Felix Pov:
Ich trieb mein Pferd zur Eile an.
Die letzten zwei Wochen hatte ich Changbin nicht gesehen und ich vermisste den Jungen mit der süßen Stimme und dem manchmal fast kindlichen Gemüt.
Ohne nachzudenken, hatte ich einfach den Weg zum Anwesen der Seos eingeschlagen und ritt im Galopp den Sandweg zum Haupteingang entlang. Dort angekommen sprang ich ab und hastete mit großen Schritten hinauf zur Tür. Vollkommen untypisch für einen Prinzen klopfte ich fast schon ungeduldig gegen diese und wartete gespannt darauf, eingelassen zu werden.
„Was wollen sie hier?" Ein Diener öffnete mir und sah leicht verunsichert auf mich herab.
„Ich möchte mit Seo Changbin sprechen. Sagen sie ihm bitte, dass Lee Felix auf ihn wartet."
Nun schien der Diener endlich zu begreifen, wer hier vor ihm stand und er verbeugte sich mehrmals tief und murmelte eine Entschuldigung.
„Schon gut. Holen sie ihn einfach. Ich warte."
Der Mann verschwand und ich tippte unruhig mit meinem Fuß auf den Boden.
„Felix?" Mein Kopf schoss nach oben und ich erblickte den dunklen Haarschopf von Changbin.
„Binnie!" Ich strahlte und schloss ihn augenblicklich in meine Arme. Stürmisch presste ich ihn an mich und hörte ein leises Kichern.
„Hast du mich so sehr vermisst? Dabei warst du doch derjenige, der so schnell die Stadt verlassen hat." Changbin umarmte mich nun ebenfalls und strich zärtlich über meinen Rücken.
„Willst du hereinkommen oder lieber ein bisschen spazieren gehen?"
„Spazieren gehen Hyung." Mit diesen Worten hatte ich mir seine Hand geschnappt und zog ihn hinter mir her. Eine ganze Weile liefen wir einfach schweigend nebeneinander und sagten nichts.
Mein Kopf arbeitete auf Hochtouren. Ich suchte angestrengt nach den passenden Worten, um dem Jungen, der neben mir lief, zu sagen, dass ich ihn schon vom ersten Moment an bewundert hatte. Dass ich mich mit jedem Gespräch, mit jedem noch so kleinen Lächeln von ihm, mehr in ihn verliebt hatte.
„Binnie?" Ich war stehen geblieben und sah ihn an. Er lächelte und kam noch ein bisschen näher.
„Ja?"
„Ich muss es dir einfach sagen. Ich liebe dich."
Seine Augen weiteten sich kurz, doch dann lächelte er und legte beide Hände an meinen Wangen ab und zog meinen Kopf zu seinem. Da er etwas kleiner war als ich, streckte er sich und legte dann seine Lippen ganz zärtlich auf meine. Wärme durchflutete meinen Körper und mein Herz schlug schneller gegen meine Brust. Sofort schlang ich einen Arm um ihn und zog ihn näher zu mir. Meine andere Hand legte ich ebenfalls auf seine Wange und strich behutsam über die weiche Haut seiner Wange und über den spitzen Kieferknochen, der so faszinierend und einzigartig für mich war. Behutsam küssten wir uns immer wieder, bis Binnie sich von mir löste.
„Ich liebe dich auch Lee Felix."
Mit einem süßen Lächeln schob er seine Hand in meine und verschränkte unsere Finger. „Jetzt werde ich dich nie wieder loslassen."
Meine Liebe für diesen Jungen ließ mein Herz fast aus meiner Brust springen und ich lehnte mich gegen ihm und drückte meine Lippen erneut auf seine. Es fühlte sich einfach viel zu gut an, ihn zu küssen und ich wollte seine Nähe und Liebe spüren.
Also standen wir einige Minuten einfach eng umschlungen auf dem Weg und küssten uns. Irgendwann hatte Changbin meine Hand losgelassen, nur um mich hochzuheben und gegen einen Baum zu drücken. Seine Hände lagen fest um meine Oberschenkel und sein Körper drängte sich sanft gegen meinen. Ich beugte mich zu ihm herab und hauchte ihm viele kleine Küsschen auf. Ein paar verteilte ich auch auf seiner Stirn und seinen Wangen, andere wiederrum auf seinem Kiefer und seiner Nase. Währenddessen strichen meine Finger durch sein fluffiges Haar und zogen manchmal daran.
Doch dann drückte ich mich ein wenig hoch und sah ihm in die dunklen Augen.
„Binnie, ich bin heute nicht nur hierhergekommen, um dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe. Denn um deine Sicherheit zu gewährleisten, muss ich dir etwas erzählen. Etwas über mich und meine Vergangenheit."
Zärtlich strich ich über seine Wange und blickte ihn liebevoll an.
Ich hoffte so sehr, dass er mich verstehen würde, dass er mir glauben würde, dass ich ihn beschütze. Ich wollte, dass unsere Liebe all dem standhielt und dass ich mich mit meiner Hoffnung auf eine Lösung, nicht zu weit nach vorn gewagt hatte.
Doch noch immer sah ich in Changbins Augen die Liebe und seine ehrliche Neugier.
„Dann sag es mir einfach Felix. Du weißt, ich werde mit dir alles durchstehen. Ich liebe dich."
Mit diesen Worten küsste er mich sanft und ließ mich dann zu Boden gleiten. Erneut griff er nach meiner Hand und verschränkte unsere Finger.
Fest entschlossen nickte ich.
„Lass uns ein Stück gehen, es könnte ein bisschen länger dauern."
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The Earl and the Prince | Minsung
FanfictionWelcher Mensch kann schon von sich selbst behaupten, frei zu sein? Ich war es ganz sicher nicht. Problematisch war nur, dass ich nicht einmal wusste, wie ich meine Pflichten erfüllen sollte. Die Worte, die mir im Zusammenhang mit meinen Pflichten st...