Mit sehr guter Laune lief ich Odran voraus in einen Drogeriemarkt und drehte mich angekommen an der Glastür noch einmal zu ihm herum.
Er hatte sicher mehr als zehn Tüten in den Händen und so langsam lief ihm schon der Schweiß von der Stirn. Seine schwarzen Haare saßen nicht mehr perfekt, da selbst das Haarspray nicht mehr mitmachen wollte bei dem Tempo, in dem ich ihn durch die Läden gescheucht hatte und mit etwas Verärgerung in den Augen, schaute er mich dann an.
"Zack Zack. Nicht schlapp machen, Großer", amüsierte ich mich und hielt ihm die Tür auf, um nach ihm dann in den Laden einzutreten.
Er knurrte leise, doch ich ignorierte es und trotz meinem langsam auftauchendem schlechten Gewissens, wollte ich noch nicht aufhören ihn zu ärgern.
Immerhin hatte er mich auch nicht gerade respektvoll behandelt...
"Was brauchst du denn noch alles?", kam es dann völlig gestresst von ihm und nur quälend langsam lief ich an den vielen Schminktartikeln entlang, um mir alles genaustens anzusehen.
"Wenn du möchtest, kannst du ja im Auto warten", lächelte ich ihn zuckersüß an, doch wusste dabei, dass er mich nicht alleine lassen konnte.
Er verdehte die Augen und schnaufte einmal theadralisch durch, ehe ich dann anfing mir einige Sachen in mein Körbchen zu schmeißen.
Make Up, Zahnbürste, Zahnpasta, jede Menge Shampoos und Deos, Parfum und noch vieles mehr.
"Meinst du die oder die?", hielt ich dann zwei verschiedene Sorten von Haarkuren vor Odrans Gesicht, der mich daraufhin nur emotionslos anblickte. "Na wenn du mir nicht helfen willst, dauert es wohl noch länger."
"Die!", platzte es plötzlich wie aus der Pistole geschossen aus ihm heraus und er nickte mehrmals zu der Rechten, die ich dann auch grinsend in den Korb legte. Der arme hatte genug gelitten. So langsam musste ich aufhören, auch wenn es mich wirklich amüsierte.
"Wir können."
Erst jetzt wurde seine Miene wieder weicher und als er anschließend bezahlt hatte, stürmte er fast schon rennend aus dem Laden, was mich belustigt zum Grunzen brachte.
Er drehte sich mit großen Augen zu mir herum und musterte mich, wobei ich zum ersten Mal ein zucken seiner Mundwinkel beobachetete.
"Du kannst auch ruhig einmal lächeln", grinste ich ihm dämlich entgegen, doch er wandte seinen Blick wieder ab und lief mir voraus zum Porsche.
Er zählte wirklich zu den schweigsamen, langweiligen Menschen.
Als wir kurze Zeit später am Porsche ankamen, kam plötzlich ein schwarzer Geländewagen angefahren und ein mir völlig unbekannter Typ stieg aus, der daraufhin sofort die Tüten von Odran annahm.
"Das ist John. Er fährt dich sicher nach Hause und bringt die Sachen auf dein Zimmer."
"Wieso nicht du?", fragte ich unsicher, denn an Odran hatte ich mich irgendwie gewöhnt. Dieser John sah aus wie ein Geheimagent, mit seinem dunklen Anzug und den zurück gegelten blonden Haaren. Irgendwie unheimlich.
"Ich treffe mich mit Rian. Wir haben gleich ein Geschäftsessen."
Gut zu wissen, dass ich vermutlich gleich ganz allein in der Villa hocken würde.
"Na dann", gab ich nur geknickt von mir und stieg auch schnell in den Geländewagen. Ich hatte keine Lust, dass er wieder meine Mimik deuten würde. Am ende würde er noch denken, ich würde seine Anwesendheit beruhigend finden. Naja, dem war irgendwie auch so.
Als John endlich alles auf die Rückbank gestellt hatte, stieg er neben mir ein und Odran holte sofort sein Handy heraus, ohne uns beim Wegfahren überhaupt noch zu beachten.
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Rian - Bis dass der Hass uns scheidet
Romance- Abgeschlossen - Darkromance | Drama ______ Rian & Keeva Zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, denn während sie die Frau ist, die sich immer an alle Regeln hält, ist er der Mann, der diese täglich bricht. Ihr Leben dreht sich da...