»Abendessen«

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Rian Pov.;

Drei verfickte Tage strapazierte sie weiterhin meine Nerven und wollte mir einfach keine Antwort darauf geben, wer dieser irre Stalker war!

Keeva als Lockvogel?!

Hatten die eigentlich noch alle Tassen im Schrank? Mir kribbelte es ununterbrochen in meinen Fingerspitzen, nicht einfach zu Juri zu fahren und ihn alleine dafür, dass er sowas überhaupt in Erwägung zog, seinen scheiß Schwanz wegzuschießen.

Doch Keeva hatte von mir verlangt, dass sie mir vertrauen könnte. Das hieß für mich, Fresse halten und den Hass herunterschlucken. Aber trotzdem würde ich sie ganz sicher nicht als Lockvogel dienen lassen.

Irgendwie würde ich es schon noch aus ihr herausbekommen, wer er war und dann würde mich niemand mehr aufhalten können.

Mittlerweile war es schon später Vormittag und während sie Mal wieder mir gegenüber am Tisch saß und mich heimlich zu zeichnen schien, beantwortete ich einige Mails unserer Geschäftspartner und musste mir noch Gedanken darüber machen, wie ich das heute Abend anstehende Abendessen absagen könnte.

Eigentlich war es zu wichtig für meine Karriere, als dass ich nicht erscheinen konnte, doch Keeva war dort nicht erwünscht, also allgemein keine Frauen, doch ich wollte sie hier nicht alleine lassen.

"Möchtest du noch einen Kaffee?", riss sie mich mit ihrer ruhigen Stimme aus meinen Gedanken und als ich sie daraufhin ansah, lächelte sie mir zaghaft entgegen.

Sie wusste ganz genau, wie wütend ich auf ihr Schweigen war, doch ich schaffte es bei ihrem Anblick einfach nicht, meine kalte Miene beizubehalten. Dämlich lächelnd schüttelte ich den Kopf und sofort wandte sie sich wieder ihrem Block zu.

Wie ich das alles hasste!!!

Ich wollte sie küssen, sie ficken, sie um den Verstand bringen, doch ich würde sicher nicht nachgeben, solange sie mir nicht diesen Namen geben würde. Da konnte sie sich ruhig weiterhin nachts an mir reiben. Ich würde hart bleiben...

Zum Leidwesen meiner Eier, aber auch sie mussten da durch...

"Was ist eigentlich mit heute Abend?", sprach mich Odran dann an, der hinter Keeva  stand und gerade mit Nero raus wollte.

"Keine Ahnung", gab ich ihm immer noch unwissend zurück und erntete dafür einen fragenden Blick meiner Ehefrau.

Flüchtig huschten meine Augen über ihr Schlüsselbein und noch weiter herunter, über ihren leicht offenen Ausschnitt, doch sofort wandte ich meinen Blick wieder auf den Monitor vor mir.

"Was ist denn heute Abend?", fragte sie dann und ich musterte sie mit einem provozierenden Lächeln.

"Das darf ich dir leider nicht sagen", gab ich ihr die gleichen Worte zurück, die sie mir ständig auf die Frage, wer der Stalker wäre, zurückgab.

"Oh, wie erwachsen", zischte sie leicht sauer und drehte sich zu Odran herum, der jetzt schon tief Luft zog, als er bemerkte, dass er Mal wieder in unseren Streit hineingezogen wurde. "Würdest du mir sagen, was heute Abend ist?"

Ich blickte Odran streng an und ich wusste, dass Keeva wahrscheinlich gerade ihren Hundeblick aufsetzte, um dieses Duell zu gewinnen. Mein Bruder schien abzuwägen, was er nun tun sollte und spielte nervös mit Neros Leine, ehe er herunter zu Keeva sah.

"Ein Abendessen mit Mr. Porter und anderen."

"Ist das dein scheiß Ernst?!", platzte es wütend aus mir heraus und als Keeva sich dann noch mit einem triumphierenden Lächeln zu mir herumdrehte, hatte ich das Gefühl, sie wäre hier der Mafiaboss und nicht mehr ich.

Rian - Bis dass der Hass uns scheidet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt