umsonst alle nicht gesehen haben und alles so geendet hat. Toni ist nicht gegangen und hat dich verlassen, sie wurde dazu gezwungen!"
Alle schwiegen. So, wie Niall das sagte, hörte es sich für mich ziemlich fies an.

Harry starrte erst Niall an, dann kurz mich, wobei ich meinen Blick senkte und schließlich sah er Simon wütend an.
"Es tut mir Leid, Harry. Es ging nicht an-", sagte Simon, doch konnte den Satz nicht beenden, weil Harry auf einmal vom seinem Stuhl aufsprang und aus dem Raum rannte. Ich blickte ihm nicht hinterher, sondern sah auf meine Hände, die auf meinem Schoß lagen. Doch ich konnte hören, dass die Restauranttür zu fiel.

Liam seufzte und lief ihm hinterher. Wir anderen schwiegen. Nach wenigen Minuten kam er schon wieder und setzte sich.
"Er will nicht mit mir reden."

Ich war einerseits geschockt davon, dass die anderen es ihm nicht mal erzählt hatten und andererseits davon, wie Harry reagiert hatte. Ich war wie in einer Art Starre eingefroren und sah auf die Kerze, die mitten auf dem Tisch stand. Die Kellnerin brachte neue Getränke und erntete nur von Simon einen freundlichen Blick.

"Du hast alles kaputt gemacht", sagte Niall zu Simon, verließ ebenfalls den Tisch und lief in Richtung der Toiletten. Nun sahen alle betreten nach unten, außer Liam. Er rutschte den Platz zu mir auf und lehnte sich etwas runter.

"Er möchte mit dir reden."
Ohne dass er einen Namen sagte, wusste ich sofort, dass er Harry meinte. Ich schluckte, drehte mein Gesicht zu meinem besten Freund und sah ihn fragend an.
"Mit mir?", entgegnete ich ebenfalls flüsternd. Liam nickte nur. Sein Blick hatte etwas besorgtes und entschuldigendes.

"Entschuldigt mich bitte kurz."
Ich stand auf und ignorierte das 'bloß nicht so höflich' von Louis. Zayn wies ihn schon zurecht, als ich den Raum verließ. Keine Ahnung, wieso ich das tat. Und keine Ahnung, über was ich mit Harry reden sollte, aber es war immer noch besser, als mit den Schweigenden an einem Tisch zu sitzen.
Vor der Tür zog ich meinen Schal etwas enger und sah mich um. Weder rechts noch links konnte ich ihn entdecken.

"Ich bin hier", hörte ich seine Stimme. Erschrocken sah ich leicht hinter mich und entdeckte ihn rechts neben der Tür auf einer Bank. Seine Miene war kalt, als er zu mir auf sah. Ich mühte mir ein schiefes Lächeln ab und setzte mich neben ihn. Der Wind war kalt, denn der Winter stand vor der Tür.
Als Harry auch nach ein paar Minuten nichts sagte, sah ich ihn an. Er blickte nach oben in den Himmel und sah dabei so friedlich aus.

"Manchmal, wenn ich nachts wach im Bett liege, fallen mir so viele neue Songs ein. Dabei habe ich oft keine Lust mehr zu singen", sagte er und brach damit die Stille. Ich lauschte ihm einfach und sah dabei auf meine Hände.
"Es tut mir Leid."
Wieder sah ich zu ihm auf und runzelte die Stirn.
"Was meinst du?" Meine Stimme war leise. Sehr leise. Es war unheimlich, sich so normal mit ihm zu unterhalten, nachdem wir uns fast ein Jahr nicht gesehen hatten...

"Dass ich das Versprechen gebrochen habe..." Ich sah ihn nur fragend an. Der Wind blies mir meine Haare ins Gesicht und gleichzeitig griffen Harry und ich nach der Strähne, die in meinem Mund hängen geblieben war. Schnell zog ich meine Hand zurück, genau wie Harry.
"Ich habe dir nicht nur ein Mal versprochen, dass wir alles schaffen werden. Aber nach den Monaten und den letzten Minuten weiß ich, dass das nicht stimmt. Ich habe gehofft, dass das WIR nicht zerbrechen wird, doch es war naiv von mir. Wie hätten wir das überstehen können...? Ich merke, dass du nicht bist wie früher. Du hast dich verändert, genau wie deine Gefühle für mich."

Ich schwieg und sah ihn einfach nur an.
"Doch ich werde alles versuchen, damit du dich erneut und genau so stark in mich verliebst, wie damals. Denn ich liebe dich noch immer, Toni. Genau wie vor einem Jahr!"

Keep Calm and miss One Direction (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt