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Wörter: 1127

⚠Modern day AU

Kaz pov

"Kaz?" Ich hebe den Blick von meinem Buch: "Ja, allerliebster Bruder, der gleich umgebracht wird, weil er mich beim Lesen unterbrochen hat?" "Dein Handy lag unten." Ich zucke mit den Schultern: "Und? Diese Information war jetzt so wichtig, dass du mich dafür unterbrochen hast?" "Dein Wecker hat geklingelt und als ich ihn ausmachen und dir bescheid sagen wollte, ist mir der Text deiner Erinnerung aufgefallen." Ich stehe aus meinem Sessel auf. Ich bin nicht dumm, ich weiß, dass er gerade von meiner Beziehung erfahren hat, die ich ihm seit anderthalb Jahren verheimliche.

"Herzlichen Glückwunsch. Sein Name ist Poppy, er ist Drag Queen, ja, ich bin mir sicher, dass er es ernst meint, nein, wir haben keinen Sex, aber wenn benutzen wir natürlich ein Kondom. Und nein, ich plane nicht, dass du ihn in näherer Zukunft triffst, sollte es sich allerdings ergeben, werde ich nicht zwanghaft versuchen, es zu verhindern." Ich ziehe meine Weste an, dann mein Jackett und meinen Mantel. "Du kannst dich auch echt nicht normal anziehen, oder?" "Nein, ich habe einfach im Gegensatz zu dir Stil." sage ich und klopfe Jordie im Vorbeihumpeln auf die Schulter, "Schließ die Tür, wenn du gehst." 

Ich greife in seine Hosentasche und nehme mein Handy mit. Mit meinem Gehstock, gehe ich nach unten und mache mich dann auf den Weg zu meinem Freund.

Als ich bei seiner Wohnung ankomme, wartet er schon vor der Tür. Ich lasse meine Taschenuhr aufschnappen und sehe darauf: "Ich bin pünktlich. Warum stehst du hier als wäre ich Stunden zu spät?" "Um dich zu ärgern. Du hättest dein Gesicht sehen sollen." lacht er und kommt mir entgegen. "Schön dich zu sehen." flüstere ich in sein Ohr, als er mich zur Begrüßung umarmt. "Jordie weiß jetzt von uns." bemerke ich dann beiläufig. "Oh, also lerne ich ihn kennen?" fragt er. Ich lege meinen Arm um seine Hüfte und gehe mit ihm die Straße entlang.

"Nein, wieso?" "Kaz, er ist dein Bruder, deine einzige Familie. Ich finde, ich sollte ihn endlich kennenlernen." "Ich kenne deinen Bruder doch auch nicht." "Ja, Kaz, das liegt daran, dass ich keinen Bruder habe." "Details." sage ich schulterzuckend.

"Warte, ich muss meinen Schuh binden." sagt Poppy und bleibt stehen. Ich gehe einige Schritte weiter und bleibe dann stehen. Als ich aus dem Augenwinkel ein Blitzlicht wahrnehme und den Auslöser höre, drehe ich mich zu Poppy zurück. "Ich hätte sie dir nie geschenkt, hätte ich gewusst, dass du sie nur benutzt, um Fotos von mir zu machen." seufze ich, als ich die Polaroidkamera in Poppys Händen sehe. Ein Foto kommt gerade heraus und Poppy greift es.

Ich gehe zu ihm und sehe mit dabei zu wie es sich langsam entwickelt. "Zugegeben, du kannst gut fotografieren, aber vielleicht solltest du es mal mit einem schönen Motiv versuchen." kommentiere ich und gebe Poppy einen Kuss auf die Wange. Dieser lächelt aber nur und steckt das Bild ein: "Ich finde, ich kann kein schöneres Motiv finden." "Mmh... Ansichtssache." Ich gebe ihm einen Kuss auf die Schläfe, dann nehme ich seine Hand und wir gehen weiter. 

"Kaz? Ich will deinen Bruder kennenlernen. Bitte. Ich weiß, das ist viel verlangt und du willst dein Privatleben lieber für dich behalten, aber... Wir sind schon so lange zusammen und ich liebe dich über alles. Ich wäre einfach gerne dein offizieller fester Freund. Auch vor deinem Bruder, und nicht nur mit einem Herz hinter meinem Namen in deinem Handy eingespeichert sein - das ich wohl bemerkt selber dahin machen musste." "Ich rufe Jordie an und sag, dass wir heute Abend Besuch haben..." Poppy grinst und gibt mir einen Kuss. 

~*~*~

"Wenn er ein Wort von meiner Kindheit sagt, hältst du dir die Ohren zu, klar? Ich stelle dich Jordie vor, du darfst hier übernachten, aber das wird keine Geschichtsstunde." "Ich bin ein Gentleman, ich verspreche es." "Nein, sei einfach du selbst." "Hey!" "Baby, du bist genderfluid. Das meinte ich." "Oh... Dann tut es mir leid." Er umarmt mich und gibt mir einen liebevollen Kuss.

Ich schließe die Haustür auf. Jordie kommt uns entgegen. "Poppy, Jordie. Jordie, Poppy. Herzlichen Glückwunsch, ihr kennt euch. Reicht das?" sage ich. Poppy und Jordie schütteln sich die Hände. "Du bist also der Freund meines Bruders." "Partner. Ich bevorzuge den Ausdruck Partner. Poppy ist genderfluid." "Ich bin mit Freund auch einverstanden, keine Sorge." lacht Poppy. Ich brumme und setze mich an den Tisch. 

Das ganze Abendessen wirkt für mich surreal. Poppy und Jordie verstehen sich wirklich gut, Jordie versucht einmal von meiner Kindheit zu erzählen und Poppy hält sich wie versprochen die Ohren zu. Als wir mit dem Essen fertig sind, kann ich endlich mit Poppy nach oben gehen. 

"Na endlich." stöhne ich und lasse mich auf mein Bett fallen. Poppy legt sich auf mich und grinst. "Denkst du, ich hab bestanden?" "Unwichtig. Ich liebe dich und lasse mir von Jordie nichts sagen." Poppy lacht und setzt sich auf meinem Schoß auf. "Ich liebe dich auch. Aber weißt du, was ich auch lieben würde?" Er grinst mich frech an. "Was, Poppy? Was würdest du lieben? Wie kann ich meinen Liebsten glücklich machen?" "Häng endlich Fotos von uns auf!" lacht Poppy.

"Baby..." seufze ich, "Du bist jeder Hintergrund auf meinem Handy und ich habe ein Foto von dir in meinem Geldbeutel. Was willst du mehr?" "Ein Foto. Ein Foto von uns beiden auf deinem Nachttisch. Dann bitte ich nie wieder darum." "Okay, ich drucke bald eins aus und stelle es mir hin." Poppy steht auf und geht zu seiner Tasche. Dann kommt er mit einem flachen Geschenkpäckchen zurück. 

"Happy 17 months, 2 weeks and 3 days." sagt er. Ich setze mich auf. "Dir auch." lache ich und gebe ihm einen Kuss, dann nehme ich meine Halskette ab und gebe sie Poppy. Früher oder später hätte ich sie ihm wahrscheinlich eh geschenkt. Also früher.

Dann öffne ich das Päckchen. Ein edler schwarzer Rahmen rutscht aus dem Papier und als ich ihn umdrehe, lächle ich sofort. Es ist mein Lieblingsbild von Poppy und mir. Darauf sitzt Poppy auf meinem Schoß und wir küssen uns. Es war an meinem Geburtstag. Jesper hatte es damals gemacht. Eigentlich hasse ich es, wenn ich fotografiert werde, aber mit Poppy zusammen, ist das okay.

"Ich liebe es." lächle ich und gebe Poppy einen Kuss. "Gut. Das freut mich. Bekomme ich dafür Kuschelprivileg?" Ich schmunzle: "Ja. Ausnahmsweise." Poppy stellt das Foto auf meinen Nachtschrank und legt sich dann wieder neben mich. Sanft beginne ich seinen Nacken und seine Haare zu streicheln, küsse ihn auf die Stirn. "Ich liebe dich." hauche ich in sein Ohr. "Ich dich auch, mein Schöner." 

"Hey, Kaz, soll-" Es donnert. Poppy hebt den Kopf: "Ist er gerade gegen die Tür gelaufen?" "Ja." grinse ich und auch Poppy muss lachen. "Danke, wir hätten gerne unsere Ruhe, Bruderherz!" rufe ich dann und lege mich wieder hin. Poppy kuschelt sich wieder an mich. 

Six of Crows OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt