Wir werden ihn finden

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Damit beginnt unsere Suche.
Bevor wir jedoch aufbrechen muss ich noch etwas tun, wovor ich mich ein wenig fürchte.
Gerne würde ich es vermeiden, doch ich muss ihn anrufen. 
Sie müssen wissen, das ich schon wieder nicht nach Hause komme.
Es klingelt zwei mal, bevor er abhebt.
"Amina geht es dir gut?" fragt er besorgt.
Naja zu recht, ich habe mich nicht bei ihm gemeldet, seid ich den Anruf von Fury in dieser einen Nacht bekam.
"Hey Clint, ja mir geht es gut, nur muss ich dir was sagen." fange ich an und spüre das mein Herz viel schneller schlägt als es sollte.
"Du kommst nicht zurück oder?"
"Es tut mir leid."
"Was ist passiert?"
"Ein alter Freund von Steve ist aufgetaucht. Wir versuchen ihn zu finden, bevor noch etwas schlimmes passiert."
"Steve? Du meinst den Captain? Was bedeutet ein alter Freund?"
"Du erinnerst dich an den Winter Soldier oder?" frage ich nun.
"Wie könnte ich den Kerl vergessen? Warte sag mir nicht das ihr auf der Suche nach dem Kerl seid."
"Doch genau das haben wir vor, er ist sein bester Freund. Naja das war er vor Siebzig Jahren, irgendwas muss passiert sein."
"Das ist zu gefährlich, lass es bleiben. Ich kann nicht hierbleiben und still rumsitzen, während ich weiß das du nach irgendeinem gestörten Soldaten suchst."
"Clint, ich muss es einfach tun. Wir können ihn retten."
"Nicht jeder kann gerettet werden kleines."
"Ich muss es versuchen. Ich werde mit Steve aufbrechen um den Winter Soldier zu finden."
"Das ist dein letztes Wort?"
"Ja das ist mein letztes Wort zu diesem Thema."
"Pass auf dich auf. Wenn du nicht zurückkommst, werde ich dich suchen und wenn ich dich gefunden habe, werde ich dich umbringen."
"Ich weiß, ich hab dich auch lieb. Grüß die anderen bitte von mir."
"Das werde ich."
Damit lege ich auf und stecke das Handy in die Hosentasche.
Steve sieht mich an und scheint zu spüren das es mir gerade nicht so gut geht.
"Wie hat er es aufgenommen?"
"Besser als erwartet, denke ich zumindest. Naja glücklich ist er nicht gerade darüber."
"Ich weiß, aber ich danke dir das du bei mir bist und mir hilfst."
"Dafür sind Freunde da Cap."
Wir sehen in die Akten von Natasha und gehen der ersten Spur nach.
Zu Fuß würde es zu lange gehen, weswegen wir uns ein Auto leihen.
Dieses mal allerdings kein geklautes.
Ich setzte mich hinter das Steuer und Steve auf den Beifahrersitzt.
Sam steigt hinten ein.
Wir fahren den restlichen Tag durch, bis es draußen schon dunkel ist.
Das Auto fahre ich an den Straßenrand und wir beschließen in dem Wagen zu übernachten.

"Wie sollen wir das anstellen?" möchte Sam wissen.
"Wir klappen die hinteren Sitze um, da haben zwei von uns Platz. Den vorderen Sitz kann auch einer Benutzen wenn wir in nach hinten lehnen." meine ich.
"Ich werde ganz bestimmt nicht Löffelchen mit ihm machen." sagt Sam nun.
Durch die Vorstellung muss ich lachen, doch verstumme wieder als mir dabei eins klar wird.
Wenn die beiden nicht hinten schlafen, werde ich mit einem der beiden hinten liegen müssen.
Noch bevor ich etwas sagen kann, ist es wieder Sam der die Initiative ergreift.
"Ich werde den Vordersitz nehmen, ich brauche ein wenig Privatsphäre."
Das habe ich schon befürchtet.
"Also werden wir uns den hinteren Raum teilen, ich hoffe es stört dich nicht." sagt Steve und ich sehe dass der Gedanke ihm auch etwas komisch erscheint.
"Nein überhaupt nicht." meine ich nun.
So steigen wir aus und klappen das Auto um.
Nun sehe ich schon das nächste Problem.
Wir haben nicht genug decken.
Wir drei sehen uns an und überlegen.
"Damit das klar ist, ich bekomme auf jeden Fall eine." sagt Sam.
"Und Amina bekommt die andere." 
Ich sehe Steve an und weiß, dass er nicht darauf eingehen würde, wenn ich mich darüber beschwere.
Deshalb reiche ich eine Decke Sam und lege die andere in den Kofferraum.
"Jungs ich sehe mich hier mal um." 
Ohne auf ein Wort zu warten, drehe ich ihnen den Rücken zu und gehe von dem Wagen weg.
Setze mich nach ein paar Metern auf eine Bank und spiele mit dem Armband an meinem Handgelenk.
Jetzt da es ruhiger wird, habe ich Zeit um über alles Nachzudenken.
Doch wo soll ich nur Anfangen?
Meine Gedanken scheinen überall zu sein und ich bekomme keinen klaren zusammen.
Ich seufze auf und sehe frustriert nach oben.
"Heimdall wenn du gerade deine Augen auf mich gerichtet hast, richte Thor und den anderen aus dass ich sie vermisse."

"Stör ich dich gerade?"
"Nein Steve, du störst mich nicht. Ich bin sogar froh das du hier bist."
"Dir scheint gerade viel durch den Kopf zu gehen." stellt er fest.
"Zu viel ja. Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen."
"Wie kann ich dir helfen?"
"Erzähl mir von Sergeant Barnes. Ich meine wenn es dir nichts ausmacht."
"Mir macht es nichts aus, immerhin solltest du vorbereitet sein wenn du ihn triffst."
"Ja das sollte ich."
"Was genau willst du wissen?"
"Alles was es zu wissen gibt. Erzähl mir von dem Mann der dein bester Freund war."
"Sein voller Name ist James Buchanen Barnes. Aber alle nannten ihn Bucky. Naja alle außer mir, ich durfte ihn Buck nennen. Er wurde am Zehnten März Neunzehnhundertsiebzehn geboren. Er war schon immer größer und stärker wie ich, was ihn dazu veranlasst hat mich öfter aus gefahren zu retten."
"Was für Gefahren?" frage ich verwundert.

Steve p.o.v.

Ich sehe das Leuchten in ihren Augen als ich von Bucky erzähle.
Sie scheint sich wirklich sehr für ihn zu interessieren.
"Warum bist du wirklich so vernarrt in ihn?" frage ich bevor ich weitererzähle.
"Ich kann es dir nicht genau erklären. Irgendetwas in meinem Kopf schreit nach Informationen. Als ich das erste mal von dir erfuhr erging es mir gleich."
"Wie hast du von mir erfahren?"
"Ich habe eine geheime Akte von Fury geöffnet, sie ist mir ins Auge gefallen weil sie eigentlich sehr gut geschützt war. Es war die Avengers Initiative. Nachdem ich meine und Clints Akte durchgelesen hatte, sah ich ein Bild von dir und wusste ich muss mehr über dich erfahren."
In ihrem Ausdruck ist diese Neugierde, die ich von mir selber kenne. 
"Als ich aus dem Eis geholt wurde und aus dem Schlaf erwacht bin, war ich am Ende. Ich habe nichts von der Welt gewusst und war mit allem überfordert. Ich frage mich wie es ihm ergangen ist."
"Irgendwie kann ich dich verstehen. Als ich von Asgard zurückkam, waren dreizehn Jahre vergangen. Naja ich war in keinem Tiefschlaf doch es fühlte sich seltsam an, als würde ich ihn eine fremde Welt eintauschen in der nichts mehr so ist wie vorher."
"Vermutlich ist das der Grund warum ich dir so schnell Vertrauen konnte. Du warst genauso verloren wie ich." fügt sie noch hinzu.
"Willst du noch mehr über Bucky wissen?" 
"Wir haben noch genug Zeit, ich denke wir sollten zu Sam zurück."
"Du hast recht, lass und gehen."
Amina und ich laufen schweigend nebeneinander her und als wir am Wagen ankommen, sehe ich Sams fragendes Gesicht.
"Alles in bester Ordnung, die Umgebung ist gesichert. Wir können uns in ruhe schlafen legen." meine ich.
Wir steigen in das Auto und ich lege mich hin.
Nachdem sie den Kofferraum geschlossen hat, legt sich auch Amina zu mir und wir merken schnell das hier nicht viel Platz zum ausweichen vorhanden ist.
Sie legt ihren Kopf auf meinem Arm und legt die Decke über uns beide.
Ich öffne den Mund doch bevor ich etwas sagen kann, legt sie ihren Finger an die Lippen.
Deshalb schweige ich und lasse sie machen.
Seid ich aufgewacht bin, habe ich keinen so direkten Kontakt zu einer Frau gehabt.
Amina scheint es allerdings nicht zu stören.
Unsere Blicke treffen sich und ich sehe ihr lächeln.
"Gute Nacht Captain Rogers." flüstert sie mir zu.
"Gute Nacht Agent Barton." 
Wieder ein leises lachen, welches mich auch zum grinsen bringt.
Sie dreht sich um und ich lege ihr vorsichtig meinen Arm um den Körper.
Das letzte bisschen Abstand das zwischen uns war, ist nun auch fort.
Mit der Zeit spüre ich das ihr Atem ruhiger und gleichmäßiger wird.
Egal was Natasha sagte, oder was Sam vorher auch immer gedacht hat, Amina und ich sind nur Freunde.
Wir sind schon jetzt ein gutes Team und werden mir der Zeit noch mehr zusammenwachsen.
Nun schließe auch ich die Augen und versuche ein wenig zu schlafen.

Amina p.o.v.

Steve legt seinen Arm um mich und ich rücke noch ein wenig näher zu ihm.
Die Decke soll auch wirklich für uns beide reichen.
Natürlich hatte er einwende dagegen, doch ich kann nicht zulassen das er heute Nacht friert.
Es ist ein bisschen seltsam hier so zu liegen, für uns beide, doch wir werden es schon überleben.
Vermutlich hatte Steve seid er aus dem Eis geholt wurde, keinen wirklich Körperkontakt zu anderen, geschweige den zu Frauen.
Mir geht es nicht anderes seid ich wieder hier bin.
Doch das zwischen mir und Steve wird nur eine Freundschaft bleiben.
Ich habe gelernt was passieren kann, wenn aus einer Freundschaft mehr wird.
Das hier fühlt sich auch anders an.
Irgendwann wird mein Kopf zu schwer von den Gedanken und meine Augenlider schließen sich wie von selbst. 



Die Kriegerin  (Avengers ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt