»Escort1«

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Rian Pov.;

Gemeinsam mit Odran, kam ich an dem noblen Restaurant an, an welchem mein Vater schon stand und ungeduldig auf uns wartete.

Zwar saß ich hier, in meinem schwarzen Anzug, in meinem BMW, doch mein ganzer Verstand fühlte sich an, als wäre er zu Hause in meinem Schlafzimmer geblieben.

"Kommst du?"

Odran starrte mich fragend an und nachdem ich dann ausstieg und einem blonden Kerl die Schlüssel von meinem Auto zuwarf, versuchte ich meine privaten Angelegenheiten vollkommen auszublenden und mich auf das hier und jetzt zu konzentrieren.

"Rian!", ermahnte mich mein Vater streng und kam sofort auf uns Beide zu. "Du weißt wie wichtig dieser Abend ist und kommst in diesem billigen BMW?"

Er starrte mich an, als wäre ich gerade in einem Traktor vorgefahren und sofort verteidigte ich dieses alte Auto, an dem so viele Erinnerungen hingen.

"Du weißt ganz genau, wieso ich nur noch dieses Auto fahre!", gab ich ihm wütend zurück und da spürte ich erst, wie wütend ich wirklich war, doch nicht auf ihn, sondern auf mich selbst und darauf, Keeva so vor den Kopf gestoßen zu haben.

Mein Vater schüttelte fassungslos den Kopf und wandte sich dann an Odran, während ich einen flüchtigen Blick in den Eingang warf, um mich mental schon Mal auf die nächsten Stunden vorzubereiten.

"Cathan!", begrüßte ein blonder Riese meinen Vater, als wir gerade das Restaurant betreten hatten und nachdem er mir und Odran flüchtig zugenickt hatte, lief er uns voraus zwischen den vielen Tischen und Gästen hindruch, um hinten angekommen eine Treppe nach unten zu nehmen.

Umso weiter ich den anderen drei nach unten folgte, umso lauter erklang die russische House Musik und umso heftiger stieg mir der Geruch von Zigarren und Wodka in die Nase.

Wie ich solche Abende hasste!

"Rian, dass ist Anjelika. Sie wird dir den ganzen Abend zur Verfügung stehen", sprach mich einer der Russen mit seinem schrecklichen Akzent an und nur widerwillig schenkte ich der Braunhaarigen einen flüchtigen Blick, ehe ich anschließend zu Odran und meinem Vater sah, die schon voll auf Tuchfühlung mit ihren russischen Nutten gingen.

Odran ließ sich an dem großen runden Tisch nieder, zog die junge Blondine, die vor ihm stand, lachend auf seinen Schoß und ließ sich von ihr eine Zigarre in den Mund stecken, während mein Vater sich mit dem Russen, der uns an der Tür empfangen hatte, angeregt unterhielt und ebenso seine Blondine auf dem Schoß hatte.

"Was kann ich dir Gutes tun?", fragte mich Anjelika leise und fing dabei lächelnd an, an meiner Krawatte herumzuspielen. Ich sah ohne Ausdruck an ihr herunter und musste feststellen, dass sie bis auf ihren knappen, roten Slip vollkommen unbekleidet war.

"Mich nicht anfassen", sprach ich mit kalter Stimme und es schien ihr anscheinend auch noch zu gefallen, dass ich nicht sofort auf sie einging. Sie leckte sich genauso über ihre Lippen, wie Keeva es immer tat und zog mich an meiner Hand mit zu dem Tisch, wo sie sich wie selbstverständlich auf meinen Schoß setzte und mir ihre Brüste quasi schon ins Gesicht drängte.

Hätte mein Vater mir nicht immer wieder seit Jahren eingetrichtert, wie wichtig die Russen für unsere Geschäfte waren und dass es eine riesige Beleidigung wäre, ihre Frauen abzuweisen, hätte ich sie sicherlich schon mit aller Kraft von mir gestoßen, doch ich riss mich zusammen, nahm von ihr ein Glas Wodka entgegen und trank es in einem Zug aus, um nur nebenbei Odran, meinem Vater und den Russen bei ihren Unterhaltungen zuzuhören.

Es ging dabei um Waffen, um Gebiete und natürlich in allererster Linie um Geld, was mich nur tief durchatmen ließ. Ich war froh, damit nicht mehr allzu viel zu tun zu haben müssen, wobei die Politik im Grunde genauso Macht und Geld besessen war, doch dort wurden mir wenigstens keine nackten Frauen auf den Schoß gesetzt.

Rian - Bis dass der Hass uns scheidet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt