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Pov. Poppy
Ich liege in Kaz' Bett und starre and die Decke. Kaz ist schon vor einer Stunde aufgestanden, aber ich hatte noch liegen bleiben wollen. Langsam wird es allerdings langweilig. Wo bleibt Kaz denn so lange? Wollte er nicht nur kurz etwas erledigen?
Gerade als ich beschlossen hatte aufzustehen und nach ihm zu sehen, kommt er durch die Tür gestolpert. Er hat seinen Gehstock nicht bei sich, trägt stattdessen zwei Tassen in seinen Händen.
Sofort springe ich auf und nehme ihm die Tassen aus den Händen. "Was zur Hölle wird das?" frage ich entgeistert, aber Kaz ist zu beschäftigt mit dem Rücken die Wand runter zu rutschen und sein Bein mit einem von Schmerzen verzogenen Gesicht festzuhalten, um mir zu antworten.
Ich stelle die Tassen auf dem Nachtisch ab, weil Kaz mich töten würde, wenn ich sie bei den wichtigen Unterlagen auf dem Schreibtisch abstellen würde, und gehe dann zu ihm.
Er hockt immer noch auf dem Boden, hat sein Bein ausgestreckt und reibt mit der Hand darüber. Er sieht aus, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen. Vorsichtig lege ich meine Hand auf sein Bein.
"Kaz, was ist passiert?"
Kaz sieht mich wütend an. Er hasst es, wenn man ihn für sein Bein bemitleidet. "Es ist alles in Ordnung." knurrt er. "Ich wollte uns nur die zwei Tassen Kaffee holen, allerdings hat Jesper verkatert auf einem der Spieltische gelegen. Ich wollte ihn nur aufwecken und in sein Zimmer schicken, aber er musste kotzen- Also hab ich ihm hoch ins Badezimmer geholfen."
"Du hast Jesper durchs halbe Gebäude geschleppt und bist dann noch zusätzlich den Kaffee holen gegangen und das alles ohne deinen Stock? Kein Wunder, dass dir das Bein wehtut!"
"Es geht mir gut!"
"Das glaubst du doch selbst nicht." Mit einer Hand greife ich unter seine Beine und mit der anderen stütze ich seinen Rücken. Dann hebe ich ihn hoch. Widerwillig lässt Kaz mich machen. Er hat wohl selbst festgestellt, dass es die beste Option ist.
Ich trage ihn zum Bett. Als er sitzt und erneut sein Bein ausgestreckt hat, reiche ich ihm eine der Kaffeetassen und setze mich dann zu ihm auf die Bettkante.
Schweigend trinken wir unseren Kaffee. Es ist eine angenehme Stille, aber immer wenn ich Kaz einen auch nur ansatzweise bemitleideten Blick zuwerfe, starrt er mich an, als würde er seinen nächsten Mord an mir planen. Auch wenn ich weiß, dass er mich nicht töten würde, ist der Blick äußerst unangenehm.
Kaz hat seinen Kaffee ausgetrunken, stellt die Tasse weg und macht dann Anstalten aufzustehen.
"Was wird das?" Ich halte ihn mit der Hand zurück. Genervt atmet er aus.
"Ich stehe auf! Was denn sonst?" Er rutscht ein weiteres Stück nach vorne, aber meine Hand auf seiner Brust drückt ihn zurück. "POPPY! Lass mich gehen oder ich breche dir die Hand."
"Nein."
"Nein?" Das hat er nicht erwartet, irritiert starrt er mich an.
"Ich lass dich so nirgendwo hingehen."
"Aber ich muss zu einem wichtigen Meeting. Davon hängen 2 Millionen Kruge ab! Ich könnte dir jedes Kleid der Welt kaufen."
"Versuchst du mich Grad mit Kleidern zu bestechen?"
Unschuldig zuckt er mit den Schultern. "Vielleicht."
"Kaz, du kannst so nirgendwo hingehen. Am Ende kippst du mitten auf den Straßen Ketterdams um - und dann? Oder wenn dich einer angreift auf dem Meeting, du kannst dich so nicht wehren."
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Six of Crows Oneshots
Fanfiction@idcishipit06 und ich schreiben dieses Buch zusammen. Verschiedene Shippings aus Six of Crows und Shadow and Bone (vor allem Jesper x Wylan und Kaz x Poppy). Wir verarbeiten hier in diesen Oneshots all unsere Traumen, Lebenskrisen und sonstigen Pro...