Neue Gefühle

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"Ich wusste nicht dass du das schon so gut beherrschst."
"Du solltest wieder mehr Zeit mit mir Verbringen."
"So viel es geht, versprochen Loki." sagt sie und lächelt.
Die anderen sind fort und doch bewegt sich keiner von uns beiden.
Niemand macht den ersten Schritt nach draußen in den breiten Gang.
Wir stehen uns sehr nahe hier, doch es stört mich keineswegs.
Unsere Hände streifen sich und ich sehe in ihre Augen.
Etwas hat sich zwischen uns verändert, zumindest für mich.
Ihre Augen wandern auf den Gang und sie atme erleichtert aus.
Zuerst geht sie und ich folge ihr.
"Und was haben wir nun vor?" frage ich sie.
"Was auch immer dir in den Sinn kommt. Die Entscheidung liegt ganz bei dir."
"Wirklich?" frage ich herausfordernd.
"Ich weiß nicht ob ich es bereuen werde oder nicht, aber ja."
"Es wird dir mit Sicherheit gefallen." 
"Irgendwas sagt mir, dass ich das definitiv bereuen werden." sagt sie nachdem sie mein grinsen gedeutet hat.
"Vertraust du mir etwa nicht mehr?" frage ich neugierig nach.
"Dir würde ich sogar Blind vertrauen Loki."
Nun bin ich doch leicht überrascht, den nie zuvor hat jemand sowas zu mir gesagt.
Nie hat mir jemand getraut, was vermutlich daran liegt dass ich die anderen gerne hereinlege oder hintergehe.
Doch ich würde Amina nie belügen.
Die kleine ist mir sehr ans Herz gewachsen.

Amina p.o.v.

Keine Ahnung was Loki vorhat, doch es scheint ihm schon jetzt Freude zu bereiten.
Ich Vertraue dem jungen Mann wirklich, es war keine Lüge.
Wir gehen zu den Pferdeställen und satteln eines.
Natürlich möchte ich selber Reiten doch er ist dagegen.
"Ein Pferd genügt."
"Was hast du vor?"
"Nichts, warum Misstraust du mir Schützin?"
"Weil du die Angewohnheit hast Menschen gerne mal zu hintergehen. Erst vorhin zum Beispiel Thor und die anderen." helfe ich ihm auf die Sprünge.
"Dich würde ich nie belügen, geschweige den Hintergehen." 
Das Pferd ist gesattelt und Loki steigt auf, ich setze mich hinter ihn.
"Du weißt ja noch wie das funktioniert oder? Gut festhalten."
Meine Hände lege ich um ihn herum und umklammere so seinen Oberkörper.
Gerade als er losreiten möchte hören wir die anderen.
"Loki! Ich wusste es." hören wir einen leicht aufgebrachten Thor.
"Wir sollten verschwinden." meine ich leise zu ihm.
"Zu spät Bruder." meint er und reitet davon.
Ich kann mir sein grinsen das er nun haben muss nur vorstellen.
Mein Griff wird etwas fester und ich kann die Konturen seines Sixpacks den ich vorher gesehen habe, unter dem Oberteil spüren.
"Wird sind fast da kleine." sagt er und hält auf den Wald zu.
Was will er den im Wald?
Hier halten wir an den ersten Bäumen und er steigt als erster ab.
Gerade als ich folgen möchte, umfasst er meine Hüfte und hebt mich runter.
"Loki du weißt das ich das nicht mag."
"Was genau meinst du?" fragt er anscheinend unwissend nach.
"Das weißt du genau. Ich hasse es wenn du mich hochhebst."
"Weswegen eigentlich? Das hast du mir verraten." 

Kurz denke ich darüber nach doch antworte ihm ehrlich.
"Ich bin doch viel zu schwer für dich."
"Was?! Wie kommst du denn auf so einen Gedanken?"
"Bin ich das etwa nicht?" hinterfrage ich nun.
"Natürlich nicht, ich spüre es kaum wenn ich dich hochnehme."
Nach diesem Satz grinst er und sieht mich mit diesem Funkeln in seinen Augen an.
"Loki nein, untersteh dich hörst du."
Meine Proteste belustigen ihn nur noch mehr und schon nimmt er mich hoch und wirft mich über seine Schulter.
"Was soll das?"
"Damit du mir nicht davonläufst."
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen? Ich bin immerhin freiwillig mit dir gekommen."
"Lass mir diesen Spaß Amina."
"Ich habe doch sowieso keine Wahl." stelle ich fest.
"Da könntest du recht haben."
So gehen wir also durch den Wald.
Das Pferd läuft friedlich neben uns her und Loki hält mich mit festem Griff auf seiner Schulter.
Nicht mal wenn ich es wollen würden könnte ich runter.
Als wir weit genug sind, lässt er mich runter.
Kurz wird mir schwindlig und ich halte mich an ihm fest.
"Alles in Ordnung?"
"Mir geht es gut, mir war gerade nur leicht schwindelig."
Wir stehen uns genauso nah wie vorhin schon im Palast und seine Smaragdgrünen Augen sehen besorgt in meine.
"Wohin führst du mich?"
"Der Wald ist nur eine Ablenkung falls sie uns folgen. Eigentlich möchte ich zum Wasser."
Verwirrt sehe ich ihn an und er muss über meinen Blick lachen.
"Oder willst du nicht lernen wie man mit den verschiedenen Booten fährt?"
"Ich denke dass das nicht der Hauptgrund ist, aber ich glaube dir das es daran liegt."

Schweigend laufen wir also zusammen durch den Wald und kommen auch rasch an der anderen Seite wieder heraus.
Vor uns liegt der Hafen und wir schnappen uns eines der Boote.
Ein Vorteil wenn man im Palast wohnt und mit den Prinzen befreundet ist.
Das Pferd lassen wir am Steg und der Arbeiter kümmert sich darum.
Wir steigen ein und Loki setzt sich an das Steuer.
Nach wenigen Minuten wird er langsamer.
"Na los Schützin, ab an das Steuer. Keine Angst ich bleibe bei dir."
Hier ist genauso wenig platz, weshalb ich sehr nahe bei ihm sitze.
Meine Hand lege ich auf das Steuer und er seine auf meine.
Zum Glück sitze ich vor ihm, ansonsten könnte er sehen das dies mir schon wieder die Röte in mein Gesicht treibt.
Meine Hand kribbelt und mir wird warm unter seiner Berührung.
In letzter Zeit fühle ich mich unbeholfen in seiner Nähe.
Das heute Morgen hat es nicht besser gemacht.
Diese neuen Gefühle kann ich noch nicht ganz deuten, doch ich werde es noch herausfinden.
Zusammen steuern wir das Boot weiter hinaus bis wir beschließen das es genug ist.
Eine weile verbringen wir hier draußen, sehen den anderen mit den Booten zu, reden einfach mal ungestört miteinander.
"Was hat dich heute morgen wirklich zu mir geführt Amina?" fragt er plötzlich.
"Nun ja, Fandral hatte sich Verletzt und ich war beim ihm in der Heilkammer. Als die anderen kamen habe ich kurzerhand entschlossen zu gehen."
"Was hat er getan?" fragt er nun angespannt.
"Nichts, wir haben nur geredet. Er meinte ich hätte seinen Oberkörper angestarrt, was nicht der Fall war. Fandral ist wirklich sehr von sich überzeugt wenn es um Frauen geht."
"Du hattest also die Nase voll davon, dass er dich anmacht und bist abgehauen."
"Sozusagen schon."
Das bringt ihn wieder zum lachen.
Auch ich muss grinsen und durch einen stärkeren Wellengang werde ich nun gegen Loki gedrückt.

"Das scheint unser Stichwort zu sein um umzukehren."
"Übernimm du das, du bist schneller und besser darin." sage ich.
"Natürlich, aber gut festhalten."
Die hälfte haben wir gut und unbeschadet überstanden.
Plötzlich kommt eine Welle auf uns zu und ich werde von Board geworfen.
"Amina!" höre ich seine besorgte Stimme.
"Keine Sorge, ich bin eine gute Schwimmerin. Hilf mir lieber wieder rein."
Seine Angst legt sich erst als ich wieder neben ihm sitze.
"Du wirst dich erkälten." stellt er fest.
"Nun, wenn du keine Wechselkleidung dabei hast, müssen wir das wohl in Kauf nehmen. Es wird mich schon nicht umbringen Loki."
"Nein, sicher nicht. Du wirst nämlich meins anziehen."
Bevor ich noch etwas fragen oder einwenden kann, zieht er sein Oberteil aus und reicht es mir.
Ich ertappe mich selbst dabei wie ich ihn erneut anstarre.
Kurz schüttle ich meinen Kopf und komme wieder in die Realität zurück.
"Wie genau soll ich das anziehen, ohne dass andere auszuziehen?" hinterfrage ich sein Vorhaben.
"Das funktioniert nicht. Du musst dich schon zuerst ausziehen." sagt er und ein leichtes schmunzeln macht sich auf seinen Mundwinkeln bemerkbar.
"Ich werde mich hier ganz bestimmt nicht umziehen."
"Die anderen sind fort und ich der einzige der dich sehen kann."
"Vielleicht liegt genau hier das Problem. Was werden die anderen denken wenn sie das sehen. Mich darin und du mit nichts."
"Alles lässt sich erklären kleines. Ich drehe mich auch um solange du dich umziehst."
"Wenn du mir zusiehst werde ich dich töten."
Das entlockt ihm ein lachen, doch er dreht sich wirklich um und gibt mir damit ein wenig Privatsphäre.
Er steuert sogar das Boot unter den Bifröst, damit mir auch wirklich niemand zusehen kann.



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Die Kriegerin  (Avengers ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt