Christmas

473 22 0
                                    

Wörter: 749

"Kaz- Müssen wir wirklich zu deinem Bruder nach Hause an Weihnachten?" fragte Poppy vorsichtig. Kaz, welcher ausgespreizt auf Poppys Sessel lag und an seinem neuem Überfall arbeitete, sah irritiert auf. "Was? Natürlich. Jordie hat uns eingeladen."

"Aber-"

"Wo ist das Problem?"

Poppy fuhr sich seufzend durch die Haare. "Weil- Du weißt doch- Ich- Letztes Mal war's so-"

"Wenn's darum geht, dass du denkst, dass Jordie etwas gegen dich hat- Ich hab dir doch gesagt-"

"Kaz, bitte. Ich weiß, dass er dir versichert hat, schon vor Jahren, vor mir, dass er nichts dagegen hat, dass du schwul bist, aber- Ich- Du weißt, dass es sehr viele gibt, die nicht gut finden, dass ich eine Drag Queen bin-"

"Poppy, er hat nichts gegen dich."

"Woher willst du das wissen?"

Kaz legte sein Notizheft weg, stand auf und ging rüber zu Poppy. "Hey, und selbst wenn er dich nicht mag, dann soll's so sein. Es ist egal. Das ändert nichts zwischen uns und wenn er sich scheiße verhält dann wird er es bereuen. Okay?"

Poppy nickte, war aber trotzdem nicht all zu erfreut an Weihnachten mit Kaz zu seinem Bruder zu gehen.

~*~*~

Kaz klopfte an Poppys Zimmer Tür an. Er trug einen schwarzen Anzug, wie immer, nur diesmal trug er für die Weihnachtsstimmung eine dunkelgrüne Krawatte. "Herein."

Als Kaz das Zimmer betrat, stand Poppy schon fertig im Zimmer, er griff nur noch nach seinem Mantel. Poppy trug ebenfalls einen einfachen schwarzen Anzug, schwarze Anzugschuhe und kein Make-up.

Kaz zögerte und betrachtete Poppy, entschied sich aber nichts zu sagen.

"Hi." Kaz kam von hinten auf Poppy zu und legte seinen Arm um Poppys Hüfte. "Hey. Gehen wir?" fragte Poppy monoton. Er hatte keine Lust auf das Weihnachtsessen. Kaz nickte und verließ dann mit Poppy an seiner Seite das Zimmer.

Jordie öffnete ihnen die Tür und gab Poppy lächelnd die Hand, während Kaz einfach an seinem Bruder vorbei ging.

"Schön, dass ihr hier seid." Poppy antwortet nicht, schenkte Jordie aber ein kleines erzwungenes Lächeln.

Beim Abendessen herrschte eine unangenehme Stille. Kaz unterhielt sich hier und da ein wenig mit Jordie über seine Erfolge im Krähen Club und fragte Poppy immer wieder ob alles okay war, welcher jedes mal aufs neue stumm nickend antwortete. Ein paar mal hatte Jordie versucht mit Poppy ein Gespräch zu führen, aber ohne Erfolg.

Jordie verstand nicht, warum die ganze Zeit eine unangenehme Stille herrschte und fand es schade. Er hatte sich auf dieses Treffen gefreut. In den letzten Jahren hatte er nicht mehr viel Zeit mit Kaz verbracht und sich mit ihm und seinem Freund zu treffen, hatte er schon länger gewollt.

Er hatte Poppy erst einmal und nur durch Zufall getroffen. Damals war er zu Kaz in den Krähen Club gekommen und hatte Poppy in Kaz Zimmer gefunden. Er wusste noch, dass Poppy damals ein wunderschönes Kleid und Make-up getragen hatte und das Kaz mal erwähnt hatte, dass sein Freund eine Drag Queen war und auch gerne in seiner Freizeit Kleider trug. Jordie fragte sich, warum Poppy heute nur in einem einfachen Anzug erschienen war. Er hatte ein auffälliges aber wunderschönes Outfit erwartet.

In der Hoffnung die Stimmung zu verbessern schlug Jordie vor, dass sie nun die Geschenke austauschen könnten.

Als erstes hatte Kaz ein Geschenk von Poppy bekommen. Es war eine wunderschöne schlichte Kette mit einem kleinen Herzförmigen Anhänger. Kaz küsste Poppy auf die Wange und hing sich dann die Kette um, ließ sie unter sein Hemd gleiten.

Kaz hatte Poppy einen Diamanten Ring und Jordie einen Anzug geschenkt.

"Warum einen Anzug?" fragte Jordie mit hochgezogener Augenbrauen.

"Damit du auch mal was Stylisches hast."

Lachend schüttelte Joride den Kopf und griff dann nach einem Päckchen für Poppy.

Zögernd nahm Poppy das Päckchen an und öffnete es. Darin lag ein wunderschönes Kleid, geschmückt mit Pailleten und Rüschen.

"Wow." murmelte Kaz. Er musste zugeben, sein Bruder hatte sich selbst übertroffen.

"Ich hab dich schon so lange nicht mehr in einem Kleid gesehen. Ich hoffe du trägst sie immer noch so gerne. Fand sie immer sehr schön an dir."

Poppy lächelte dankend. "Danke, es ist wirklich wunderschön."

Kaz war mit Poppy ins andere Zimmer gegangen, um seinem Freund zu helfen das neue Kleid anzuprobieren.

"Siehst du, ich hab doch gesagt Jordie hat nichts gegen dich."

Poppy wurde etwas rot aus Verlegenheit nickte dann aber. Das Kleid passte perfekt und sah wirklich wunderschön aus.

Den Rest vom Abend verging ohne unangenehme Momente, denn jetzt gab sich Poppy Mühe Kaz' Bruder kennenlernen und Gespräche mit ihm zu führen.

Six of Crows OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt