Rian - Bis dass der Hass uns scheidet

»Ablauf«

Wir saßen nach unserer wohltuenden Aussprache sicher noch Stunden zusammen auf der Couch, unterhielten uns über Gott und die Welt und fingen wirklich an, uns endlich besser kennen zu lernen.

Er erzählte mir von seiner Leidenschaft für Autos und ich ihm von meiner Leidenschaft fürs Zeichnen, während wir eng einander gekuschelt immer wieder den Körperkontakt zum anderen suchten.

"Und unter der Woche gehe ich meistens morgens ins Büro und nachmittags mit Odran trainieren", erklärte er und schaute mich dabei lächelnd an, während sein einer Arm um meine Schulter und der andere locker über meinen Beinen lag. Ich streichelte zärtlich über seine Hand und hörte ihm aufmerksam zu.

"Was trainiert ihr denn?", erkundigte ich mich interessiert, da ich auch selbst wissen wollte, auf was ich mich in Zukunft einstellen musste. Es war ja gerade meine erste Woche hier und mir war irgendwie klar, dass aufgrund meiner plötzlichen Anwesendheit und dem Angriff des Unbekannten vieles nicht planmäßig ablief.

"Das kommt ganz auf unsere Stimmung an. Entweder gehen wir schießen oder boxen", anwortete er mir und sofort sah ich ihn mit großen Augen bittend an.

"Darf ich beim Schießen das nächste Mal mitkommen?"

Er lächelte und wirkte fast stolz dabei, was mich auch wieder schmunzeln ließ.

"Natürlich, aber nur, wenn du mich sonntags zum Golfen begleitest."

Ich musste mich verhört haben!

Irritiert starrte ich ihn an und genoss das wunderschöne Lachen, dass auf mein dämliches Gesicht hin tief aus seiner Kehle kam. Er zeigte sich leider viel zu selten so und wenn, dann meistens nur, wenn wir alleine waren.

"Du meinst das ernst oder?", lachte ich ebenfalls und nahm dabei seine Hand fest in meine, um Kreise auf diese mit meinem Finger zu malen.

"Ja, ich mag das Golfen selbst nicht. Mein Vater hat mich schon früh gewzungen, ihn auf den Golfplatz zu begleiten. Für ihn war dieser eher langweilige Sport ein Ausgleich zu dem hektischen Mafia Geschäften und er war der Meinung, ich würde dadurch lernen, in gewissen Situationen innere Ruhe zu bewahren. Heutzutage gehe ich nur noch sonntags mit ihm dorthin, da man dort sehr viele hohe Tiere trifft."

Er strich mir vorsichtig eine Strähne meiner Haare, die sich aus meinem Dutt gelöst hatten, hinter mein Ohr und küsste anschließend zärtlich meine Wange, was mich voller Genuss die Augen schließen ließ.

"Also?", hauchte er mir dann ins Ohr und ich suchte seinen Blick, um einverstanden zu lächeln.

"Einverstanden. Du bringst mir das schießen bei und dafür schaue ich dir zu, wie du sonntags Bälle über den Rasen schwingst. Gott, werde ich viel Kaffee brauchen", kicherte ich und er nahm mein Kinn vorsichtig in seine Hand, um mich grinsend zu Mustern.

"Wer sagt, dass du nicht auch golfen musst", provozierte er und hob dabei eine Augenbraue, was mich sofort dazu veranlasste, mich auf seinen Schoß zu setzen und meine Hände auf seine Brust zu legen.

"Das war aber nicht die Abmachung", protestierte ich und zog erschrocken Luft, als er mich plötzlich am Nacken zu sich zog und meinen Mund stürmisch mit seiner Zunge eroberte, was mir eine Gänsehaut über meine Arme jagte.

Die Schmetterlinge flogen wild umher, mein Herz raste von diesem Rausch überwältigt und ich spürte jetzt schon seine Erregung unter mir, was mich zufrieden in seinen Mund seufzen ließ.

"Gut, ich spiele Golf", hauchte ich zwischen unseren Küssen und es war mir völlig klar, dass er mit diesen Liebkosungen alles von mir verlangen konnte, so sehr begehrte ich ihn mittlerweile schon.

"Jetzt werden meine sonst so langweiligen Sonntage sehr viel interessanter", flüsterte er und zog mich am Po enger zu sich, um sich von meinen Lippen zu lösen und meinen Hals zu liebkosen, was mich leise stöhnend meine Augen schließen ließ.

"Da bin ich mir sicher", hauchte ich und genoss das Gefühl seiner Nähe, während mein gesamter Körper erhitzte, doch schnell verschwand dieses Feuer wieder, als ich plötzlich jemanden hörte, der sich neben uns räusperte.

Ich sah Odran peinlich berührt in die Augen und rutschte sofort von Rians Schoß herunter, um rot angelaufen in den ausgeschalteten Fernseher zu starren.

"Gleich läuft meine Sendung", meinte der Große und lief dabei um den kleinen Glastisch vor uns herum, um sich neben Rian auf die Couch fallen zu lassen...

"Das darf nicht wahr sein", meinte Rian ironisch und fuhr sich schweratmend durch seine schwarzen Haare, während Odran den TV anmachte und ich plötzlich die Serie erkannte, die er da schaute.

"Du guckst auch Games of Thrones?", fragte ich begeistert und schaute dabei an Rian vorbei zu Odran, der grinsend nickte.

"Natürlich. Intrigen, Mord und Totschlag. Was gibt es besseres?", lachte er und schien sich sichtlich darüber zu freuen, jemanden gefunden zu haben, der sich auch dafür interessierte.

"Da fällt mir einiges ein", unterbach Rian unseren Blickkontakt und wollte gerade erneut meinen Hals küssen, da drückte ich ihn aber zurück in die Couchlehne und kuschelte mich an seine Seite.

"Kennst du die Stelle mit der roten Hochzeit noch?", fragte ich Odran und bemerkte förmlich, wie Rian seinen Oberkörper anspannte.

"Klar, die war echt legendär", gab Odran zu und machte es sich dann auch auf der Couch mit einem Kissen gemütlich.

Mein Blick fiel flüchtig zu Rian, der mich kopfschüttelnd ansah, doch dabei auch ergebend lächelte und mir einen sanften Kuss auf meine Stirn gab.

Mir war vollkommen klar, dass er sicher nicht hier sitzen wollte, um sich diese Serie anzuschauen, doch er ließ es über sich ergehen, zog mich eng an sich und legte seine Füße vor uns auf den Tisch, während wir alle Drei dem Geschehen im Fernseher folgten und er sanft über meinen Rücken streichelte.

Nach kurzer Zeit kam auch Senan gemeinsam mit Nero ins Wohnzimmer und nachdem er kurz Rian zugenickt hatte, setzte auch er sich vor uns im Schneidersitz auf den Boden, um Nero an seine Seite zu rufen.

Ich genoss es, einfach Mal ohne jegliche Diskussionen, ohne Streit und ohne Heimlichkeiten mit den dreien hier zu sitzen und gemeinsam etwas zu erleben, auch wenn es nur das schauen einer Serie war.

Es tat gut und gab mir ein Gefühl von Vertrautheit, das sich langsam heimisch anfühlte ...

Ich könnte mich hier wirklich Zuhause fühlen ..

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🤩

Leute 😂 beruhigt euch bitte, was das Golfen angeht hahahaha. Rian ist nicht nur Mafia Boss, sondern will auch in die Politik und dazu gehört es nunmal, auch den Kontakt zu anderen Politikern zu suchen ♥️🙏