Why should they hate me?

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Wörter: 1481

Vorsichtig aber zugleich aufgeregt klopfte Wylan bei Kaz an. Er wartete, bis er ein genervtes Stöhnen von drinnen wahr nahm und trat dann ein.

„Was?" fragte Kaz, in seinem typischen genervten Ton. Kaz saß seitlich in seinem Schreibtisch Stuhl und hatte beide Beine über eine arme Lehne baumeln. Das tat er immer, wenn er am Schreibtisch eingeschlafen war und danach vor Rückenschmerzen nicht mehr manierlich sitzen konnte. Wylan schenkte dem keine Beachtung.

„Hi Kaz," erst jetzt sah Brekker zu dem Kleinerem auf und schien direkt durch aus weniger gereizt. „Jesper wollte mit mir zu der neuen Eisdiele und hat gesagt ich soll dich fragen, ob du mitkommst."

„Wieso sollte ich mitkommen?"
„Die Eisdiele ist ganz in der Nähe von Poppy. Außerdem hat Jes gesagt es wäre besser wenn du mitkommst."Kaz zögerte einen Moment und dachte nach. Er hatte nicht wirklich noch irgendwelche Arbeit zu erledigen und Jesper hatte durch aus recht, dass es besser wäre mit Kaz auf den Straßen unterwegs zu sein. Nicht nur würde es ihr Risiko ausgeraubt zu werden verringern, sondern auch dafür sorgen, dass sie sich nicht mit irgendwelchem Hass gegenüber ihrer Homosexualität auseinander setzen müssten und Kaz wollte nicht, dass seinen Krähen etwas passierte, also stimmte er zu.
„Gut, ich komme. Wir treffen uns in fünf Minuten unten."

Wylan saß auf Jespers Schoß und unterhielt sich mit ihm, als Kaz zu ihnen stieß. Er war müde, versuchte sich dies aber nicht anmerken zu lassen. Er wusste nicht wie viel Schlaf er bekommen hatte, aber viel konnte es nicht gewesen sein. Jesper fiel es aber natürlich trotzdem sofort auf, wofür Kaz sich verfluchte.
„Kaz? Wann hast du das letzte mal 6h Schlaf bekommen?"
„Keine Ahnung. Wieso, ist das wichtig?"
„Ja, weil deine Gesundheit wichtig ist."
„Halt die Klappe." brummte Kaz und fing an aus dem Krähen Club zu humpeln. Schnell folgten ihm Jesper und Wylan.Kaz saß auf einer Bank und sah den beiden dabei zu, wie sie sich jeweils ein Eis kauften und dann gegenüber von Kaz auf eine Bank setzten. Kaz viel auf, dass Wylan sich wie ein kleines Kind freute, als ihm klar wurde das sie Teschnixh gesehen auch noch Kinder waren, auch wenn sie sich nicht so verhielten. Für einen Moment fragte er sich ob er wohl auch jemals über so etwas einfaches so sehr freuen könnte, verwarf den Gedanken dann aber sofort. Er war kein kleiner junge mehr. Er war Kaz Brekker, Dirty Hands, er hatte keine Zeit für Gefühle.Ein Gefühl lies Kaz dann aber doch zu: Wie besessen sah er sich die ganze Zeit um und starrte Passanten an, die Jesper und Wylan auch nur für eine winzige Sekunde ihre Aufmerksamkeit schenkten. Er hatte bei Poppy selbst miterlebt, wie es war, für seine Sexualität verachtete, beschimpft, bespuckt, getreten zu werden und er würde ganz sicher nicht zulassen, dass dies auch Jesper und Wylan zustieß.

Jesper war schon einmal zu ihm gekommen, hatte ihm von seinen Ängsten erzählt. Dass er sich manchmal fürchtete händchenhaltend mit Wylan raus zu gehen, nicht weil er sich nciht wehren konnte, sondern weil er Wylan nciht unnötig leiden lassen wollte. Zugegeben hatte Jesper damals unter starkem Alkohol Einfluss gestanden, als er Kaz Brekker sein Herz ausschüttet-nüchtern wäre niemand jemals auch nur auf die Idee gekommen- aber Kaz wusste, dass er seine Worte ernst gemeint hatte und hatte sich seit dem geschworen, dass er nicht zulassen würde, dass ihnen etwas geschah.

Jesper lehnte sich rüber zu Wylan, küsste ihn erst vorsichtig auf den Arm, dann sanft in den Nacken. Er hatte überlegt es nicht zu tun, aber Wylans Lächeln war es wert gewesen und das wissen, Dirty Hands auf ihrer Seite zu haben nahm ihm die Angst. Er hatte es verdient seinen Freund in der Öffentlichkeit zu küssen, ihm ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern und es zu genießen, so wie jedes andere Paar auch. Er würde sich das nicht nehmen lassen, aber lange hielt dieses Bild der perfekten Welt nicht an.

Obwohl Kaz Blicke verteilte, die töten konnten, ließ es sich ein Mann trotzdem nciht nehmen Wylan anzuschreien, ihn zu beleidigen und seinen Ekel ihm gegenüber auszudrücken.

Wylan verstand nicht was er getan hatte. Er starrte den schreienden Mann vor sich mit geöffneten Mund an, konnte seine Worte kaum verarbeiten. Was hatte er getan, um diesen wildfremden Mann so sehr zu verärgern? Noch bevor er eine Antwort auf diese Frage gefunden hatte, hatte Kaz dem Mann von hinten einen Arm um die Kehle geschlungen und ihm mit seinem Gehstock zu Fall gebracht. Auch Jesper war bereits aufgesprungen und hatte seine Waffen gezogen.
Wylan fühlte sich, als hätte der Mann Minuten lang ihn angeschrien, fühlte sich wie damals zu Hause, dabei konnte es kaum eine Minute gewesen sein, bis Kaz und Jesper eingeschritten waren.Der Mann lief blau an, Kaz schnürte ihm die Luftzufuhr ab.
„Entschuldigen sie sich!" Kaz schrie nicht, aber trotzdem prasselten seine Worter Nieder wie Hagel. Es war ein Talent, welches Wlyan nie so ganz verstanden hatte. Kaz konnte bedrohlicher und aggressiver klingen, wenn er leise sprach, als wenn er schrie. „Knien sie nieder. Betteln sie um ihr Leben. Entschuldigen sie sich. Machen sie es hübsch. Ansehnlich. Den beiden Gerecht."
Immer noch rangte der Mann nach Luft und Kaz schien keine Anstalten zu machen, ihn so schnell wieder ordentlich zu Luft kommen zu lassen. Er lockerte etwas seinem Griff, sodass der Mann in der Lage war zu sprechen und sich ordentlich hinzuknien. Geblendet vom Tod, tat der Mann wie ihm befohlen. Bettelte um sein Leben, entschuldigte sich, als gäbe es keine Morgen mehr und preiste Wylan und Jesper an, welche stumm vor ihm standen und zusahen.Obwohl Kaz mit der Darbietung des Mannes zufrieden gewesen war entschloss er sich seinen Griff erneut zu festigen und diesmal dessen Leben zu beenden. Jesper und Wlyan sagten nichts dazu. Sie hielten ihn nicht auf, bedankten sich aber auch nich dafür, dass Kaz ihn ermordet hatte. Sie waren ihm dankbar, dafür sas er ihn gestoppt hatte Wylan anzuschreien, der Teil mit dem betteln hatte zumindest Jesper auch noch Freude bereit, alles weitere war Ansichtssache.

Auf dem gesamten Rückweg fragte Wlyan sich, was er grausames getan hatte, dass sich ein Fremder der art angegriffen gefühlt hatte. Im Krähen Club angekommen fragte er Jesper schließlich, welcher ihn nur schwer ausatmend in den Arm nahm.
Fünf Minuten später saß wylan auf Kaz Bett, mit Jepser in Kaz Sessel und Kaz vor ihnen stehend. Nervös zupfte er an Kaz Bettwäsche.

„Wylan," fing Jesper sanft an und bekam sofort die Aufmerksamkeit des jüngeren. „Wegen dem was eben passiert ist, der fremde Mann, der hat dich angeschrien, weil er der Meinung war, dass es falsch ist-"
Gereizt rieb Kaz sich den Nasenrücken. „Was Jesper sagen will ist, dass der Mann Homophob war und deshalb nicht damit einverstanden, dass Jesper dich geküsst hat." Jesper warf Kaz einen genervten Seitenblick zu, welchen dieser aber ignorierte.

Natürlich wusste Wylan was es bedeutet, wenn Menschen Homophob waren und er hatte genug Zeit mit Poppy verbracht um zu wissen, dass sehr viele Menschen schnell aggressiv wurden, wenn man anders als in ihrem Ideal Bild war, aber er verstand einfach nicht wie irgendjemand etwas gegen etwas so einfaches wie Liebe haben könnte. Er hatte doch nichts getan. Wie konnte seine Freude auf solche Verachtung stoßen und erneut fühlte er sich wie zu Hause, als sein Vater ihn anschrie und schließlich rausschmieß.

„Aber, aber das macht keinen Sinn. Warum sollte mich jemand hassen, nur weil ich Liebe?" erneut spielte er mit Kaz Bettwäsche. Jesper war für seine Verhältnisse erstaunlich ruhig und schenkte Wylan ein ein Lächeln.
„Es ist nicht deine Schuld."
„Aber-"Kaz verlor die Geduld und so schrie er Wylan an. Nicht weil er sauer auf ihn war, sondern weil er sauer war, dass er überhaupt ein Gespräch führen musste und einem in Wahrheit noch so jungem und so schmerzhaft schön verliebtem Menschen erklären musste, dass ihn Menschen verachten und hassten nur für genau diese Liebe. Er wollte Wylan keine Angst machen, ihm nicht eine Zukunft in Jespers amen rauben, ihm nicht einreden nie wieder außerhalb seiner Zimmer seine Liebe für Jesper zu Gestehen, aber konnte auch nicht nichts tun. Es tat ihm auf eine Weise wie, die er seit Jordie nicht mehr gefühlt hatte. Es hatte unglaublich wehgetan Poppy mit Schrammen im Gesicht vorzufinden, weil er mal wieder zusammengeschlagen wurde, aufgrund seines Kleides, aber Poppy war erwachsen, Poppy wusste und verstand die Gefahren, Wylan nicht. „WYLAN! NICHT ALLES IM LEBEN MACHT VERDAMMT NOCH MAL SINN. MENSCHEN SIND SCHEIßE, TUN DIR WEH AUS DEN UNTERSCHIEDLICHSTEN GRÜNDEN. ES MACHT GENAUSO WENIG SINN, DASS MENSCHEN JESPER WENIGER MÖGEN, NUR WEIL ER ZEMENI IST ODER MIR WENIGER ZUZUTRAUEN NUR WEIL ICH EINEN GEHSTOCK BRAUCHE, ABER GENAU SO IST ES NUN EINMAL. Grausamkeit macht selten Sinn!"

Mit weit aufgerissenen Augen sah Wylan ihn an. Fast hätte er angefangen zu weinen, aber er verstand was Kaz ihm versuchte zu erklären und spürte wie sehr es Kaz schmerzte ihm sowas überhaupt erzählen zu müssen und so weinte er nicht, sondern nickte verstehend, bevor Kaz vorsichtig ein Lächeln schenkte und Jesper dann in seinen Arm nahm.

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