»Alkohol1«

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Die wenige Beleuchtung des Pools ließ ihn wieder einfach unwiderstehlich aussehen und das Kribbeln in meinem Körper, trieb mich fast schon dazu, mich sofort in seine Arme zu schmeißen... doch er hatte mir mit seinem Verhalten weh getan und nur, weil er jetzt hier vor mir am Pool saß und mich eindringlich ansah, hieß das noch lange nicht, dass ich ihm verziehen hätte.

"Was gibt es zu grinsen?", wollte ich selbstbewusst wissen und erwischte mich leider im selben Moment dabei, wie ich meine Iriden über seine so schönen Lippen huschen ließ, doch ich riss mich sofort wieder zusammen und sah hoch in seine mich musternden Augen.

"Es freut mich einfach, dass du hier nur mit Slip bekleidet im Pool auf mich gewartet hast", flüsterte er verführerisch und fuhr sich dabei mit einer Hand durch seine schwarzen Haare, während er mich mit der anderen immer noch am Unterarm festhielt.

Ich sah flüchtig an seinem Gesicht vorbei in den dunklen Nachthimmel, ehe sich nun ebenfalls auf mein Gesicht ein breites Lächeln legte.

"Wer sagt denn, dass ich auf dich gewartet habe?", sprach ich leise und funkelte ihn provozierend an, wodurch er eine Augenbraue hob und seinen Mund leicht öffnete, während sein verführerisches Grinsen verschwand.

"Du bist ja ein richtiges Biest, wenn du getrunken hast", erwiderte er und ließ dabei meinen Arm los, um sich wieder zu erheben.

"Man erntet was man säht", zuckte ich frech mit den Schultern und ließ mich im gleichen Moment mit einem triumphierenden Lächeln wieder auf meinen Rücken gleiten, wodurch er den vollen Ausblick auf meine Brüste bekam.

Normalerweise wäre es mir unangenehm gewesen, aber irgendwie fühlte ich mich frei und begehrt, was wohl auch daran lag, mit welchem stolzen Ausdruck er meinen Körper ansah.

Das Wasser hielt mich oben und während ich meine Arme ausstreckte und mich einfach dahintreiben ließ, spürte ich Rians Blicke auf meinem ganzen Körper, sodass ich nochmals flüchtig zu ihm sah und nicht anders konnte, als selbst große Augen zu machen.

Er war gerade dabei sein Hemd auszuziehen und ich hasste mich in dem Moment dafür, wie unglaublich sexy ich ihn und seine Tattowierungen fand. Ich wollte doch sauer sein, meinen Stolz behalten, doch alleine von diesem Anblick erhitzte sich mein Körper wieder so stark, dass ich selbst im kalten Pool das Gefühl hatte mich zu  verbrennen.

Schnell wandte ich meinen Blick wieder von ihm ab und schaute hoch zum Himmel, bis ich ganz genau neben mir hörte, wie auch er ins Wasser kam und die Frage, ob er komplett nackt war, ließ mein Herz sprunghaft stolpern...

Ich schloss meine Augen, hörte das Wasser plätschern und genoss das Gefühl der Kälte, bis ich leicht zusammenzuckte, als ich seine Arme unter mir spürte.

Er legte einen Arm genau unter meinen Nacken, den anderen unter meine Beine und dieses Gefühl, mich von ihm dahintragen zu lassen, ließ mich voller Begierde auf ihn meine Augen wieder öffnen.

Seine nassen Haare tropften ihm einzelne Perlen ins Gesicht, was ihn nur noch heißer aussehen ließ, als sowieso schon und ohne dass ich noch sauer sein konnte, ohne das ich es verhindern konnte, legte ich vorsichtig meine Hand auf seine warme Wange und sah ihm tief in seine Augen.

"Ich wollte dich nicht einfach so stehen lassen, dass war falsch von mir", hauchte er mit ernster Stimme und beugte sich daraufhin ein Stück zu mir herunter, um mir einen sanften Kuss auf meine Stirn zu geben, so wie er es immer tat, wenn er sich sorgte oder sich entschuldigen wollte.

"Und ich wollte dich nicht unter Druck setzen", kam es flüsternd aus mir heraus, woraufhin er anfing, sich langsam im Wasser mit mir hin und her zu bewegen.

Obwohl keiner eine Entschuldigung aussprach, keiner sich rechtfertigte, war dieser Augenblick trotzdem ein Moment, der mich wissen ließ, dass er mich auf seine ganz eigene Weise respektierte. Ich hatte schon gesehen und auch gehört, wie er mit anderen Frauen umging. War mir sicher, bei keiner hätte er so gehandelt, wie bei mir, und das war mir genug Bestätigung dafür, dass er mich sicher nicht einfach so wieder fallen lassen würde.

Im Gegenteil...

Hier im Pool, unter dem sternenbedeckten Nachthimmel, trug er mich auf seinen starken Händen und ließ mich bei seinem Anblick einfach nur dahinschmelzen.

"Und zu deiner Frage, Nein, dass möchte ich nicht", meinte er plötzlich in die nächtliche Stille und fragend sah ich zu ihm auf, da ich entweder zu betrunken war, um mich an meine Frage zu erinnern, oder wirklich gar keine gestellt hatte.

"Was für eine Frage?", wollte ich wissen und runzelte dabei meine Stirn, woraufhin er meinen Körper noch näher an sich zog, um meinen Hals entlang zu küssen, was mich von dieser ganzen Intensität seiner Hitze leise aufstöhnen ließ.

"Ich werde mich nicht wieder von dir scheiden lassen."

Er flüsterte mir diese Worte mit seiner dunklen Stimme genau an mein Ohr und sofort durchfuhr mich ein Kribbeln, dass kaum auszuhalten war. Mein ganzer Körper reagierte auf seine Worte und ich spürte förmlich, wie sich die Härchen auf meinen Armen aufstellten, während seine Hände mich immer noch fest an sich hielten.

"Und das konntest du mir nicht heute Mittag schon sagen?"

Er schüttelte leicht den Kopf und erhob ihn dann wieder, im mich lächelnd anzusehen.

"Ich hab die letzten Stunden einiges durchgemacht, um zu dieser Erkenntnis zu kommen", erklärte er ruhig und ich musste mir flüchtig vorstellen, was er damit wohl meinte, bis mir wieder einfiel, dass er Blut an dem Kragen seines Hemdes hatte.

"Was ist denn passiert?", fragte ich etwas besorgt und schlang dabei meine Arme um seinen Nacken, um ihm etwas näher zu kommen.

"Nichts schlimmes, mach dir keine Gedanken", flüsterte er direkt an meine Lippen und ich spürte seinen Atmen ebenfalls auf ihnen, wodurch ich die Luft anhielt und ihm tief in die Augen sah, während ich meine Hände in seinen Haaren vergrub und ihn näher zu mir zog.

"Du kannst dir sicher sein, dass ich mir eher eine Kugel einfange, als dir mit einer anderen Frau wehzutun und ich hoffe wirklich, dass du meine Aufrichtigkeit niemals gegen mich verwenden wirst."

Eigentlich wollte ich ihn küssen, denn diese Spannung war unerträglich und dazu noch diese Worte, die mich wirklich in Sicherheit wogen, denn er hatte mir mit ihnen soeben seine Treue versprochen...

Doch seine Worte hatten auch etwas unsicheres und es störte mich, nicht gleich zu verstehen, was er damit sagen wollte.

"Wieso sollte ich etwas gegen dich verwenden?"

Seine Augen ließen meine nicht mehr los, während sein Lächeln verschwand und er tief Luft holte, als würde er Probleme damit haben, sein Inneres nach außen zu tragen.

"Menschen sind oftmals falsch und nur darauf aus, deine größte Schwachstelle zu finden. Da draußen wird einem nichts geschenkt und wenn du nur einmal zeigst, dass du etwas nicht durchziehst, kann es als Versagen oder Schwäche angesehen werden."

Irritiert darüber, was er damit meinte, runzelte ich meine Stirn, was ihn plötzlich zum Schmunzeln brachte, wenn auch so etwas wie Angst zum ersten Mal in seinen Augen aufblitzte.

"Du bist wohl jetzt der einzige Mensch, der mir wirklich wehtun kann und ich hoffe einfach, du weißt mit mir umzugehen, weil weder ich verletzt werden möchte, noch möchte ich dich verletzen."

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😳❤️

Rian - Bis dass der Hass uns scheidet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt