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Poppy stemmte die Hände in die Hüften und sah Kaz zweifelnd an. "Was?" "Okay, ich habe den verletzten Hund verstanden. Und ich habe den verletzten Vogel verstanden. Und den anderen verletzten Vogel. Und die verletzte Katze. Aber das geht zu weit." sagte er dann und zeigte auf den Jungen, welcher auf dem Sessel in Poppys Wohnzimmer saß. "Sollte ich ihn auf der Straße sitzen lassen?" fragte Kaz vorwurfsvoll. "Nein, in seiner Herberge! Du kannst nicht einfach so ein Kind anschleppen." "I-Ich bin 16-" warf der Junge ein, wurde aber sofort von den beiden unterbrochen: "Klappe!"
Poppy sah wieder vorwurfsvoll seinen Freund an. "Ich bringe ihn zurück." seufzte Kaz schließlich. Poppy hielt ihn fest: "Nein... Du wirst kein Transbaby auf die Straße setzen. Er kann bleiben. Ich mache ihm ein Bett zurecht." "Danke, Poppy." Kaz umarmte seinen Freund.
"Was meintest du mit Transbaby?" fragte er dann. Poppy sah zu dem Jungen und zurück zu Kaz: "Du bist so ein schlauer Kopf, aber sowas übersiehst du? Guck ihn dir an. Die Haare offensichtlich selbst geschnitten, die Brust nicht ganz richtig abgebunden, seine Gesichtszüge..." Kaz kratzte sich am Nacken: "Nicht mein Spezialgebiet..." "Ich weiß. Ich kümmere mich um ihn." "Du bist der Beste. Ich muss mich in einer halben Stunde mit Jesper treffen, das heißt, ich sehe ihn in fünfundvierzig Minuten frühestens. Kommt ihr klar?" "Ja, wir kommen super klar." Poppy küsste Kaz kurz, dann ging Kaz. Allerdings nicht ohne Wylan nochmal durch die Haare zu wuscheln.
Poppy blieb bei Wylan. Er drehte sich zu ihm und klatschte in die Hände. "Du weißt es, oder?" "Ja. Natürlich weiß ich es. Und wir kümmern uns darum. Vorausgesetzt du willst auch auf den zweiten Blick als Mann durchgehen." "Ja, will ich..." murmelte Wylan. Poppy nahm seine Hand und zog ihn mit ins Badezimmer: "Zuerst bekommst du einen ordentlichen Haarschnitt und dann kümmere ich mich um deine Kleidung. Du kannst etwas von meinen Sachen haben und ich habe noch etwas von Kaz als ich versucht habe, ihn dazu zu bekommen nicht immer nur Anzüge zu tragen. Es hat übrigens nicht funktioniert." Wylan lachte.
Poppy sah ihn an und musste zugeben, dass er ihn jetzt schon gern hatte. "Poppy?" fragte der Kleine und Poppy sah ihm über den Spiegel in die Augen: "Steht's zu Diensten. Wie kann ich helfen?" "Wenn ich ein Junge bin-" "Du bist ein Junge." unterbrach Poppy. "Heißt das, dass ich schwul bin, wenn ich auf Männer und nur Männer stehe?" "Ja, natürlich. Du bist ein Mann und stehst ausschließlich auf Männer. Also bist du schwul." "Macht es das nicht schlimmer? Wenn ich für meine Transsexualität schon nicht akzeptiert werde, dann sicher auch nicht für meine Homosexualität-"
"Hey! Rede nicht so! Du wirst dir darum keine Gedanken machen müssen. Weißt du eigentlich, wer dich hergebracht hat? Das war Kaz Brekker, Dirty Hands! Er hat dich in seinen Schutz genommen und glaub mir, wenn du nicht mich oder eine seiner Krähen verletzt oder umbringst, dann wirst du es auch bleiben. Und wenn du einmal unter seinem Schutz stehst, dann bist du sicherer als man sonst in Ketterdam sein könnte." "Seine Krähen?" "Du wirst sie noch treffen." lachte Poppy.
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Kaz kratzte sich am Nacken. "Was?" fragte Poppy, "Es ist nichts Schlimmes." "Natürlich nicht, aber wem von dem beiden soll ich jetzt drohen? Unserem Sohn oder unserem adoptieren Vollpfosten?" fragte Kaz aufgebracht und zeigte auf Jesper, der seinen Arm um Wylan geschlungen hatte und ihn seinen Arm um die Hüfte gelegt hatte. Beide warteten auf Kaz' Reaktion auf ihre nicht mehr ganz frische, aber endlich nicht mehr heimliche Beziehung.
"Du könntest keinem von beidem drohen." sagte Poppy verwirrt. Kaz sah seinen Freund verständnislos an: "Nein, kann ich nicht!?" Poppy zog Kaz lachend an sich: "Er freut sich für euch." Kaz brummte, aber Poppy war es egal und er küsste ihn auf die Haare.

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Six of Crows Oneshots
Fiksi Penggemar@idcishipit06 und ich schreiben dieses Buch zusammen. Verschiedene Shippings aus Six of Crows und Shadow and Bone (vor allem Jesper x Wylan und Kaz x Poppy). Wir verarbeiten hier in diesen Oneshots all unsere Traumen, Lebenskrisen und sonstigen Pro...