Kapitel 55

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Nachdem Anna weg war hatte ich mich in meinem Zimmer verschanzt. Jojo und meinen Bruder hatte ich abgewiesen, als sie fragten, ob ich Jojos letzten Abend mit ihnen verbringen würde. Ich hatte versucht so normal wie möglich zu wirken und es schien nicht so, als ob sie was vermuten würden. Keiner von den beiden wusste, was passiert war. Wir hatten es alle vor ihnen verschwiegen. Zumindest erstmal. Jojos Zeit hier sollte nicht davon beeinflusst werden. Dazu wussten wir ja jetzt auch noch nichts genaueres. Ich hatte dann Juli angerufen. Stundenlang haben wir über das was passiert ist geredet. Sowie was ich nun tun kann. Noch nicht mal für Keyla. Sondern für mich. Juli kannte mich ja doch länger als Anna. Ebenfalls schien er ein sehr gutes Verständnis über mich zu haben. Sogar besser als ich selbst. Er gab mir Rätschläge, Tipps. Aber letztendlich meinte er, dass ich es für mich entscheiden muss. Und das einzige, was ich wirklich tun muss, ist an mich zu denken. Was ich will. Was mich glücklich macht. Was mir gut tut. Und diese Situation mit Keyla, tat es nicht.

Still saß ich neben Keylas Bett. Sie und ich schwiegen jetzt schon seit einer ganzen Weile. Den üblichen Smalltalk haben wir beide ebenfalls weggelassen. Sie hatte kurz zu mir geschaut und dann weiter an die Decke gestarrt. Ich hatte mich hingesetzt und sie angestarrt. Sie war extrem blass, hatte Augenringe und sah einfach scheiße aus. Auch wenn sie schon etwas besser aussah, als vor zwei Abenden. "Ich kann das nicht", durchbrach ich dann die Stille. Denn dieses mal war es kein angenehmes Schweigen gewesen. Absolut nicht. "Es tut mir wirklich leid." Nur langsam wand sie ihren Blick zu mir. Ihr Blick sah leer aus. Und die Winzigen Emotionen die in ihren Augen aufflackerten waren zu flüchtig, dass ich sie erkennen konnte. "Ich weiß", ihre Stimme war leise. Rau und doch sanft. Diese Zwei Worte sorgten dafür, dass Tränen in meine Augen traten. Ich merkte auch das zuschnürrenden Gefühl in meiner Brust. "Mir tut es ebenfalls Leid." Ich schüttelte leicht meinen Kopg und versuchte die Tränen zurück zu halten. "Wir alle haben Sachen durchgemacht. Manche mehr und manche weniger. Es zu vergleichen hat keinen Sinn. Aber entschuldige dich nicht", fing ich an zu sagen. Ich versuchte dabei den Augenkontakt aufrecht zu erhalten. "Du musst dich nicht entschuldigen." "Ich habe dir und den anderen so viel Leif gebracht. Ich wollte das nicht", do langsam fingen auch ihre Augen an feuchter zu werden. Sachte griff ich nach ihrer Hand. "Es ist okay. Niemand von uns nimmt es dir übel. Niemand. Wir sind deine Freunde. Keiner von und weiß was in dir vorgeht. Wir haben versucht für dich da zu sein, was wir gerne tun", ich hatte keine Ahnung wie ich dieses Gespräch führen sollte. Wie ich ausdrücken sollte, was ich loswerden wollte. Die erste Träne flieht auch schon aus meinen Augen. "Aber ich kann es nicht mehr. Ich kann dir nicht die Freundin sein, die du Verdienst und brauchst. Ich will, dass es dir besser geht. Doch letztendlich liegt das an dir. Ich kann nur für mich selbst entscheiden, was für mich gut ist." Sie umschloß meine Hand nun ganz mit ihrer und ich setzte mich zu ihr aufs Bett. "Ich kann dir nicht helfen. So sehr ich es auch will. Ich kann nur mir selbst helfen." Auch bei Keyla flossen nun Tränen ihre Wangen herab. "Ich weiß. Ich bin dir auch nicht böse. Wirklich. Ich könnte dir nie Böse sein." Keyla war eine gute Seele. Sie war nur auf einem unguten Weg geraten. Dchon so lange hatten wir kein solches Gespräch. Unsere letzten Gespräche waren oberflächlicher gewesen. Und nie so tief.

"Ich will dich nicht verlieren. Auf keiner Weise. Doch diese Situation ist nicht gut für mich. Geschweige den für dich selbst", meinte ich und wischte mir etwas aggressiver meine Tränen weg. "Ich weiß. Ich verstehe dich. Habe ich das doch selbst auch schon gedacht. Ich will dich nicht verlieren. Oder dir schaden. Du bist die wichtigste Person in meinem Leben. Und so sehr es auch schmerzt, stimme ich dir zu. Weswegen ich auch nicht böse bin, dass du so entschieden hast", sprach keyla und lächelte mich sanft an. Es brach mir das Herz. Selbst jetzt wusste sie, was ich sagen wollte, bevor ich es überhaupt tat und dachte an mich. Das hatte sie immer schon. Auch wenn sie es immer unauffällig tat oder wenn wir alleine war. Sie war immer da und half mir. "Es tut mir so leid. Doch bitte, sollte etwas sein melde dich. Ich will dich nicht ganz verlieren", auf meine Worte hin nickte sie lächelnd. "Das selbe gilt auch für dich." Ich erwiderte ihr Lächeln und lehnte mich vor. Sagt drückte ich ihr einen Kuff auf die Stirn, bevor ich ihre Hand noch mal drückte und ging. Bevor ich aus der Tür ging und dieses schloss, sah ich noch mal zu ihr. Sie sah mit einem wehmütigen Blick zu mir und ich war mir sicher, dass ich genauso zu ihr sah.

Jojo war an diesem Morgen zurückgefahren. Was hieß das mein Bruder und ich beide wieder unsere Zimmer für uns alleine hatten. Laura und Ryan hatten mich beide gefragt, wie es mir ginge und ob ich irgendwas brauchte. Doch habe ich sie abgewiesen. Ich wusste ihre Sorge zu schätzen, doch wollte ich nicht mit ihnen reden. Ich hatte mich einfach in meinem Zimmer verschanzt und meine Mauern fallen lassen. Ich weinte einfach vor mich hin und ließ es raus. Ich hatte heute einer meiner Besten Freundinnen sogesehen die Freundschaft gekündigt. Ich wollte sie nicht alleine lassen, doch tat es mir selbst nicht gut so weiter zu machen. Ich musste für mich einen Schlussstrich ziehen, bevor es zu spät war. Ich hörte ein Klopfen an der Tür, doch machte ich mir gar nicht erst die Mühe zu gucken, wer es war. Die Tür öffnete sich und schloss sich danach wiederm kurz darauf merkte ich wie sich jemand zu mir unter die Decke legte. Sanft nahm Markus mich in die Arme und strich mir durchs Haar. Er stellte keine Fragen. Er hielt mich einfach und ließ mich weinen.

(Alte Version)Ashley und die Wilden KerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt