Die Stille der Unendlichkeit

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Jeongins Pov:

Kichernd sah ich hinüber zu Felix und Changbin, die sich genau neben mir befanden und sich gerade in ihrem leicht angetrunkenen Zustand süße Kosenamen gaben, um den anderen maximal verlegen werden zu lassen.

„Mogi" Felix hatte sich nach vorn gebeugt und tippte Changbin auf die Wange. Diese hatte bereits einen zarten Rosaschimmer, der durch den Spitznamen noch verstärkt wurde. Doch sofort ging der Schwarzhaarige zum Gegenangriff über. Er lehnte sich ebenfalls nach vorn und sprach dann mit verstellter, hoher Stimme weiter.

„Ja Yongbokiie?" Dann kicherte er fröhlich, als er prompt die Reaktion seines Liebsten erhielt.

„Yah! Seit wann, bist du so frech Jingjinie?" Auf einmal schmollte der blonde Prinz und verschränkte seine Arme vor der Brust, konnte sein Grinsen aber nicht lange unterdrücken.

„Lixieee das reicht jetzt auch wieder." Ebenso übertrieben schmollend zog Changbin den immer noch lachenden Felix an sich heran und schlug spielerisch gegen seine Brust. Was den blonden Königsspross nur dazu veranlasste, noch mehr zu lachen und den etwas kleineren Dunkelhaarigen schließlich mit einem Kuss auf die Stirn zu versehen.

Ich fühlte mich gerade rundum wohl, mein Bruder saß neben mir und lachte ebenfalls, während sich Chan hinter meinen Stuhl gestellt hatte und seine Hände auf meinen Schultern ruhten. Allein diese Geste sendete so viel Liebe und Geborgenheit durch meinen Körper, dass ich nicht anders konnte, als mich tiefenentspannt gegen die Stuhllehne sinken zu lassen und meinen Kopf an seine Brust zu drücken.

Im nächsten Moment beugt Chan sich zu mir herunter, so weit, dass seine Lippen mein Ohr berühren und seine warme Atemluft mich kitzelt. Ein wohliger Schauer läuft mir über den Rücken und ich seufze ganz leise.

„Komm mit Baby, ich brauche ein bisschen frische Luft."

Sanft blies er erneut seinen erwärmten Atem in mein Ohr und ich nickte augenblicklich. Schon alleine die Art und Weise, seiner Aufforderung Nachdruck zu verleihen, ließ mich schwach werden. Schwungvoll kam ich auf die Beine und grinste in die kleine Runde.

Vermutlich würde unsere kurze Abwesenheit nicht einmal auffallen. Felix und Binnie waren immer noch dabei, sich gegenseitig zu ärgern und Jisung kicherte vor sich hin und verfolgte den Schlagabtausch ganz gebannt.

Schon griff Chan nach meiner Hand und zog mich einfach hinter sich her. Wir verschmolzen mit der Menschenmenge und ich hielt die Hand, die mich führte, noch fester. Schnell hatten wir den Ballsaal einmal durchquert und mein Ehemann öffnete eine Tür, durch die er mich in den dahinterliegenden Korridor schob.

Ich kicherte und folgte ihm den etwas dunkleren Gang entlang. Langsam wurden die Klänge der Musik und der Gespräche immer leiser, je weiter wir uns von der Hochzeitsgesellschaft entfernten. Nach einer weiteren Biegung, die uns nach rechts führte, blieb mein Mann stehen und sah sich ein wenig unschlüssig um.

„Tia ich dachte eigentlich, ich würde schneller einen Balkon oder die Terrasse finden, aber offensichtlich bin ich ein wenig verloren." Er strich sich die blonden Strähnen nach hinten und lächelte mich entschuldigend und auch ein bisschen verzweifelt an.

Dies brachte mich erneut zum Kichern. Dann trat ich nach vorn und strich mit den Fingerspitzen über seine Wange mit den süßen Grübchen, küsste ihn ganz zärtlich und griff dann nach seiner Hand.

„Na Gott sei Dank, hast du mich mitgenommen. Sonst hättest du vermutlich nicht mal mehr zurück zum Saal gefunden", zog ich ihn ein wenig auf und schlug dann den Weg nach rechts ein. „Ich weiß, wo wir hingehen können. Da sind wir vollkommen ungestört."

The Earl and the Prince | MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt