Wörter: 615
⚠AU: Kaz hat kein Problem mit Hautkontakt
Kaz pov
Ich packe Jesper am Kragen und ziehe ihn ebenfalls in den Schatten der Mauer. Die Schritte der Wachen nähern sich. Genau vor dem Eingang bleiben sie stehen und beginnen sich zu unterhalten. Ich kann Jespers innerliche Flüche förmlich hören.
Stumm lausche ich der Uhr, die gerade Zwei schlägt. Ich sehe zu Jesper. Er erwidert den Blick. Gleich werden die Wachen hier vorbei kommen und wir werden mächtig Probleme bekommen. Ich steige doch nicht mitten in der Nacht in eins der Herrenhäuser mit Privatwachen ein, um verflucht nochmal erwischt zu werden.
Eigentlich dürfen die Wachen um diese Uhrzeit noch gar nicht hier sein. Sie müssen den Weg abgekürzt haben. Idioten. "Was machen wir jetzt?" flüstert Jesper ganz leise. "Warten." erwidere ich genauso leise. "Dann werden wir erwischt." Ich sehe ihn böse an. Dann greife ich zu ihm rüber und reiße einen Knopf seiner Jacke ab. "Ey!" zischt er wütend. Ich verdrehe nur die Augen, lege den Knopf auf den Krähenkopf an meinem Gehstock und schnippe ihn gezielt weit weg, in die entgegengesetzte Richtung von uns.
Er trifft genau wie geplant gegen eine Laterne, zerschlägt das Glas. Sofort wenden sich die Wachen um und rennen dahin. Ich gehe ihnen nach. Als der eine, der sich gebückt hatte, aufsteht schlage ich ihn mit meinem Stock bewusstlos.
Jesper hat den anderen mit dem Kopf auf das Kopfsteinpflaster geschlagen, wodurch auch dieser nicht mehr bei Bewusstsein ist. Ich weiß, er würde ihn lieber erschießen, aber das würde nur noch mehr Wachen auf den Plan rufen und das können wir wirklich nicht gebrauchen.
Mein Blick trifft seinen und er grinst. Er kommt schnell zwei Schritte näher, greift um mein Gesicht und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. Als er sich löst, grinst er noch breiter. Ich verdrehe nur die Augen. "Los jetzt." sage ich, greife seinen Arm und ziehe ihn kurz mit mir. Dann läuft er problemlos neben mir her.
Als wir in sicherer Entfernung sind, beginnt Jesper zu lachen. "Komm schon, so schwer war es jetzt auch nicht." seufze ich und richte meine Krawatte. "Aber es hat Spaß gemacht." grinst er mich an und drückt mir erneut einen Kuss auf die Lippen. "Mach das bei deinem Freund und lass mich damit in Ruhe." seufze ich genervt und schiebe Jesper weg von mir, gehe weiter in Richtung Barrel, das Diebesgut sicher in meinem Mantel verstaut.
Ich habe mich schon vor Jahren damit abgefunden, dass Jesper die Art bester Freund ist, die mich auf den Mund küsst. Und er hat Glück, dass er gut ist, in dem, was er tut, sonst hätte ich ihm das Privileg schon längst wieder entzogen. Ich habe noch nie einen der Küsse erwidert, anfangs habe ich ihn sogar geohrfeigt oder ihm eine Waffe an den Kopf gehalten, wenn er das getan hat, weil ich mich erschreckt habe. Dann habe ich mich drangewöhnt und lasse es sozusagen über mich ergehen. Eigentlich hab ich es recht gern.
Jesper ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich weiß, dass er nur mich und Wylan küsst - Wylan ist sein fester Freund und ich bin sein bester Freund. Jesper nennt uns die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben, das hat Wylan zumindest erzählt.
Jesper geht neben mir her, er hat mich schnell eingeholt. "Ich mache das jetzt einmal und nie wieder, also erinnere dich gut an diesen Moment." Jesper sieht mich aufmerksam an. Ich greife in seinen Nacken, ziehe ihn zu mir und küsse ihn kurz auf den Mund. "Du bist mein bester Freund, Idiot!" "Ich weiß!" grinst er und umarmt mich. Ich lege meinen Arm um seine Schultern: "Ich hasse dich gerade so sehr..." "Auch das weiß ich." sagt er fröhlich.
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Six of Crows Oneshots
Fanfiction@idcishipit06 und ich schreiben dieses Buch zusammen. Verschiedene Shippings aus Six of Crows und Shadow and Bone (vor allem Jesper x Wylan und Kaz x Poppy). Wir verarbeiten hier in diesen Oneshots all unsere Traumen, Lebenskrisen und sonstigen Pro...