Rastlos und mit schnellen Schritten lief ich den lichtdurchfluteten Gang mit dem sauberen Marmorboden entlang und beeilte mich, an mein Ziel zu gelangen.
An diesem Nachmittag hatte ich weder Lust zu lesen noch irgendetwas anderes zu tun. Da ich also absolut keine gute Beschäftigung fand, die mir Spaß machte oder mir sinnvoll genug erschien und ich auch nicht meine Zeit sinnlos in Minhos Arbeitszimmer vertrödeln wollte, hatte ich beschlossen, mich ein wenig auszuruhen oder es zumindest zu versuchen.
Zielstrebig lief ich zu unserem Zimmer, riss die Tür auf und trat in den großen, leicht abgedunkelten Raum. Da die Sonne um diese Uhrzeit unbarmherzig warm in das Zimmer scheinen würde, waren die Vorhänge zugezogen, so dass es hier noch angenehm kühl war. Schnell lief ich hinüber zum Bett und ließ mich einfach darauf fallen. Ich schloss die Augen und versuchte durch die angenehme Kühle und das gedämpfte Licht ein wenig vor mich hin zu dösen. Doch nicht mal hier konnte ich mich richtig entspannen. Ich war seltsam hibbelig und mir war langweilig.
Warum konnte Minho nicht schon hier sein? Ich wollte Zuneigung, ich wollte Liebe und noch viel dringender wollte ich Sex. Schon seit meiner Rettung und der Offenbarung, dass ich schwanger war, behandelte mich Minho, als wäre ich ein rohes Ei, das Tag und Nacht behütet werden müsste. Dabei war ich noch nicht einmal im dritten Monat.
Natürlich verstand ich, dass er es lieber ruhig und behutsam angehen wollte, um meinen Körper und das Baby nicht zu gefährden. Aber es war ja schließlich Sex und kein biblisches Martyrium, das ich erleben wollte. Leider schien auch mein Körper meine fehlende sexuelle Betätigung nur durch noch mehr Lust und Erregung kompensieren zu wollen. Alleine bei Minhos Anblick hatte ich manchmal Probleme, mich zurückzuhalten. Vor allem, wenn er sich vor mir aus- oder umzog und ich seinen perfekten, trainierten Körper bewundern konnte, hatte ich Schwierigkeiten, nicht sabbernd auf dem Bett zu sitzen oder mich ihm gleich wieder um den Hals werfen zu wollen.
Es war wirklich zum Verrücktwerden.
Mit einem kleinen Schmollmund und verschränkten Armen lag ich lang ausgestreckt auf der Matratze und blickte auf den dunkelroten Stoff, der sich über das Himmelbett spannte und fast schon zu schweben schien.
Plötzlich schossen mir Yoon-woos Worte durch den Kopf. Hatte er nicht etwas davon erwähnt, dass Minho eine besondere Vorliebe fürs Fesseln hatte? Dass er es heiß findet, jemanden zu dominieren... Irgendwie machte mich das neugierig.
Wenn er wirklich die Wahrheit gesagt hatte, musste Minho doch irgendwo diese Sachen aufbewahren. Falls er sie noch hatte, mussten sie irgendwo bei seinen persönlichen Gegenständen zu finden sein.
Wenn das so war, dann würde ich sie ganz bestimmt finden.
Auf einmal ziemlich aufgeregt, sprang ich auf, lief zum Schrank und kramte ein wenig zwischen den vielen Hemden und Anzügen, doch fand nichts, was mit den Vorlieben meines Prinzen zu tun haben könnte. Auch in den hintersten Ecken des großen Kleiderschrankes und in der Kommode mit der Unterwäsche wurde meine Suche nicht von Erfolg gekrönt. Frustriert seufzte ich und rieb mir über die Nasenwurzel.
Wo konnte man seine kleinen Geheimnisse noch aufbewahren? Wo würde man es am wenigsten vermuten? Waren nicht eigentlich die offensichtlichsten Orte manchmal die besten Verstecke?
Mein Blick wanderte durch den Raum und blieb an dem großen Bett hängen, in dem ich noch vor wenigen Minuten, von Langeweile geplagt, gelegen hatte. Endlich verstand ich, wieso dieses einen Baldachin besaß. Man konnte sowohl die hohen Bettpfosten, als auch die Querstreben oben für solche Spielchen bestimmt sehr gut verwenden. Man konnte die Person fesseln und dann die Seile auch gleich an einem der Holzbalken befestigen... sehr raffiniert.
Ich war bereits von diesem Gedanken so angetan, dass sich meine Erregung wie ein loderndes Feuer in meinem Körper ausbreitete. Ich leckte mir kurz über die Unterlippe und visierte dann das Bett an. Mit ein paar großen Schritten stand ich davor, ging in die Hocke und versuchte unter dem Holzgestell etwas zu erkennen.
Doch es war zu dunkel.
Suchend ließ ich meine Hände darunter tasten und konnte mir ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen, als ich tatsächlich eine kleine Holztruhe erspürte, die ich behutsam hervorzog und den Staub vom Deckel wischte. Eine spannungsvolle Euphorie hatte mich erfasst, ich kletterte mit der Truhe in den Armen zurück aufs Bett und stellte sie zwischen meinen Beinen ab.
Kurz untersuchte ich die Kiste von außen.
Gott sei Dank benötigte ich keinen Schlüssel, um sie öffnen zu können. Mit einem etwas höher schlagenden Herzen klappte ich den Deckel auf und schnappte kurz nach Luft. In der Kiste lagen tatsächlich Seile, Seile von verschiedener Stärke und Länge, doch nicht nur das.
Ich entdeckte ebenso lederne Gelenkfesseln. Ein wenig ehrfürchtig betrachtet ich alles, dann griff ich nach den Lederfesseln für die Hände. Das Material war glatt und weich, als ich sie zwischen meinen Fingern drehte und von allen Seiten neugierig ansah. Letztendlich konnte ich mich einfach nicht zurückhalten. Probehalber schob ich mir das Leder über die Hand, platzierte es an der richtigen Stelle, zog dann die Fessel enger und hakte den kleinen Metallverschluss ein. Es fühlte sich auf eine gute Art und Weise erregend an. Mein Unterleib kribbelte nervös und voller Vorfreude, während ich in der Kiste das passende Gegenstück heraussuchte. Ohne nachzudenken wiederholte ich den Prozess bei meinem anderen Handgelenk und streckte meine Arme kurz aus, damit ich das Ergebnis betrachten konnte. Es sah nicht komisch aus, viel eher war es ein faszinierender Anblick. Das Leder fühlte sich weich um meine Haut an und erwärmte sich durch den Kontakt zu dieser.
(Smut Warnung)
Meine Lust wurde immer stärker und mein Verstand schrie mich an, mich endlich anzufassen, mich selbst zu berühren. Ich blickte hinab auf die vielen Seile und dann zu meinen Händen. Stellte mir vor, wie Minho einen der Stricke dazu nutzen würde, um mich zu fesseln. Leise keuchte ich auf und spürte meine harte Länge, die sich bereits ungeduldig gegen meine Hose drückte und leicht zuckte.
Schnell stand ich auf, schob die Kiste etwas weiter nach unten zur Bettkante, knöpfte meine Hose auf und schob sie mitsamt meiner Unterwäsche herab. Dann krabbelte ich erneut aufs Bett, kniete mich auf die Matratze und umfasste meine Länge mit der Hand. Zärtlich fuhr ich mit dem Daumen über meine Spitze und wimmerte zufrieden, als ich die Feuchtigkeit verrieb, die sich bereits gebildet hatte. Genießend schloss ich die Augen und dachte, während ich mich selbst befriedigte, an meinen Prinzen.
Wie er mich auf den Bauch warf, meine Hände hinter den Rücken fesselte und mir dann immer wieder mit der flachen Hand auf den Hintern schlug.
Schwer atmend löste ich die Knöpfe meines Hemdes und strich es zur Seite. Meine Finger fanden den Weg zu meinem linken Nippel und umkreisten ihn langsam, zwirbelten ihn und passend dazu, glitt die andere Hand an meiner Länge auf und ab.
„Ngh~ Minho", keuchte ich leise und hatte erneut ein Bild des hübschen Dunkelhaarigen vor Augen.
Wie ich mit zusammengebundenen Händen unter ihm lag und er mich hemmungslos durchnahm.
Allein diese Vorstellung brachte mich zum Stöhnen. Ungeduldig streifte ich mein Hemd ganz ab, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben und über meine erhitzte Haut streichen zu können. Meinen Lippen entflohen immer wieder aufs Neue Laute der puren Verzückung und meine Hand bewegte sich etwas schneller, während ich selbst an mir herabsah und die hübschen Lederfesseln betrachtete.
„Mhhmm~ Ngh~"
Dann wurde auf einmal die Tür geöffnet und schloss sich sogleich wieder. Ich riss meine Augen fast schon panisch auf und starrte direkt in Minhos Gesicht. Der Kronprinz stand noch immer fast an der Tür und sah ein wenig ungläubig zu mir aufs Bett.
„Was machst du da Sungie?"
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The Earl and the Prince | Minsung
FanfictionWelcher Mensch kann schon von sich selbst behaupten, frei zu sein? Ich war es ganz sicher nicht. Problematisch war nur, dass ich nicht einmal wusste, wie ich meine Pflichten erfüllen sollte. Die Worte, die mir im Zusammenhang mit meinen Pflichten st...