Wie eine Verrückte wühlte ich in meinem Koffer und musste erschrocken feststellen, dass sich nur Schlafsachen und eine einzige lange Jeans darin befanden.
Also entweder würde ich wie ein Schwein schwitzen oder total lächerlich aussehen...
Mein Blick fiel dann auf das Kleid, welches ich gestern bei der Hochzeit anhatte und ich beschloss einfach, es noch einmal anzuziehen. Konnte mir ja egal sein.
Als ich fertig umgezogen wieder die Treppen herunter ins Wohnzimmer lief, stand Odran schon an der Tür und wartete auf mich.
Ohne Zeit zu verlieren, mir darüber Gedanken zu machen, wo Rian sich wohl aufhielt, tapste ich zu dem Schwarzhaarigen herüber und verließ mit ihm schweigend das Haus, um mir draußen angekommen die Autos unter dem Carport genauer anzuschauen.
"Wow", murmelte ich für mich selbst und obwohl ich mich kein bisschen mit Autos auskannte, konnte ich alleine daran, wie sie aussahen, erkennen, wie teuer sie wohl waren.
"Kommst du? Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!", wies Odran mich ungeduldig an und sofort nahm ich mir zur Aufgabe, beim Shoppen extra langsam zu machen. Wenn er meinte, ich würde nach seiner Pfeife tanzen, hatte er sich geirrt.
Er öffnete mir die Beifahrertür eines gelben Porsches und dämlich grinsend ließ ich mich auf das warme Leder fallen, um mich dann im Innenraum flüchtig umzusehen.
Das Auto hatte eine Eleganz an sich, die eher zu einer Frau gepasst hätte, als zu einem Riesen wie Odran, aber ich verkniff mir ihn darauf anzusprechen und schnallte mich an, während er neben mir Platz nahm und den Motor aufheulen ließ.
Mein Blick fiel zur Haustür der Villa und dann musste ich mir widerwillig vorstellen, dass Rian wahrscheinlich gerade mit dem Feuermelder rummachte, was mich wehmütig wieder nach vorne schauen ließ.
"Er hat sie rausgeworfen", meinte Odran plötzlich und fragend schaute ich zu ihm herüber, während er das Auto sicher durch das Tor lenkte und wir die Straße Richtung Stadt entlangfuhren.
"Wie kommst du darauf, dass es mich überhaupt interessiert?", gab ich cool von mir, doch innerlich grinste ich wie ein kleines Kind an Weihnachten über seine Worte.
"Dein Blick spricht Bände", verriet er mir und sofort fühlte ich mich irgendwie ertappt. Wenn er meine Gefühle so leicht in meiner Mimik lesen konnte, wie gut war Rian dann erst darin, mich zu durchschauen.
"Du hast doch keine Ahnung", platzte es dann überfordert aus mir heraus und schnell wandte ich meinen Blick wieder aus dem Fenster, um den Villen dabei zuzuschauen, wie sie schnell an mir vorbeizogen.
Die Hitze im Auto war durch die Klimaanlage wirklich erträglich, doch diese Luft hier war trotzdem erstickend. Vielleicht war das Klima am Meer ein anderes, aber ich brauchte wohl noch einige Zeit, um mich vollkommen daran zu gewöhnen.
Während ich also meine Augen schloss, der leisen Musik aus dem Radio lauschte und mich innerlich köstlich darüber amüsierte, dass Rian diesen Feuermelder rausgeschmissen hatte, brachte Odran uns sicher zur Stadt und parkte dann etwas abseits der Geschäfte.
"Da sind wir."
Ich schaute kurz zu ihm und stieg dann aus dem Wagen, um mich neugierig umzusehen.
Die Umgebung gefiel mir sehr, mit den ganzen Bäumen und Sträuchern, doch leider hatte ich kaum Zeit überhaupt irgendwas zu genießen.
Mein Blick fiel zu Odran, der mich mit verschränkten Armen beobachtete und ungeduldig mit seinem Fuss auf den Boden tippte.
Ich würde ihn auf eine harte Probe stellen!

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Rian - Bis dass der Hass uns scheidet
Roman d'amour- Abgeschlossen - Darkromance | Drama ______ Rian & Keeva Zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, denn während sie die Frau ist, die sich immer an alle Regeln hält, ist er der Mann, der diese täglich bricht. Ihr Leben dreht sich da...