Zwanzig Sekunden mutig sein

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Als ich Iowa erwähne sehe ich dass er sich anspannt.
"Ich war dort um nach Antworten zu suchen." rede ich weiter.
Nun entspannt er sich ein wenig und er sieht mich fragend an.
"Was für Antworten?"
"Meine Mutter war damals deine Mission oder?" frage ich noch einmal nach.
"Ja, nachdem Hydra herausfand das sie von Asgard stammt, schickten sie mich nach Waverly um sie zu holen."
"Warum hast du es nicht getan? Sie war nicht tot als du gegangen bist? Du hast deine Mission nicht erfüllt."
"Amina, warum willst du das ich darüber spreche?"
"Es tut mir leid Bucky, aber ich muss einfach wissen was damals geschehen ist."
"Okay, ich werde dir alles sagen was du wissen willst."
"Danke Buck."

Wir gehen von den Hütten fort und zu den Hügeln.
Hier sind wir alleine und ungestört, perfekt um über so ein heikles Thema zu sprechen.
"Deine Mutters stellte sich vor deinen Vater als ich ihn umbringen wollte. Es hieß es solle keine Zeugen geben. Sie war verwundet und kniete auf dem Boden.
Nachdem ich deinen Vater dann doch angeschossen habe, sah ich zurück zu ihr.
In ihren Augen spiegelte sich weniger Furcht als ich vermutet hatte. 
Ich weiß nicht warum, aber ich wusste das es falsch wäre sie zu Hydra zu bringen."
"Wie konnte das sein? Du warst doch unter ihrer Kontrolle."
"Das weiß ich bis heute nicht. Ich lies sie also zurück und legte das Feuer, damit ich sagen konnte sie seien verbrannt. Das es unmöglich war meine Mission erfolgreich durchzuführen."
Er verkrampft sich unter der Geschichte, was ich gut verstehen kann.
Deswegen greife ich nach seiner Hand und drücke sie sanft.
"Meine Mutter hatte mit so etwas gerechnet. Sie hinterließ mir mein Buch, in dem sie alles niederschrieb. Ihre Herkunft und das ich anders bin, sie schrieb auch wenn ihr je etwas zustoßen sollte, erfahre ich so die Wahrheit." sage ich zu ihm.
"Es tut mir leid das ich dir alles genommen habe."
"Der Winter Soldier hat mir meine Eltern genommen, nicht Sergeant Barnes. Und außerdem habe ich noch meinen Bruder."

"Damals war nicht wirklich bekannt das es euch beide gibt."
"Mein Vater hat alles versucht um uns aus seinen Geschäften rauszuhalten. Niemand bei Shield wusste das wir existieren. Niemand außer Fury. Er war es der uns nach dem vermeidlichen Unglück gerettet hat." 
"Ich verstehe noch immer nicht wie du hier einfach neben mir sitzen kannst, ohne Hass für mich zu empfinden. Auch wenn du sagst es war der Winter Soldier, so war ich er und dafür verantwortlich."
"Wenn es dir lieber wäre das ich dich Hasse, musst du es nur sagen. Ich könnte daran arbeiten." meine ich grinsend.
"Nein auf keinen Fall. Es gefällt mir so besser."
Die Sonne geht gerade unter und ich bewundere es wie die male zuvor.

"Du musst nur zwanzig Sekunden mutig sein." höre ich T'Challas Stimme wieder.

"Buck ich muss dir was sagen." beginne ich.
Er sieht mich stumm an und ich sehe die Neugierde in seinen Augen.
"Es klingt vielleicht ein wenig seltsam, aber ich habe zwischen uns beiden eine Verbindung gespürt, die ich am Anfang noch befremdlich fand. Mit der Zeit habe ich mich aber an sie gewohnt...." ich unterbreche mich selber und atme kurz tief ein und aus.
Reiß dich zusammen und sag es ihm endlich.
"Ich habe mich in dich verliebt James Barnes."
Endlich ist es raus.
In seinen Augen sehe ich nun ein leuchten und sein lächeln macht mich nervös.
"Ich mich auch in dich, nur konnte ich es dir nicht sagen."
"Du hattest Angst wie ich darauf reagiere, so ging es mir auch." sage nun auch ich mit einem lächeln auf den Lippen.
"Amina ich würde dich jetzt gerne Küssen." sagt er.
"Worauf wartest du dann noch?"
Und damit schließt er den Abstand zwischen uns und ich spüre seine Lippen auf meinen.

Der Kuss ist so zaghaft und vorsichtig, als befürchte er etwas falsch machen zu können.
Oder das ich Verschwinden könnte.
Nach kurzer Zeit lösen wir uns und ich sehe ihn an.
Lege meine Stirn an seine und bin einfach glücklich.
Es ist also wahr, was Laura zu mir sagte.
"Du wirst erst jemand neues finden, wenn du bereit bist die Vergangenheit endlich los zu lassen Amina. Wenn du dafür bereit bist, kannst du jemanden finden der dich glücklich macht."
Es hat zwar ein wenig länger gedauert, doch sie hatte recht.
Als ich Loki bei Strange traf, konnte ich damit abschließen.

***

Es ist nun schon eine Weile vergangen und ich lebe mit Bucky in der Hütte.
Tagsüber bin ich auch oft bei Shuri im Labor, da ich ihr bei den neuen und verbesserten Dinge für T'Challa helfe.
Doch heute verbringe ich den ganzen Tag mit Bucky zusammen.
Es sind nun zwei Jahre vergangen, zwei Jahre in denen wir auf der Flucht vor dem Gesetz sind.
Zum Glück können sie uns hier nicht finden, und wir können zusammen ein normales Leben führen.
Wer hätte das gedacht, ich bin einfach glücklich darüber.
Keine Kämpfe mehr, kein fliehen mehr.
"Worüber denkst du nach kleine?"
"Ich bin froh das ich zurückgekommen bin, und zwanzig Sekunden mutig war an diesem Abend auf dem Hügel." 
"Ja das bin ich auch." meint er und kommt zu mir.
Ich habe mich daran gewöhnt das er nur einen Arm hat, mit dem kann er genauso viel bei der Arbeit helfen, wie wenn er noch beide hätte.
"Ich würde dich jetzt gerne Küssen." sagt er und grinst.
Das erinnert mich an den Sonnenuntergang auf dem Hügel.
"Worauf wartest du dann noch?" frage ich.

Er gibt mir einen Kuss, doch der hält nicht lange an.
Ich höre das sich mehrere Personen näheren, weshalb ich den Kuss löse.
Sehe hinter mich und der König kommt auf uns zu.
Zwei der Männer legen eine Kiste auf den Karren neben uns.
Einer der beiden öffnet sie und ich sehe einen neuen Metallarm.
Unsere Blicke treffen sich und wir wissen beide was es damit auf sich hat.
"Wo ist der Kampf?" fragt Bucky.
"Er kommt näher." sagt T'Challa.
Okoye reicht mir ein Schwert.
"Eine Kriegerin braucht ein Schwert das ihrer Würdig ist." sagt sie zu mir.
Ich ziehe es aus der Scheide und betrachte es genauer.
"Ebenso wie der Dolch aus dem stärksten Metall der Erde. Führe es weiße Lady Amina." sagt
T'Challa."
"Das werde ich mein König." antworte ich ihm mit einem leichten lächeln.




Die Kriegerin  (Avengers ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt