Die Begegnung mit den Prinzen

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Wir waren gerade die letzten Schritte vor den Thron getreten und versanken jetzt ihn einer tiefen Verbeugung, um unsere Demut und Loyalität zu demonstrieren. Mein Blick war auf den Boden vor dem Thron gerichtet. Man durfte weder den König, noch seine Frau ohne Erlaubnis einfach direkt ansehen.

Schweigend betrachtete ich die goldenen Verzierungen, die die Erhöhung schmückten, auf der König und Königin thronten.

„Ich heiße euch herzlich willkommen mein Freund. Sagt, wie lang ist es nun her, dass wir uns gesehen haben. Zuletzt waren wir gemeinsam auf der Jagd und das war bereits letzten Herbst. Wir sollten unsere Freundschaft wieder mehr pflegen, schließlich präsentiert ihr uns dieses Jahr euren Ältesten. Wo wir schon davon sprechen, zeige uns dein Gesicht junger Mann." Der König hatte eine sehr tiefe Stimme und ein so herrischer Tonfall lag darin, dass ich sofort meinen Blick hob und mich gerade hinstellte. Mein Vater legte eine Hand auf meine Schulter und schob mich nach vorn.

„Darf ich vorstellen, mein Sohn Han Jisung. Er ist bereits zwanzig und ein exzellenter Degenfechter und Tänzer."

Gerade fühlte ich mich wie eine Milchkuh, die auf dem Markt angepriesen wurde. Doch ich schluckte meinen Stolz hinunter und sah mit einem fast scheuen Lächeln zum Thron auf.

Mein Blick war stur auf die Person vor mir gerichtet. Der König war tatsächlich eine imposante Erscheinung. Er hatte breite Schultern und beinahe schwarze Augen, die alles zu sehen schienen. Fast angsteinflößend kam mir diese Person vor, doch ich vergaß meine guten Manieren nicht und verbeugte mich erneut.

„Es ist mir eine Ehre, sie kennenlernen zu dürfen." Meine Stimme klang sicher und souverän.

„Die Ehre ist ganz auf unserer Seite, immerhin bist du dieses Jahr einer der Auserwählten. Ich muss schon sagen, du hast eine sehr reizvolle Erscheinung. Was meinst du Ji-eun?" Er blickte zum Thron neben sich. Die außerordentlich hübsche Frau lächelte mir warm entgegen und nickte. „Er sieht bezaubernd aus Jong-suk." Sie wandte sich von ihrem Mann wieder zu mir. „Das Blau eures traditionell getragenen Familiengewandes steht euch ausgezeichnet."

„Ich danke euch, eure Majestät." Eine erneute Verbeugung meinerseits in Richtung der Königin.

Ungewollt hatte ich meinen Blick ein wenig weiter nach links schweifen lassen. Ich blickte in zwei funkelnde hellbraune Augen, die mich neugierig, ja fast schon unverhohlen musterten. Ein Junge, kaum älter als ich, saß lässig auf einem goldenen Stuhl. Meine Augen wanderten kurz über seine Figur und das äußerst hübsche Gesicht. 'Dieser Junge ist wirklich schön', dachte ich bei mir. Genau in diesem Moment zwinkerte er mir zu und lächelte so strahlend, dass ich kurz vergaß, weshalb ich hier war.

„Nun Jisung, darf ich dir meine Söhne vorstellen." Schnell richtete ich meine gesamte Aufmerksamkeit wieder auf den König, der mit einer schlichten Geste nun zu seiner Rechten wies. „Das ist mein Erstgeborener Sohn Lee Minho."

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The Earl and the Prince | MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt