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Poppy irrte durch die Straßen Ketterdams. Er war neu in der Stadt und das nicht gerade freiwillig. Der erst 19-jährige Mann hatte bei seinen Eltern gelebt und gerade die Schule beendet. Als seine Eltern allerdings rausfanden, dass er nicht nur schwul war, sondern auch noch eine Karriere als Drag Queen in Zukunft führen wollte, wurde er von ihnen rausgeworfen.
Das Wetter war - wie fast immer in Ketterdam - rau und regnerisch. Kalter Wind machte die Wetterlage noch unangenehmer. Poppy war am verzweifeln. Er hatte nicht viel bei sich. Er trug nur eins seiner Kleider, welches nicht im geringsten in der Lage war, ihn warm zu halten, und Absatzschuhen, in welchen er sich bereits die Füße wund gelaufen hatte, aber sie ausziehen und barfuß seinen Weg fortzusetzen war auch keine Option.
Langsam wurde es dunkel und Poppy bekam immer mehr Panik. Er musste eine warme und zusätzlich noch kostenlose Unterkunft finden, sonst würde er die Nacht nicht überleben.
In einer der Seitengassen sah er einen Mann auf ihn zukommen. Der Mann trug einen teuren Anzug, edel wirkende lederhandschuhe, und einen Gehstock mit einem - wie Poppy vermutete - goldenem Ornament. Der Mann wirkte nicht gerade freundlich, aber wohlhabend und so hoffte Poppy auf Gnade.
Poppy rieb sich frierend die Arme, als er den Mann ansprach. "Sir, entschuldigen Sie. Ich brauche dringend eine Unterkunft für heute Nacht. Ich bitte nicht um viel. Nur ein Dach für die Nacht."
Die anderen Menschen auf den Straßen hatten aufgehört sich zu bewegen und starrten die beiden an, was Poppy verwirrte. Bis eben hatten sie ihm doch noch gar keine Aufmerksamkeit geschenkt.
Warum jetzt?
Sein Gegenüber fing an zu lachen. Es war ein eisiges Lachen und Poppy wurde sofort um einiges kälter.
"Wie heißt du?" fragte sein Gegenüber.
"Poppy." antwortete er kurz, unsicher warum sein gegenüber ihn so - schon fast phsychpatisch - anlächelte.
"Poppy...." der andere Mann ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen. "Weißt, du wer ich bin?"
Verwirrt starrte poppy ihn an. "Nein, Sir."
Kaz hob die Augenbrauen. "Nun, Poppy." Er zog den Namen in die Länge. "Hast du schon mal etwas von Dirty Hands gehört?"
Poppys Augen weiteteten sich, als er es realisierte. Er bekam Panik. Wie hatte er so blind sein können? Das war sein Ende.Zögernd, ohne den Blick von Kaz abzuwenden, trat poppy einen Schritt zurück, wobei er beinahe stolperte.
"Vorsichitg handsome." Poppy wusste nicht was er antworten sollte. Seine Wangen erröteten etwas und wäre er nicht damit beschäftigt nicht zu erfrieren hätte er sicher empört geschnaupt. Andererseits sollte man Kaz wohl nicht widersprechen, wenn man an seinem Leben hing.
"Du gefällst mir. Du bist mutig. Du hast Glück, ich helfe dir. Du kannst mit in den Krähen Club kommen, keine Gegenleistung, keine Haken."
Poppy hatte nicht das größte Bedürfnis sich mit Kaz Brekker einzulassen, aber eine andere Option hatte er nicht und wenn stimmte was Kaz sagte-auch wenn poppy ihm nicht glaubte-dann würde er wieder da raus kommen, ohne Kaz etwas zu Schulden.Kaz hatte sein Jacket ausgezogen und Poppy über die Schultern gehangen. Poppy begrüßte die Wärme, auch wenn es nicht besonders viel war. Kaz hatte schon wieder angesetzt zum gehen, als er stoppt und Poppy erneut ansah. "Mit den Schuhen kann ich dir nicht helfen. Du solltest sie allerdings nicht ausziehen, wenn dir deine Füße irgend etwas wert sind. Nina kann dir im Krähen Club mit den Verletzungen helfen." Damit ging Kaz los.
Dafür, dass Kaz einen Gehstock brauchte bewegte er sich unglaublich schnell fort und Poppy hatte große Mühe mit ihm mitzuhalten. Seine Füße schmerzten und ihm war immer noch kalt.
Kaz schaute zurück, als er das klicken von Poppys Absatzschuhen nicht mehr wahrnehmen konnte. Er war stehen geblieben, hatte einen Schuhe ausgezogen, während er auf dem anderem Bein balancierte und rieb sich den schmerzenden Knöchel. Kaz wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund hatte er zu viel Mitleid mit Poppy, um ihn noch eine weitere halbe Stunde so durch Ketterdam laufen zu lassen.
"Da vorne ist ein Schuhladen. Ich kauf dir ein paar Schuhe, wenn du noch bis dahin mitkommst." Poppy schluckte. Kaz war gruselig nett zu ihm, er traute ihm nicht über den Weg und er wollte aufkeinfall sich bei Kaz verschulden.
"Das- das ist wirklich nicht nötig..." Antwortete Poppy kleinlaut.
"Ich hab dich nicht gefragt ob du neue Schuhe willst, hab ich?" Poppy schüttelte den Kopf und presste die Lippen aufeinander. "Hör zu, ich versteh warum du Angst hast und ich hab nicht vor dir einen Grund zu geben mir ernsthaft zu vertrauen und mich nettzureden, aber ich habe dir zugestimmt zu helfen, also nehm die hilfe an oder lass es sein. Entweder kommst du jetzt mit mir mit in dieses Geschäft oder du suchst dir jemand anderes, der deinen Arsch rettet." Damit drehte Kaz sich wieder um und ging, ohne nochmal nach Poppy zu sehen. Er nahm an, dass Poppys Antwort logisch war und er sollte recht behalten. Poppy folgte ihm.6 Monate später schlief Poppy immer noch in Krähen Club. Nicht weil Kaz ihn belogen hatte und sein Leben jetzt kontrollierte, sondern weil Kaz gefallen an dem Mann gefunden hatte und ihn gefragt hatte zu bleiben. Anfangs war poppy nur geblieben, weil er keine bessere Lösung gesehen hatte, aber mitlerweile lebte er gerne bei Kaz. Sie waren Freunde geworden und vielleicht war da auch noch mehr, aber keiner der beiden traute sich dies einzugestehen.
Als poppy Kaz eines abends fragte, warum er ihm damals geholfen hatte, hatte er von Kaz Zeit auf der Straße erfahren, von Jordie und das Kaz sich sicher gewesen war, dass Poppy eine wahre Chance verdient hatte und er diese Entscheidung bis heute nicht bereute. An diesem Abend küsste poppy Kaz und gestand seine liebe, auch wenn Kaz nur indirekt antwortete, indem er poppys Hand genommen hatte, wussten beide, dass auch er ihn liebte.

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Six of Crows Oneshots
Fanfiction@idcishipit06 und ich schreiben dieses Buch zusammen. Verschiedene Shippings aus Six of Crows und Shadow and Bone (vor allem Jesper x Wylan und Kaz x Poppy). Wir verarbeiten hier in diesen Oneshots all unsere Traumen, Lebenskrisen und sonstigen Pro...