S.62

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,,Ich habe dir diese Nummer nur gegeben damit du mit jemanden über all das reden kannst. Tom ist kein schlechter Kerl." ohne sein weiteres Geschwafel zu hören wähle ich Toms Nummer und rufe ihn an.

Es ist kurz still an der Leitung.
Ein ,,Ja Hallo?" Lässt mein Herz vor Freude hüpfen. Es ist so erleichternd seine Stimme zu hören, eine Stimme die immer ehrlich zu mir war.

,,Lucy ? Bist du dran?" Ich schlucke den Klos in meinen Hals hinunter und versuche meine Quietschige Stimme vom Weinen zu drosseln.

,,Ja Tom.. weiß du Bescheid?" Wieder Stille.

Er atmet kurz durch.
,,Ja."

,,Bist du bei Ian?" ich nicke, er kann es schlecht sehen.
Also murmel ich ein. ,,Ja."

,,Ist er Nett zu dir?"

,,Du kennst mich Tom. Ich kann gut mit solchen Menschen umgehen." scherze ich und Tom lacht. Er lacht aber eher aus Mitleid.

,,Lass es lieber sein Lucy. Denk nicht mal an Milan." ich habe nicht mal angefangen von ihn zu sprechen.
,,Er hat hier ein riesige Party veranstaltet."

Na super jetzt feiert er noch meinen Abgang.
,,Ich hoffe du hast die Sau herausgelassen?" Ich erwarte das Tom wieder lacht. Doch das tut er nicht.
Wieso lacht er nicht? Ist etwas?

,,Ich kann dir nicht sagen was lief. Aber er hat mit zwei Frauen in einem Bett geschlafen... und.. wahrscheinlich auch mit ihnen."  aua.
Das war echt ein Stich ins Herz.
Ich habe schon viel Schmerz in den letzten Wochen ertragen müssen.. sei es Herzschmerz.. sei es Seelischer oder auch Körperlich.

Aber nichts tut so weh wie das.

,,Ich danke dir Tom. Ich hoffe wir sehen uns bald mal."

,,Na klar Lucy. Sag mir bescheid und wir treffen uns. Ich hoffe Ian übertreibt es nicht." ich will nicht weiter darauf eingehen, nachher ändert mein Bruder die Meinung zu Tom.

Ich verabschiede mich und lege auf.
In meinen Kopf ist es komplett leer.

Es ist als sei ich eine Hülle. Aber gut, es bringt nichts mein Leben zu bemitleiden. Ich sitze in einen Privatjet wahrscheinlich Richtung Villa. Es könnte mir wirklich schlechter gehen.

Wir sind eine Weile geflogen. Ich habe nicht weiter mit Ian gesprochen. Er hat meine Bitte respektiert.
Wie nähern uns seinem Anwesen, es ist mindestens genauso groß wie das von Xavier, es ist schon bescheuert das ich sie überhaupt vergleiche.
,,Fühl dich wie zuhause." sagt Ian Zufrieden und zieht sein Sakko aus.
Eine Frau kommt ihn zuvor und nimmt seine Jacke ab.

Das will sie bei mir auch versuchen, ich ziehe mich aber rechtzeitig weg. ,,Kannst du sowas nicht alleine?" Ian ignoriert meine Worte.

Er ist doch nicht ernsthaft beleidigt.
,,Erkennst du irgendwas? Hängen nicht mal ein Funken Erinnerung an das hier?" Ich sehe mich um, aber da ist nichts.

Kein Gefühl von zuhause, nichts.
,,Nein wahrscheinlich liegt es daran das ich ein Baby war?" mein Gehirn ist keine Festplatte.

,,Am ende des Flurs ist dein Zimmer. Komm in einer halben Stunde zum essen." sagt er Zähneknirschend und geht weiter weg. Die Reaktion hat Ian sich nicht von mir erhofft.
Aber was erwartet er? Ich bin komplett verzweifelt. Von heut auf morgen ändert sich mal wieder mein Leben.
Ich hab kein festen Baustein im Leben.

Gerade hat sich alles eingegliedert und jetzt? Es wurde Gewohnheit mich mit Milan zu necken, mit Hugo zu frühstücken und Toms Nörgeleien mir anzuhören. Aber gut, drauf geschissen.

Ich schließe meine Augen, denke an das Arschloch Milan wir er sich gerade mit mehreren Frauen vergnügt und atme einmal tief durch.
Auch an das hier werde ich mich gewöhnen..
Hoffentlich. Anders als bei Milan muss ich hier nicht flüchten, theoretisch darf ich rein und raus wie es mir nach Belieben passt. Er ist einfach nur ein Bruder der auf seine Schwester aufpasst? Oder?

Ich bin einfach nicht der Mensch der sich Tagelang jetzt einsperren würde. Dafür geht es mir zu gut.

Ich leide, ich bin deprimiert- mein Herz fühlt sich so an als sei es Zermatscht. Als sei es komplett aus meine Körper herausgerissen worden. Ich habe das Gefühl nicht komplett zu sein, als würde ich die ganze Zeit schreien da diese Leere in meinen Körper schmerzt, doch nichts und niemand füllt sie.. es ist quälend. Ich habe zitteranfälle, als würde man mich in Eiswasser werfen. Nur das mir nicht kalt ist...

Ich weiß einfach nicht was in mir vorgeht. Ich bin traurig. Verdammt traurig.
Ich vermisse Milan, ich hasse es hier aber ich hasse auch ihn.

Ich will keine neue Familie, keinen Bruder und kein neues Zuhause.
Kann ich jemals Ian als ,,Bruder" akzeptieren? Nach so vielen Jahren.. er ist meine einzige Familie. Doch alleine ein Familienstand macht dich nicht gleich zur Familie. Bei mir zumindest nicht.

Ich habe versucht, mich zu beruhigen.. sogar mehrmals Atemübungen gemacht, meine Schläfen massiert und mir fest eingeredet das alles in Ordnung sei und ich bloß nicht weinen will.

Wenn ich nämlich weine bin ich wieder Sauer auf mich selber..

Gezwungenermaßen traue ich mich an Ians Esstisch.
Am Tisch sitz aber nicht nur mein Bruder, sondern eine andere Frau.

,,Da bist du ja, Hallo.. ich bin Bojana." sie hat einen Akzent den ich nicht zuordnen kann. Er macht sie aber viel sympathischer.

,,Lucy, Bojana ist meine Freundin." sagt Ian und gibt ihr einen Kuss auf die Wange.
Iat hat eine Freundin? Er ist ihr niemals treu.
Niemals.

,,Lass es dir schmecken." sagen beide synchron und fange an zu essen.

Die Stimmung hier ist extrem komisch, Bojana mustert mich traurig, als hätte sie Mitleid mit mir.

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