Zurück zur Erde

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"Du hast mich die letzten Tage gemieden, war dir dies hier wichtiger?" frage ich ihn.
"Vater hat mir von deiner Herkunft erzählt liebste."
Wie erstarrt bleibe ich stehen und kann nicht glauben was er mir erzählt.
Ich habe geahnt dass etwas geschehen ist, doch nicht das er davon erfahren hat.
Er kommt mir immer näher bis er nun vor mir steht.
Diese Nähe wirkt plötzlich so befremdlich, wo ich sie doch vor wenigen Tagen noch geschätzt, ja mich danach gesehnt habe.
"Was hat er dir alles erzählt?" frage ich leicht nervös.
"Genug, aber ich möchte es von dir hören."
"Wie ihr wünscht mein König." 
Ich versuche höfflich zu bleiben, auch wenn es mir noch nie so schwer gefallen ist wie in diesem Moment.
"Meine Mutter stammte aus Asgard, mein Vater von Midgard. Sie wurde als eine jener  ausgesandt um den Frieden der neun Welten zu bewahren. Sie traf meinen Vater und verliebte sich.
Als ich zehn war, wurde sie ermordet und mein Bruder und ich wurden von anderen Menschen aufgenommen. Zwei Jahre später wurden wir angegriffen und ich kämpfte Seite an Seite mit ihm. Plötzlich erfasste mich ein helles Licht und ich wurde hochgezogen. Als es nachließ war ich hier. Dein Vater meinte, er hätte mich gerettet und da das Blut meiner Mutter nur durch meine Adern fließt, hat er mich geholt aber nicht meinen Bruder."
"Warum hast du es all die Jahre verschwiegen?"
"Odin zwang mich dazu es Geheim zu halten."
"Warum hast du es mir verschwiegen." fragt er wütend.
"Es fiel mir schwer, doch ich musste es tun Loki. Es ändert jedoch nichts daran wer ich bin. Oder was ich fühle." 
Den letzten Satz sagte ich eher zu mir selbst, doch er hat in auch gehört.
"Ich bin bereit dir zu verzeihen liebste, du könntest Königin werden. An meiner Seite über die neun Welten herrschen. Mir ist gleich ob du nun Asin oder in dem Fall auch Erdling bist."
"Das ist falsch Loki. Du kannst unmöglich in Erwägung ziehen der neue Allvater zu werden."
"Warum? Bin ich deiner Meinung nach nicht würdig?"
"Das habe ich nie gesagt."
"Musstest du auch nicht."
Er packt mein Handgelenk und sieht mir in die Augen.
Ich kann darin erkennen, das er sich in den letzten Tagen verändert hat.
"Du wirst an meiner Seite regieren Amina, du gehörst mir. Das habe ich dir schon immer gesagt."
Damit drückt er seine Lippen auf meine.
Nach kurze Überlegung erwidere ich den Kuss und lasse dann von ihm ab.
Seine Hand schließt sich um meinen Hals und ich kann nicht glauben, das ich mich so in diesem Mann getäuscht haben sollte.
Wie wichtig ihm seine Macht doch ist.
"Loki bitte hör auf. Tu nichts was du später bereust." bringe ich hervor.
Er scheint zu erkennen welchen Fehler er gerade begeht und lässt mich sofort los.
Nach Atem ringend, knie ich auf dem Boden.
"Amina ich... ich wollte nicht... es tut mir leid." sagt er und reicht mir seine Hand.
Diese schlage ich weg und stehe selbst auf.
Ich sehe ihn mit einer Mischung aus Entsetzten, Wut aber auch Mitleid an.
"Habe ich mich wirklich so in dir getäuscht Loki Odinson?"
Damit mache ich kehrt und verschwinde aus dem Thronsaal.
Von dem Mann der versprach mich immer zu beschützen, der sagte er würde mir nie wehtun.
Jetzt hat er auch mir sein wahres Gesicht gezeigt.
Obwohl ich das Entsetzen in seinen Augen gesehen habe, werde ich nicht so einfach dastehen und ihm verzeihen.
Zusehen wie hier alles zu Grunde geht.

Mein Weg führt mich in den Speisesaal wo ich die anderen vorfinde.
Fandral ist außer sich.
"Unser treuester Freund verbannt. Loki auf dem Thron. Asgard am Rande eines Krieges. Und doch bringst du es fertig vier Wildschweine, sechs Fasane, eine Rinderhälfte und zwei Fässer Bier zu vertilgen. Schande über dich." sagt er zu Volstagg und schlägt ihm den Teller aus der Hand.
Wie lange war ich weg?
"Amina, ein Glück du bist wohl auf." sagt Sif erleichtert.
"Was ist geschehen?" fragt Fandral der meinen Blick deutlicher zu erkennen scheint.
"Wir müssen Thor auf eigene Faust zurück holen. Loki wird uns nie helfen."
"Was hat er getan?" fragt nun auch Hogun.
"Das ist jetzt nicht von belangen, wir müssen nach Midgard."
"Sie hat recht, lasst uns aufbrechen." kommt es von Volstagg.
So nehmen wir uns die Pferde und reiten zu Heimdall.
"Ihr wollt euch den Befehlen des neuen Königs widersetzen?"
"Ja." antworte ich.
"Gut. Aber ich kann euch nicht helfen. Ich habe geschworen dem König immer die treue zu halten."
"Gute Heimreise Kriegerin." flüstert er mir im vorbeigehen zu.
Damit verschwindet er und lässt uns zurück.
"Schon seltsam dieser Kerl." meint Fandral.
"Seht." ruft Sif aus.
Das Schwert steckt an seinem Platz und öffnet uns das Portal zur Erde.
Ich kann endlich heimkehren.

***

Der Kampf gegen den Destroyer ist hart.
Es sah lange so aus, als würden wir versagen, doch haben am Ende gewonnen.
Thor ist in Sicherheit und im Besitz seiner Macht.
Nun geht es darum zurückzukehren und Loki aufzuhalten.
"Amina, was ist mir dir?" fragt Thor verwundert.
"Ich werde nicht mit euch nach Asgard zurückkehren. Meine Heimat ist hier." sage ich.
"Wie meinst du das? Du gehörst nach Asgard." meint Fandral.
Ich erzähle ihnen die Kurzversion und verabschiede mich von meinen Freunden.
Thor hat sich während seiner Zeit hier sehr verändert.
Ein Glück ins Positive.
"Wir werden uns wiedersehen Amina." sagt Thor als er mich in den Arm nimmt.
"Halte Loki auf, aber versuche bitte ihn nicht allzu hart zu Verletzten."
"Ich sollte ihm schmerzen zufügen, dafür dass er es gewagt hat an dir Hand an zu legen." sagt er wütend.
"Nein Thor, er leidet selbst genug darunter, das konnte ich noch erkennen bevor ich ging. Halte ihn einfach auf und sorge dafür dass er nie König wird."
"Und noch immer hast du ein gutes Herz ihm gegenüber." stellt er fest.
"Er hat seine Sonderheiten und doch muss ich mir eingestehen, dass meine Liebe zu ihm noch die selbe ist. Es ist seltsam das ist mir durchaus bewusst."
"Ich verspreche dir dass ich ihn aufhalten werden. Das ich ihm keinen Schaden zufüge jedoch nicht."
Auch von den anderen Verabschiede ich mich und ich spüre dass es mir sehr schwer fällt.
Immerhin habe ich den Großteil meines Lebens bei und mit ihnen verbracht.
Heimdall öffnet das Portal und sie sind fort.
Nun stehe ich hier zusammen mit Jane, Darcy und Eric.
S.H.I.E.L.D. rückt gerade an und bringt ihr das Equipment zurück.
Unter ihnen ist auch Coulson.
Als er mich sieht erstarrt er.
Mustert mich genau und ich beginne zu grinsen.

"Hallo Phil."
"Noun, so trifft man sich wieder. Wir haben lange nach dir gesucht." sagt auch er erleichtert.
"Kannst du mich zu ihm bringen?" frage ich.
Er versteht sofort und nickt.
Nach all den Jahren werde ich meinen Bruder wieder sehen.
Wird er mich überhaupt erkennen?
"Männer ihr macht hier fertig. Ich werde Miss Barton zur Basis begleiten."
Diesen Namen habe ich schon so lange nicht mehr gehört.
Damit meine ich beide.
Noun und Barton.
Wir steigen ein und er hat viele Fragen.
Natürlich beantworte ich sie ihm alle.
Verwundert wo ich all die Jahre verbracht habe, bringt er das Auto vor der Basis mitten im Nirgendwo zum stehen. 
Fury gibt gerade ein paar Anweisungen als er zu uns blickt.
Auch er scheint verwundert und doch auch glücklich zu sein, mich wieder zu sehen.
"Barton, schön sie zu sehen."
"Ist auch schön sie wieder zu sehen Fury."
Das was als nächstes passiert, hätte ich nie erwartet.
Er kommt zu mir und schließt mich in eine kurze Umarmung.
"Nick, was ist in dich gefahren? So kenne ich dich ja gar nicht."
"Du hast mir verdammte Angst eingejagt kleine, als du plötzlich verschwunden warst."
"Ich werde alles erklären, aber zuerst..."
"Amina?" werde ich unterbrochen.
Ich drehe mich um beim klang seiner Stimme.
Diese würde ich unter Tausenden wieder erkennen.
Selbst nach all den Jahren erkennt er mich sofort wieder.
"Clint." sage ich und spüre die Tränen.
Er lässt den Bogen fallen und kommt zu mir.
Stürmisch schließt er mich in eine sehr lange und feste Umarmung.
"Verdammt was ist passiert? Du bist Erwachsen geworden." stellt er fest.
"So wie du auch."
"Wo warst du all die Jahre?"
So erzähle ich meine Geschichte.
Was damals auf dem Dach geschehen ist, wo ich gelandet war und auch die Geschichte unserer Mutter.
"Scheiße, ich hätte mit allem gerechnet nur nicht mit sowas." sagt Fury als ich fertig bin.
"Was meinen sie Direktor Fury, kann ich wieder hier anfangen? Ich kenne immerhin nichts anderes."
"Du bist bei S.H.I.E.L.D. immer willkommen. Wir werden aber erst mal sehen was du noch drauf hast. Du warst eine verdammt lange Zeit verschwunden. Aber nachdem was mir erzählt wurde, habe ich keine Bedenken."
Ich bin endlich wieder Zuhause.
Auch wenn mein Zuhause kein fester Ort ist, so ist es mein Bruder der bei mir ist.
"Ich hab dich vermisst kleine."
"Und ich dich erst."
"Lass uns nach Hause gehen."

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Die Kriegerin  (Avengers ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt