The Earl and the Prince | Minsung

In vertrauter Gesellschaft

Die Feierlichkeiten waren seit mehreren Stunden in vollem Gange und ich amüsierte mich tatsächlich. Auch wenn ich mich gerade nicht in Minhos Nähe aufhalten konnte, was ein wirklich großer Wermutstropfen war. Felix und Minho hatten entschieden, dass Changbin und der jüngere Prinz den ganzen Abend bei mir bleiben sollten, während mein Prinz sich unter die übrigen Gäste mischt und sich so von mir fernhält, um keine Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen.

Also hatte ich nun Felix und Binnie mit mir zu Jeongin und Chan gezogen. Das Ehepaar strahlte noch immer bis über beide Ohren und freute sich ebenfalls, uns drei wiederzusehen. Wir unterhielten uns über alles Mögliche, vor allem über die neuesten Geschichten in der Stadt, über die nächsten Eheschließungen und über unser eigenes Leben.

Nach ein paar Minuten hatte Chan Changbin kurz zur Seite gezogen, um sich mit ihm allein zu unterhalten. Weshalb ich nun Zeit hatte, meinen kleinen Bruder ein bisschen über sein Eheleben auszufragen. Ich war wirklich neugierig und zupfe ein bisschen an seinem Ärmelstoff, um seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben.

„Erzähl Jeongin, wie ist es so, nicht mehr zu Hause zu wohnen? Wie ist es bei Chan?"

Schon während ich die Frage stellte, leuchteten seine Augen auf und das Lächeln auf seinem Gesicht wurde noch breiter.

„Es ist einfach traumhaft schön, mit ihm zusammenzuleben. Es ist wirklich noch besser, als ich gehofft hatte. Ihn immer nahe bei mir zu haben, macht mich glücklich. Seine Eltern und seine Geschwister sind unglaublich nett. Mit Lucas und Hannah haben wir sogar schon einen Ausflug zum Landsitz seiner Familie gemacht. Das Wochenende auf dem Land war sooo entspannend. Aber unsere Eltern besuchen wir auch gelegentlich, es ist ja nicht weit."

Die Begeisterung meines Bruder riss mich schon beinahe mit.

„Das freut mich sehr. Ich sollte Mutter und Vater auch mal wieder besuchen. Vielleicht könnten wir uns ja bei ihnen verabreden."

„Das klingt super. Ich werde dir dann schreiben, wann genau wir uns bei ihnen treffen. Jeongin strahlte mich an und sah dann wieder zu seinem Mann, der gerade mit Changbin zurückkam. Die beiden Älteren wirkten zufrieden und beteiligten sich an dem aufkommenden Gespräch.

„Wie wäre es mit ein paar Drinks?", fragte Felix schließlich mit einem Grinsen und blickte in die Runde. „Immerhin sollten wir noch auf unser Paar des Abends anstoßen und es gebührend feiern."

Alle nickten zustimmend und machten sich auf den Weg zur Bar.

Währenddessen sah ich mich verstohlen nach Minho um und fand ihn, in ein Gespräch vertieft. Bei ihm standen Baekhyun, Irene und die zwei junge Männer, die ich bei unserer Ankunft bereits bei Jackson gesehen hatte. Den einen Lilahaarigen erkannte man wahrscheinlich überall wieder. Er war damals auch auf der Soiree bei Jackson gewesen, also kannten sich die beiden offensichtlich ziemlich gut.

Der Mann mit der auffälligen Haarfarbe wirkte sehr förmlich und würdevoll auf mich. Der Mann mit dem auffallend hübschen Gesicht, unterhielt sich gerade angeregt mit meiner Kindheitsfreundin und schien fröhlich und ausgelassen. Ich glaubte sogar, sein Lachen bis zu uns herüberschallen zu hören.

Ich hielt Felix am Arm fest und deutete unauffällig in die Richtung der beobachteten Personen. „Felix, wer sind die beiden da drüben bei deinem Bruder?" Er folgte meiner Bewegung und suchte kurz die Menge ab, um dann seinen Bruder zu fokussieren. Nach einer sehr kurzen Musterung wandte er sich wieder zu mir.

„Das sind Namjoon und sein Mann Seokjin, sie kennen Minho schon ziemlich lange, da er mit ihnen zusammen gelernt und trainiert hat. Die beiden sind wirklich sehr nett."

Ich nickte, blickte noch einmal zu meinem Mann hinüber und folgte Felix dann weiter zur Bar. Wir bestellten uns Drinks und unterhielten uns.

Neugierig sah ich mich um, überall hatten sich die Gäste in kleinen Gruppen oder auch in Paaren zusammengefunden und betrieben Konversation. Auch die Tanzfläche war bereits gut gefüllt und ich erkannte Hyunjin und Seungmin zwischen den Tanzenden. Erneut wurde mir warm ums Herz und ich freute mich, dass ich die beiden offenbar doch richtig eingeschätzt hatte.

Sie gaben ein perfektes Paar ab.