Gerade einmal zwei Stunden später, standen Minho und ich vor der recht schlichten Villa der Kims. Meine Hand war bereits erhoben, um zu klopfen, als sich die Tür bereits öffnete und Seungmin uns entgegentrat.
Sobald er mich und meinen Ehemann erblickte, weiteten sich seine Augen. „Ich dachte, du kommst alleine Jisung."
„Das hatte ich auch geplant, aber wie du siehst, habe ich Minho mitgebracht. Können wir reinkommen Seungmin?"
Der Angesprochene nickte und ließ uns eintreten. Er führte uns in den Salon und ich setzte mich auf die weiche, hellgraue Couch, die ich immer in Beschlag nahm, wenn ich bei meinem Freund zu Besuch war. Auch der Kronprinz setzte sich, wenn auch ein wenig vorsichtiger, neben mich.
„Ich weiß, dass ist jetzt ein wenig komisch, da Minho bei mir ist, aber du kannst mir alles erzählen Minnie. Reg dich so viel über Hyunjin auf, wie du willst."
„Oh ja, tu das Seungmin. Ich werde dir bei allem zustimmen. Dieser Hyunjin ist einfach viel zu frech."
Sowohl Seungmin, als auch ich, drehten uns zu Minho, der sich lässig zurückgelehnt hatte und grinsend zu meinem Kindheitsfreund hinübersah. „Entschuldige Sungie, aber dein Freund hier ist mir sympathisch, wenn er diesen blonden Quälgeist nicht leiden kann."
Seungmin kicherte. „Ich mag dich jetzt schon Minho."
„Minho! Das ist kein Stück hilfreich! Die beiden sind verlobt. Ich will ihren Streit klären und ihn nicht noch weiter beflügeln, also sei gefälligst auf meiner Seite. Vor allem, wenn man bedenkt, wie unsere Ehe angefangen hat." Ich redete mich ein wenig in Rage und blickte streng zu meinem Mann hinüber, der entschuldigend die Hände hob.
„Tut mir leid Jisung. Du hast recht, ich sollte mich besser zurückhalten."
„Hihi, naja jetzt weiß ich wenigstens, bei wem ich mich auch mal über Hyunjin auslassen kann." Seungmin strahlte Minho kurz an und schien sich ein wenig zu entspannen.
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und blickte ungläubig zwischen Minho und Seungmin hin und her. „Na ihr scheint euch ja gesucht und gefunden zu haben", kommentierte ich die beiden jungen Männer, die sich verschwörerisch angrinsten.
„Tut mir leid Jisung. Ich weiß, dass du Hyunjin und mir nur helfen willst." Mein Freund lief unruhig vor uns auf und ab, bis ich ebenfalls aufstand und ihn kurz am Handgelenk packte.
„Mach dich jetzt nicht so verrückt", mahnte ich ihn.
Endlich blieb er stehen und seufzte. Nur, um dann kurz dankend über meinen Arm zu streichen und sich ein Lächeln abzuringen. „Leider weiß ich nicht, wie du uns helfen kannst. Hyunjin und ich sind so verschieden und wir streiten ja eigentlich andauernd, wenn wir uns sehen. Ich verstehe ihn einfach nicht, er ist so arrogant und unverschämt. Wie soll daraus jemals eine gute Ehe entstehen?"
„Ach Minnie. Glaub mir, Hyunjin will auch, dass das mit euch beiden funktioniert. Er war sogar im Schloss, um sich von mir einen Rat zu holen. Das hätte er nicht getan, wenn du ihm egal wärest. Jeder hat eine zweite Chance verdient. Egal wie sehr ihr euch gestritten habt, ihr könnt euch auch wieder vertragen. Dafür muss nur einer von euch beiden Dickschädeln nachgeben. Bitte, nur einmal Minnie."
„Mhm... ich weiß Jisung. Ich will ihm doch auch verzeihen, aber jedes Mal denke ich, er wird mir sowieso gleich wieder einen blöden Kommentar liefern. Wie sollen wir nur vernünftig miteinander reden, wenn es gleich wieder zu abfälligen Bemerkungen kommt und wir uns dann wieder bekriegen?" Bei diesen Worten raufte sich mein Freund das Haar und sah noch etwas verzweifelter aus, als zuvor.
„Jisung hat recht. Geh einen Schritt auf deinen Verlobten zu. Du würdest es für immer bereuen, wenn du nicht alles in deiner Macht Stehende tun würdest, um es wieder zu bereinigen." Minhos Stimme klang ernst und er hatte die ganze Zeit mich angesehen. Es schien, als wolle er sich erneut bei mir entschuldigen und ich lächelte ihm einfach dankbar zu. Dieser Mann, war ja doch zu etwas zu gebrauchen.
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The Earl and the Prince | Minsung
FanfictionWelcher Mensch kann schon von sich selbst behaupten, frei zu sein? Ich war es ganz sicher nicht. Problematisch war nur, dass ich nicht einmal wusste, wie ich meine Pflichten erfüllen sollte. Die Worte, die mir im Zusammenhang mit meinen Pflichten st...