A boy on his period

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⚠Modern Day AU⚠

Wörter: 1290

Kaz zuckte zusammen, als sein Handy, welches neben ihm auf der Matratze lag, zu klingeln begann. Er schreckte unsanft aus dem Schlaf hoch. Schnell ging er ran, einfach nur, um das Klingeln zu beenden. Aber es war zu spät; Poppy, der in seinen Armen geschlafen hatte, war ebenfalls aufgewacht. 

"Was ist los?" brummte er. "Ich weiß nicht." erwiderte Kaz leise, "Schlaf weiter, ich bin sofort zurück." Kaz küsste Poppys Haare, dann stand er auf und ging raus auf den Flur. Erst dann legte er sich das Telefon ans Ohr. 

"Jesper Llewellyn Fahey, ich werde dich umbringen! Was willst du?" knurrte er. Jesper ignorierte, dass Kaz so wütend war, dass er sogar seinen zweiten Vornamen benutzt hatte. Er war selbst zu verloren: "Kaz, ich weiß nicht, was ich tun soll." Sofort wurde Kaz panisch: "Wer ist noch verletzt, wo blutest du, wie lange schon, wie stark und wen muss ich umbringen?" "Wylan, Uterus, ich weiß nicht, stark und Mutter Natur." "Was?" fragte Kaz verwirrt. "Wy hat seine Tage bekommen. Er hat extreme Schmerzen und blutet stark und ich weiß nicht, was ich tun soll."

Kaz schloss für einen Moment die Augen, fasst an die Stelle, wo er sich die letzte Hormonspritze gesetzt hatte. "Wann kannst du beim Supermarkt sein?" fragte er dann. "Ich- 15 Minuten." "Wir treffen uns dort." sagte Kaz und legte auf, bevor Jesper etwas erwidern konnte. Er ging zurück ins Schlafzimmer und begann im Dunkeln sich anzuziehen. 

"Hey, hey, hey... Du wirst dir noch alles brechen, was machst du denn nur?" fragte Poppy verschlafen und richtete sich wieder auf. "Wylan hat seine Tage bekommen. Scheinbar sehr schlimm. Jes weiß nicht, was er tun soll, ich-" "Ich komme mit." Poppy stand auf und begann ebenfalls sich anzuziehen. "Was? Nein. Poppy, du musst schlafen. Leg dich hin." "Ihr besorgt, was immer ihr besorgen wollt. Ich bleibe bei Wylan. Wir können ihn nicht allein lassen." 

"Du bist perfekt." Kaz gab Poppy einen Kuss. Dann verließen sie zusammen das Haus. 

~*~*~

Als Kaz beim Supermarkt ankam, stand Jesper schon davor. Er trug nur eine lockere Jacke, in der er offensichtlich fror und ein lockeres Shirt. Seine Boots sahen gepaart mit der Jogginghose lächerlich aus, aber das war gerade ganz und gar nicht Kaz' Problem. 

Der Laden war ein seltsamer 24 Stunden-Shop, der quasi alles verkaufte. "Hier sollten wir das Meiste bekommen. Ich muss dann nur nochmal kurz in die Apotheke nebenan." "Kaz, ich hab Angst um ihn. Er konnte nicht mal laufen vor Schmerzen. Er hat geweint und sich hin und her gedreht und... Er blass wie ein Geist." "Ich weiß, ich hatte es auch mal. Es ist nicht immer so, aber manchmal ist es wirklich schlimm." Kaz versuchte Jesper zu beruhigen, aber es funktionierte nicht wirklich gut. Jesper hatte einfach zu große Angst um seinen Liebsten. 

Kaz betrat mit Jesper den Supermarkt. "Benutzt Wylan Binden oder Tampons?" fragte Kaz, während er gezielt zu einem Regal ging. "Äh... Ich... Ich weiß nicht. B-Beides?" Kaz nickte: "Okay, sag mir die Farbe von den Tampons." "Weiß?" "Jes, konzentrier dich! Auf der Verpackung muss eine bestimmte Farbe sein. Pink oder gelb oder-" "Gelb!" rief Jesper. Kaz lächelte und nahm zwei Packungen, aus dem Regal, die er Jesper in die Hand drückte. 

"Okay, welche Farbe haben die Bindenfolien?" "Äh... Er hat unterschiedliche. Hellblau-weiße und dunkelblaue. Und manchmal pink." Kaz musste sich konzentrieren, um sich zu erinnern. Er hatte seine Tage schon lange nicht mehr gehabt, aber er wusste noch, wie schrecklich es sich immer angefühlt hatte. Dann griff er drei Packungen und gab sie Jesper ebenfalls. Dieser ließ sie in einen Korb fallen, den er in der Hand hielt. 

Dann ging er weiter: "Seine Lieblingssnacks. Welche Schokolade, welche Kekse? Was mag er am Liebsten? Such es raus und dann geh zur Kasse. Wir treffen uns draußen. Ich gehe schon mal in die Apotheke." Jesper nickte und verschwand in die entgegengesetzte Richtung. 

Kaz ging in der Zeit in die Apotheke nebenan. Er konnte sich noch genau an das Medikament erinnern, das er damals immer genommen hatte, wenn er Schmerzen hatte. Während die Apothekerin das Medikament aus dem Lager holte, suchte Kaz noch ein Stofftier-Kirschkernkissen für seinen Kleinen aus. Er wusste, dass er das mögen würde. Und er wusste, wie wichtig eine kleine Freude sein konnte, wenn man solche Schmerzen hatte und dazu wahrscheinlich auch noch Body Dysphoria. 

Als er alles bezahlt hatte und wieder nach draußen kam, stand Jesper schon vor dem Laden. Er trug in einer Hand eine Tüte und hüpfte unruhig auf und ab. Kaz wusste, dass er panische Angst hatte. 

Während sie in Kaz' Auto zu Jespers Wohnung fuhren, fragte Kaz vorsichtig: "Was ist los? Warum hast du so große Angst?" "Seine Tage waren nie so schlimm. Und eigentlich hat er nie wirklich mit mir darüber geredet. Ich habe gemerkt, wenn er seine Tage hatte... Er wollte nicht mehr so viel berührt werden, keinen Sex, lag an manchen Tagen nur im Bett und wollte nichts machen außer Tee trinken und sich nicht bewegen. Aber er wollte nicht darüber reden. Er hat sich einfach nur zu... zu weiblich gefühlt." 

Kaz nickte: "Das verstehe ich. Er muss sich furchtbar fühlen. Und ich weiß, dass er unglaubliche Schmerzen hat. Und ja, er will keine Nähe, aber ich glaube, jetzt braucht er sie. Nimm ihn in den Arm, massier seinen unteren Rücken, wenn er Schmerzen hat, vielleicht auch seinen Unterleib ein bisschen. Aber er hat Schmerzen, also sei vorsichtig. Und lass ihm Bewegungsfreiheit - nimm ihn in den Arm, lass ihn sich ankuscheln und lass ihn sich so viel hin und her drehen, wie er es braucht. Er hat sicher zu große Schmerzen, um einfach liegen zu bleiben." 

Jesper nickte und versuchte sich alles perfekt einzuprägen. Er wollte Wylan unbedingt helfen. "Was soll ich noch tun?" fragte er dann. "Mach ihm seinen Lieblingstee und leg ihm ein warmes Kissen auf den Bauch - nur, wenn ihm das angenehm ist natürlich. Wenn er zu starke Schmerzen hat, gib ihm eine Tablette - aber achte auf die Einnahmezeiten - und zwing ihn nicht zu essen. Wenn er nicht will, dann will er nicht. Frag ihn, womit es ihm gut geht. Und dann tu es für ihn." 

"Danke, Kaz." Kaz lächelte.

Sie kamen beim Haus an und stiegen aus. Jesper ließ seine Jacke einfach auf den Boden fallen und rannte nach oben. Wylan lag im Bett und weinte vor Schmerzen. Jesper setzte sich zu ihm und nahm ihn in den Arm: "Hey, mein Kleiner, hey. Es ist okay." Kaz kam nach und reichte Jesper ein Glas Wasser und eine Tablette. 

Jesper half Wylan die Tablette zu nehmen. "Gleich lassen die Schmerzen nach." flüsterte Jesper. Kaz setzte sich in einen Sessel und nahm Poppy auf den Schoß. Wylan weinte noch immer, aber er drückte sich ganz nah an Jesper heran, welcher die Bettdecke um sie beide legte.

"Ich mache Tee und das Kirschkernkissen für Wylan. Legt euch hin." sagte Kaz und stand mit Poppy wieder auf. "Ruht euch aus." lächelte Poppy und ging ebenfalls mit nach unten. 

Jesper und Wylan legten sich hin. "Willst du reden?" fragte Jesper sanft. "Nein... Nur... Kannst du meinen Namen sagen und mich deinen Kleinen nennen? Es erinnert mich, dass ich ein Junge bin und es... Es hilft mir." "Natürlich, mein Kleiner." flüsterte Jesper und küsste Wylan auf die rotgoldenen Haare, "Du hast dir den schönsten Namen der Welt ausgesucht, mein Süßer. Wylan. Ich hätte es nicht besser machen können. Ein wirklich wunderschöner Name." Wylan lächelte glücklich, obwohl er vor Schmerzen noch immer ein wenig weinte. 

Er drehte sich unruhig umher. Als er wieder ruhig liegen blieb, nahm Jesper ihn wieder fester in den Arm. Dann gab er ihm einen liebevollen Kuss. "Ich liebe dich so sehr, mein kleiner Sonnenschein." "Ich liebe dich auch. Danke, Jes, für alles."

Six of Crows OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt