Du kannst nicht immer nur Stark sein

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Nachdem ich meine Trainingskleidung anhabe, gehe ich in Richtung Speisesaal wo meine Freunde höchstwahrscheinlich anzutreffen sind.
Dort angekommen setze ich mich neben Sif und beginne zu Essen.
Heute werde ich wieder Trainieren gehen, das gestern war ein schöner Tag mit Loki doch ich darf das Training nicht schweifen lassen.
Die anderen sehen unentwegt zu mir.
"Gibt es etwas das ihr mich fragen wollt, oder warum starrt ihr mich so an?"
"Wir sorgen uns um dich Amina." kommt es von Sif.
"Weswegen?"
"Du verbringst zu viel Zeit mit Loki. Das gestern war der Höhepunkt des seltsamen." meint Fandral.
"Warum? Weil er nicht wollte das ich mich erkälte."
"Er hätte dich gar nicht erst vor uns verstecken dürfen, geschweige den mit dir auf das Wasser hinausfahren." kommt es von Thor.
"Er ist wie ihr auch mein Freund und ich verbringe gerne meine Zeit mit ihm." 
"Loki ist ein schlechter Einfluss. Lass dich nicht von den Dingen ablenken die dir Freude bereiten." 
"Volstagg ich lasse mich nicht ablenken. Ich würde nie zwei Tage hintereinander das Training versäumen."
"Sei einfach nur vorsichtig wenn Loki in der Nähe ist. Wir wollen dich nur in Sicherheit wissen." sagt Hogun.
"Ich weiß eure Besorgnis zu schätzen, das meine ich ehrlich. Doch werde ich mich nicht gänzlich von ihm abwenden."
"Das verlangt auch keiner." meint Thor.
"So hört es sich aber an." 

Das Gespräch wird beendet und wir gehen auf den Trainingsplatz.
Hier bekomme ich den Kopf frei und ich fühle mich wohl.
Heute kämpfe ich gegen Fandral mit dem Schwert.
Wie immer schlage ich mich gut und gewinne den Kampf.
"Gute Arbeit liebes." raunt er mir im vorbeigehen zu.
Und schon wider am heutigen Tag spüre ich die röte in meine Wange steigen.
Meine Gedanken schweifen jedoch ab, zurück zu Loki.
Wie ich in seinen Armen lag, er mir Kreise auf den Rücken gezeichnet hat und auch wie er mich angesehen hat.
Wir waren uns so nahe.
Die Gefühle haben in mir einfach Verrückt gespielt, mein Körper wurde bei jeder Berührung heiß und ich weiß nicht was passiert wäre, hätte er nicht aufgehört.
Ich darf die Kontrolle nicht verlieren, wir sind Freunde.
Loki ist mein bester Freund und ich werde das nicht zerstören, weil ich mir einbilde das zwischen uns je mehr sein könnte.
Solche Gefühle sind schlecht, ich muss es hinbekommen sie zu verdrängen.
Ich darf mich in niemanden Verlieben.
Einzig und alleine zurück zur Erde.
Nur das sollte mir wichtig sein, das sollte mein einziges Ziel sein.
Wenn ich mich Verliebe, könnte ich das aus den Augen verlieren.

"Amina kannst du mir später noch mal Unterricht mit dem Bogen geben?" reißt mich Fandral aus meinen Gedanken.
"Ich dachte du beherrschst in schon."
"Mehr oder weniger. Ich benutze in so selten das ich manches wieder vergesse."
"Na gut Fandral, ich werde es dir noch ein einiges Mal zeigen. Lern es endlich." sage ich lachend.
"Wie ihr wünscht Lady Amina." 
Auch er lacht und verbeugt sich leicht.
Als ich meinen Blick über das Gelände schweifen lassen, sehe ich im Dunkeln zwei grüne Augen.
Diese würde ich unter Tausenden erkennen.
Unsere Blicke treffen sich kurz und er verschwindet sofort.
Sein Blick hatte etwas Trauriges und zugleich wütendes.
Darüber werde ich mir später den Kopf zerbrechen, während des Trainings sollte ich sowas aus meinem Kopf verbannen.
Es könnte schlimme folgen haben, wenn man hier abgelenkt ist.
Zusammen mit meinen Freunden geht das Training weiter und gegen Mittag brechen wir auf, um etwas zu Essen.
Freundlicherweise weißt Volstagg uns immer darauf hin, dass es an der Zeit dafür ist.
Wir unterhalten uns über alles mögliche, nur nicht über Loki.
Dieses Thema lassen wir gerne ausfallen, den es würde wie immer nur zu Diskussionen führen.
Auch das von heute morgen, scheint als hätte es nie stattgefunden.
Doch die Worte kreisen mir im Kopf herum.
"Du verbringst zu viel Zeit mit Loki. Das gestern war der Höhepunkt des seltsamen." 
Warum nur denken sie das alle?
Ich bin gerne mit ihm zusammen, aber ich kann sie auch verstehen.
Es wirkt seltsam wenn man mit einem Mann auftaucht der kein Oberteil trägt, und die Frau dieses anhat.
Wir hätten das nicht tun sollen, wir hätten nie mit dem Boot nach draußen fahren sollen.
Vermutlich wäre es besser gewesen nicht bei ihm zu schlafen.
Aber es hat mich abgelenkt, ich konnte endlich schlafen.
Ohne Albträume.
Sie würden es nicht verstehen, keiner von ihnen würde das.
Meine Freunde wissen nicht was wirklich in mir vorgeht.
Loki hingegen tut dies, auch wenn er die wahren Gründe nicht kennt.
Im Vertraue ich meine Ängste an, auch wenn ich ihm nie die ganze Wahrheit sagen darf.

Nach dem Essen sieht mich Fandral an.
"Bereit für unser Training?"
"Natürlich, für dich nehme ich mir gerne Zeit." antworte ich und sehe sein lächeln.
"Das hört man gerne." 
Unsere Freunde gehen zum Schwertkampf und ich schnappe mir meinen Bogen und gehe etwas abseits der anderen.
Hier haben wir die Ziele aufgebaut und lassen sie immer stehen, da sie niemanden stören.
Immerhin brauche ich sie fast täglich.
"Bereit? Oder soll ich es dir noch einmal vorführen?"
"Ladys First." 
"Wie der Herr wünscht." entgegne ich.
Wir beiden müssen lachen und ich hole einen der Pfeile aus dem Köcher und lege diesen an die Sehne.
Atme bevor ich in loslasse ein und halte den Atem an.
So kann ich mich besser konzentrieren.
Als ich den Pfeil loslasse trifft er genau ins Schwarze.
"Wie immer. Direkt ins Schwarze." lobt mich Fandral.
"Hast du etwa was anderes erwartet?"
"Von der besten Bogenschützin Asgards doch nicht."
"Ich würde dir gerne widersprechen, aber wir wissen beide das ich wirklich die beste bin."
Zumindest auf Asgard.
Clint beherrscht es genau so gut wie ich.
"Was betrügt dich kleine?"
"Ich musste an meinen Bruder denken."
"Konnte er es auch so gut?"
"Ja, als Kinder haben wir Wettkämpfe veranstaltet um herauszufinden wer besser war."
"Wer hat gewonnen?"
"Keiner, wir sind unserem Gegner im nichts Nachgestanden. Wir hatten beide den perfekten Lehrer."
Er weiß wenn ich meine, da ich ihm schon erzählte wer mir das beigebracht hat.
"Dein Vater wäre Stolz auf dich Amina."
"Ich weiß. Nur würde ich ihm gerne zeigen was aus mir geworden ist."
"Er kann es bestimmt sehen. So auch deine Mutter."
Tränen steigen mir in die Augen und dieses mal versuche ich nicht sie zurück zu halten.
Ich senke den Bogen und sehe weg.
Niemand soll mich so sehen, auch nicht Fandral.
"Hey sie mich an." sagt er sanft und hebt mein Kinn an.
"Du musst dich nicht für deine Tränen schämen, ich würde dich nie für schwach halten. Das weiß du oder?"
Die Worte bleiben mir im Hals stecken, weswegen ich nur nicke.
"Komm her." meint er.
Bevor er mich in eine Umarmung zieht legt er unsere Böge auf den Boden. 
Ein leises schluchzen verlässt meinen Mund und ich lehne mich gegen Fandral.
Ich bin froh das er bei mir ist und mich tröstet.
"Niemand kann immer nur Strak sein Amina. Man muss auch loslassen können."
"Ich weiß, aber es schmerzt."
"Das wird irgendwann vergehen. Behalte die guten Erinnerungen und mach das beste aus der jeweiligen Situation." 
"Danke Fandral. Du bist wirklich ein guter Freund."
Leicht löse ich mich aus der Umarmung und wische die Tränen mit dem Handrücken weg.
Mein Freund nimmt mein Gesicht in seine Hände und ich mustere seine Hellblauen Augen.
Erkenne so viel darin wieder, den Kampfgeist, Ehrgeiz und das Mitgefühl.
Nur kurz spüre ich das mein Herz schneller schlägt.
Die letzten Tränen wischt er mit seinem Daumen weg und fährt auch an meiner Lippe entlang.
Ich verliere den Blick von seinen Augen und sehe ebenfalls zu seinen Lippen.
Seine Mundwinkel verziehen sich nur kurz zu einem grinsen, bevor sie wieder ernst werden.
  

  

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Die Kriegerin  (Avengers ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt