Kapitel 44

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Juli hatte sich zu mir gehockt und meine freie Hand genommen, beruhigend strich er über meinen Handrücken. "Unser Vater hat sich bei uns gemeldet", hörte ich ihn dann sagen. Was mich zu ihn blicken lies. Er und sein Bruder hatten ja selber ein Elternteil, welches abgehauen war. Zu ihrem Glück war es aber nur eins. Und nicht beide. Ich wollte nicht nachfragen und wartete, dass er von sich aus weiter erzählte. "Es ist sogar noch nicht so lange her. Ich habe seinen Brief selbst noch nicht gelesen. Ich weiß gar nicht, ob ich es will." "Lüge." Eigentlich wollte ich es gar nicht, aber das Wort kam einfach so über mich. Er sah etwas verdutzt zu mir. Ich nahm meine andere Hand von meinen Kopf weg und legte diese auf Julis Hand.  "Du willst ihn lesen. Vielleicht schließe ich da nur von mir auf andere. Doch bezweifel ich, dass es bei dir anders ist. Die Sehnsucht ist immer da. Es zu wissen, ihn zu sehen. Bei deinem Vater zu sein. Deinen Vater in deinem Leben zu haben. Es ist eine Sehnsicht die jeder Mensch hat; aber nur die Wirklich verstehen können, die nicht das Glück haben eine komplette Familie zu haben." Nicht, dass eine halbe Familie schlecht war. Trotzdem würde immer irgendwo in einem die Sehnsucht bleiben. Zumindest war es bei mir so. Leicht grinste er. "Kreuzkümmel, du hast Recht. Doch ich habe Angst." "Lass dich von ihr nicht abbringen. Man selbst ist manchmal viel stärker als die Angst. Man muss einfach nur den Sprung wagen", grinste ich ihn an. Er lachte etwas und schien zu verstehen, auf was ich anspielen wollte.

"Ich habe das Gefühl, dass ich niemanden zum Reden habe", fing dann ich an zu erzählen. Nicht so wie vorhin vollkommen aufgebracht. Ruhig und relative gelassen."Jojo will ich nicht alles über Handy erzählen und wenn er mal hier ist, haben wir andere Sachen zu tun. Und Kayla", ein Seufzen verließ meine Lippen. Da hatte ich ja vorhin schon was zu gesagt. Weswegeb Juli auch nicht nachfragte. "Und bei allen anderen habe ich Angst, dass ich was falsches sage. Und sie mich verlassen.  Selbst meinem Bruder erzähle ich nichts. Er ist der einzige der mir noch bleibt." "Und du willst ihn nicht auch noch verlieren",nickte Juli verstehend. Eine Weile saßen wir einfach nur still schweigend da. Ehe Juli wieder was sagte. "Ich kann dir im Moment nicht bei deinen Problemen helfen", gab er zu. Noch eher er weiter reden konnte, lächelte ich ihn beruhigen an. "Alles gut. Es war gut es mal rauszulassen. Fu weißt wirklich, wie du mich auf die Palme bringen kannst." Er lachte und stand auf, was ich ihn gleich tat. "Ich kenne dich halt. Hatte ein paar Jahre dafür Zeit." Zusammen gingen wir dann wieder zurück.

"Warum liegt der Zwerg auf meinem Sxhlafplatz?", mit hochgezogener Augenbraue schmiss ich die Frage in den Raum. Der Zwerg schrak zusammen und ließ etwas schnell wieder unter meinem Kissen verschwinden. Ertappt sah er zu mir. "Hast du in meinem Notizbuch gelesen?" Schon wieder zuckte meine Augenbraue. Meine Armen Nerven. "Nein?", kam es vom Zwerg. Doch hörte es sich eher nach einer Frage an. Die anderen beobachteten das geschehen amüsiert. "Ich. Bring. Dich. Um." So schnell ich konnte rannte ich los. Doch der kleine Wicht war ebenfalls schnell auf den Beinen und davon. Was mich dazu brachte ihm hinterherzujagen. "Es tut mir leid. Ich war nur neugierig",verteidigte sich der kleine. Ich stellte mich gerade hin und lächelte falsch. "Keine Sorge. Geht mir genauso. Ich wollte schon immer wissen, wie es ist jemanden umzubringen", und mir diesen Worten hechtete ich wieder los. Der Zwerg schrie kurz auf und rannte dann weiter. Die anderen lachten etwas.

Am nächsten Morgen hatten uns die anderen erzählt,was in der Nacht passiert war. Was mich schon etwas schockierte. Ich mein, was sind das für Eltern? Aber die anderen konnten sie ja vertreiben. Wir fuhren zu einem See in der Nähe und sprangen alle rein. Die Jungs riefen dabei ein paar der Sachen, die Nerv wohl in der Nacht gesagt haben. Das Wasser war recht kühl. Doch machte das nicht viel aus. Es war irgendwie immer noch angenehm. "Hey Nerv, du bist wirklich", fing Maxi an zu sagen und sah zu dem Zwerg. Joschka war der jenige, der den Satz beendete. "..der wildeste Kerle, den ich kenne." Meine Augenbraue wanderte schon automatisch in die Höhe. Der Zwerg konnte es selber nicht ganz glauben. "Meint ihr das ernst?" Der war ja total baff deswegen. "Und ob wir das meinen", bestätigte Maxi. "Komm, alles ist gut",er hielt dem Zwerg eine Hand hin und der kleine schlug ein. "Solange du wild bist." Dann hörte ich mein Handy klingeln. Ich hatte es auf Laut gemacht, da es jetzt eine gute Möglichkeit war mich bei den anderen zu melden. Es waren nicht alle dran gegangen. Aber ich wusste, dass Laura und Ryan zurück rufen würden. Also machte ich mich auf den Weg raus aus dem Wasser. "Ley, bist du der gleichen Meinung?", hörte ich den Zwerg fragen. Ich stieg aus dem Wasser und sah zu den kleinen. Grinsend seufzte. "Ich hab mich noch nicht ganz entschieden, ob du einfach nur wild bist oder einen Todeswunsch hast", meinte ich dann zu ihm. Was ihn zum Grinsen brachte. Danach wand ich mich meinem Handy zu. Ich nahm den Anruf an und ging etwas weiter weg,um zu telefonieren. Ohne dabei gestört zu werden. Jojo hatte ich gestern schon angerufen. Davina hatte ich eine lange ausführliche Nachricht geschrieben. Laura und Ryan hatte ich zwischendurch zwar auch geschrieben, doch wollte ich ihnen auch noch mal alles persönlich am Telefon sagen. Damit sie sich auch besser davon überzeugen konnten, dass es mir gut geht.

(Alte Version)Ashley und die Wilden KerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt