Six of Crows Oneshots

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Wörter: 1698

Jesper pov

"Jesper, du-" "Nein, nicht jetzt." Kaz zieht eine Augenbraue nach oben. "Tut mir leid. Ich kann nur gerade wirklich nicht." "Ach ja, und was ist so wichtig?" "Ich will Wylan mit Frühstück im Bett überraschen, aber er ist verrückt und steht früh auf. Also wenn ich ihn auch wirklich noch im Bett erwischen will, muss ich jetzt hoch." Kaz verzieht das Gesicht: "Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist. Frühstückt einfach hier unten." "Kaz, Romantik. Sowas ist süß." "Er wird sich auch hier unten darüber freuen, dass du ihm Frühstück gemacht hast! Ich wollte eh nach oben, ich sage ihm bescheid, dass er runterkommen soll." "Was zur Hölle ist dein Problem?" frage ich genervt, "Nur, weil du so romantisch, wie die Steine, die du aus dem fünften Hafen geholt hast, als du ihn wieder aufgebaut hast, und innerlich tot bist, kann ich doch trotzdem romantische Dinge für meinen Freund tun, also lass mich."

Ich nehme die Tassen und die Teller wieder in die Hände und gehe die Treppe nach oben zu Wylans Zimmer. Gestern kamen wir spät nach Hause, weswegen er heute länger schlafen wird. Sonst wäre er schon längst wach. Ich hatte ihm angeboten, dass er bei mir schlafen kann, aber er wollte nicht. Eigentlich wundert es mich, weil ich weiß, dass er gerne kuschelt und tagsüber kommt er auch eigentlich recht gut damit zu recht, wenn ich ihn umarme, ihn kuschle und ihn küsse. Aber bei mir übernachten will er nie.

Naja vielleicht ist er einfach noch nicht so weit. Wir sind schließlich auch noch nicht so lange zusammen. Vielleicht braucht er einfach Zeit. Oder er spricht im Schlaf. Oder schnarcht. Es ist nichts Schlimmes. Sicher nicht.

Ich öffne die Tür von Wylans Zimmer. Sein schmales Bett steht neben dem kleinen Fenster. Er liegt tatsächlich immer noch schlafend darin. Ich lächle und stelle leise die Teller und Tassen ab. Vorsichtig krabble ich zu ihm auf das Bett. Ich ziehe die Decke zur Seite, streiche sein Shirt nach oben und beginne seinen Bauch zu küssen.

"Guten Morgen, Sonnenschein." flüstere ich und küsse mich weiter nach oben. Wylan knurrt verschlafen. Als ich sein Shirt ganz nach oben streiche stoppe ich. Ich halte die Luft an und lächle dann. Sanft ziehe ich sein Shirt wieder nach unten, nehme ihn in den Arm und gebe ihm einen Kuss auf die Lippen. "Wach auf, mein Kleiner." flüstere ich in sein Ohr und nehme ihn in den Arm, "Ich habe Frühstück gemacht."

Wylan gibt ein leises Brummen von sich und öffnet die Augen einen winzigen Spalt breit. Er lächelt verschlafen. "Guten Morgen, mein Sonnenschein." hauche ich und streiche durch seine wuscheligen Haare. Müde drückt er sich gegen mich. Erst in diesem Moment scheint er zu bemerken, was gerade passiert. Panisch rutscht er von mir weg und fällt fast vom Bett.

Lachend packe ich ihn und ziehe ihn zu mir zurück. Ich stütze mich über ihn und gebe ihm einen Kuss: "Ich hab es gesehen. Ich habe eben dein Shirt hochgeschoben. Es tut mir leid, ich wollte dich nicht unwohl fühlen lassen." Wylan sieht mich zittrig an, scheint nicht zu wissen, was er tun soll.

"L-Liebst du mich jetzt noch?" fragt er unsicher und seine Stimme bebt, als würde er gleich weinen. Ich lächle und beuge mich zu seinem Ohr: "Ich liebe dich über alles, Wylan. Dass dein Körper nicht deinem Gender entspricht, wird mich niemals stören. Du bist der schönste Junge der Welt und ich liebe dich mehr als sonst jemanden. Du bist mein Ein und Alles, Sonnenschein." Wylan lächelt überglücklich und ich küsse ihn.

"Frühstück?" frage ich und reiche ihm eine Tasse heiße Schokolade. Er klammert sich daran, setzt sich auf. Ich nehme ihn in den Arm, sehe sehr verliebt dabei zu, wie er trinkt. "Du kannst alte Sachen von mir haben, wenn du willst. Und auch normale Sachen. Bedien dich einfach an meinem Schrank, okay?" lächle ich. Wylan sieht glücklich zu mir hoch. Sanft gebe ich ihm einen Kuss.

"Warte... Wieso bist du im Barrel gelandet? Du hattest ein wohlhabendes Zuhause. Aber du bist trans also... Du wurdest rausgeworfen. Wegen deinem Gender. Richtig?" Wylan nickt und wird traurig. "Was hat dein Vater gesagt?" Ich spüre Wut in mir aufkeimen. Der Gedanke, dass jemand mein Baby verletzt hat, macht mich rasend.