Rian Pov.;
"Wars das?!", fragte ich meinen Vater genervt und unterschrieb einige letzte Papiere, um anschließend aufzustehen und auf seine Antwort zu warten.
Er diskutierte gerade mit Odran über die neusten Geschehnisse was unsere Waffengeschäfte anging, denn seitdem er von mir verlangt hatte, mich politisch zu engagieren, hielt er es für besser, mich aus allem herauszuhalten.
Vielleicht war es wirklich besser, weniger Blut an meinen Händen kleben zu haben...
"Ja", wandte er sich dann endlich zu mir und warf mir dabei noch einen ernsten Blick zu. "Denk an das Abendessen am Freitag!"
Ich nickte nur und lief an den Beiden vorbei aus dem großen Büro, um schnell zu meinem BMW zu laufen. Es nervte mich tierisch, dass ich so früh hier aufkreuzen musste und nicht bei Keeva sein konnte, umso mehr freute ich mich gleich wieder bei ihr zu sein.
Die kurze Heimfahrt über grinste ich wie ein dämlicher Teenie und hatte kurz wirklich Angst davor, dieses Lächeln nie wieder loszuwerden, doch als ich in unsere Einfahrt hochfuhr und Selenas Dienstwagen sah, verging mir jegliches Schmunzeln und zurück blieb nur noch meine ausdrucklose Miene.
"Verdammte scheiße", fluchte ich und lief schnell ins Haus, wo aber niemand außer Selena anzutreffen war. Sie blickte mich sofort verärgert an und da war mir klar, dass sie wohl Keeva begegnet sein musste.
"Ein falsches Wort über sie, Selena, und dich wird nie wieder ein Mann anfassen wollen", warnte ich sie schon einmal vor, denn ich wusste, wie sie über andere Frauen sprach.
Ihr Outfit war das gleiche wie jeden Mittwoch und ich fragte mich, ob Odran sie vergessen hatte. Immerhin war sie seine Nutte und dieses absurde Rollenspiel ihr Ding. Mir und Senan ging sie eigentlich die meiste Zeit nur auf den Sack.
"Schon gut", hob sie ihre Hände und kam dabei auf mich zu, um mir diese auf meine Brust zu legen, doch sofort umfasste ich sie fest und stieß sie knurrend von mir weg.
"Mir ist scheiß egal, was da zwischen dir und meinem Bruder läuft, aber das war das letzte Mal, dass du in solch einem Outfit dieses Haus betrittst", erklärte ich ihr mit bedrohlicher Stimme und als sie mich plötzlich erschrocken ansah, wusste ich, dass meine Message selbst in ihrem hirnlosen Schädel angekommen war.
"Verträgt das Frauchen etwa keine Konkurrenz", wollte sie dann noch leicht bissig wissen und sofort musste ich laut lachen. Wie naiv war sie eigentlich?
"So jemand wie du, könnte ihr nicht Mal im Ansatz Konkurrenz machen!"
Sie blickte mich erbost an und wollte gerade wieder etwas sagen, da wurde sie aber von Senan unterbrochen, der in der Terrassentür stand.
Besser für sie...
"Du solltest dir das ansehen", rief er mir zu und sofort lief ich raus zu ihm, ohne Selena nochmals zu beachten.
"Was denn?"
Er lief mir voraus zum Rand der Terrasse und nickte den Strand entlang, wo ich weiter weg plötzlich Keeva mit irgendeinem Wichser reden sah.
"Kennst du den?", wandte ich mich an Senan, der aber nur verneinend den Kopf schüttelte.
Sofort holte ich meine Waffe hervor, überprüfte ob diese geladen war und steckte sie wieder zurück, um mich auf den Weg zum Strand zu machen.
Während die Sonne mich leicht blendete, kam ich den Beiden immer näher und bemerkte dabei, dass sie mich vor lauter Lachen gar nicht wahrnahmen. Ihre Unterhaltung schien alles andere auszublenden und eine unbändige Wut stieg in mir auf, die auch mich alles andere ausblenden ließ.
War das Eifersucht? Ich kannte dieses Gefühl nicht und ich wünschte, ich hätte es auch nie kennengelernt.
"Und was ist dann passiert?", hörte ich meine Keeva kichern, die dabei ihre Hand an seinen Oberarm legte und sich gleichzeitig mit der anderen vor Gelächter den Bauch hielt.
Dieser Typ hatte gerade sein Todesurteil unterschrieben!
Bevor Keeva mich wahrnahm, traf mich der Blick des Typen und sofort sah ich die blanke Panik in seinen Augen, während er gleichzeitig einen Schritt zurückwich. Erst dann, drehte sich auch Keeva um, deren Lächeln zwar wunderschön war, aber mich in keinster Weise beruhigte.
Ohne etwas zu sagen, umfasste ich sie von hinten und küsste ihren leicht salzigen Hals entlang, während ich den blonden Pisser dabei regelrecht fixierte.
"Wo warst du denn?", fragte Keeva leise und drehte sich in meinen Armen um, doch ich schaute immer noch voller Hass den Kerl hinter ihr an, der meinem Blick immer wieder nervös auswich.
"Wer ist das?", wollte ich dann wissen und als der Typ seinen Mund aufmachen wollte, unterbach ich ihn sofort wieder. "Ich rede mit meiner Ehefrau. Du hälst deine scheiß Fresse."
"Rian!", mahnte Keeva mich und lief dabei rot an, während sie dem Typen einen entschuldigenden Blick zuwarf.
Wollte sie mich jetzt auch noch verarschen?!
"Das ist Brandon, ein Nachbar", presste sie leise zwischen ihren Zähnen hervor und legte mir dabei ihre Hände auf meine bebende Brust.
Ich schaute flüchtig in ihre großen, braunen Augen, doch sofort nahm ich wieder ihn ins Visier.
"Wo wohnst du denn?", fragte ich so kalt wie es mir möglich war und nervös zeigte er auf eine Villa hinter sich.
"Da wohnen Mr. Burke und seine Frau", meinte ich skeptisch mit Blick auf die Villa und als er dann nickte, zog ich blitzschnell meine Pistole, zielte auf seinen Kopf und lief dabei so nah an ihn heran, dass der Lauf fast seine schon vor Schweiß triefende Stirn berührte.
"Rian!", hörte ich Keeva und spürte ihre Hand am meinem Arm. "Was tust du denn da!? Wir haben nur geredet!!!"
Sie klang aufgebracht und nervös, doch ich ignorierte sie vollkommen und legte meinen Kopf leicht schief, um diesen Brad, oder wie der Wichser hieß, weiter zu mustern.
"Die Burkes haben keine Kinder", ließ ich ihn wissen und atmete dabei tief durch, doch sofort stotterte er los und als ich dann auch noch dabei zusah, wie ihm plötzlich unzählige Tränen über die Wangen liefen, fiel mir die Kinnlade runter und ich musste mich wirklich zusammenreißen, über dieses Weichei nicht zu lachen.
"Ich bin der Neffe! Ich bin nur der Neffe", wiederholte er immer wieder stotternd. "Meine Tante ist krank, ich helfe meinem Onkel bei der Pflege!"
Er hob seine zitternden Hände hoch und es hätte mich nicht Mal mehr gewundert, wenn der sich vor Angst noch in die Hosen gepisst hätte.
Sowas hatte ich wirklich noch nie erlebt...
Mein Blick fiel zu Keeva, die ihn genauso verwundert anstarrte wie ich, ehe sie mich dann ansah und ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte, was sie Mal wieder zum Augenverdrehen brachte.
"Das reicht jetzt", mahnte sie mich erneut und legte ihre Hand auf meine, um mit mir gemeinsam die Waffe sinken zu lassen.
"Es tut mir so le-"
"Du wirst dich nicht für mich entschuldigen", warnte ich sie und wandte mich nochmals an die Heulsuse, die ich allein für diese jämmerlichen Geräusche zu gerne abgeknallt hätte.
"Ich wünsche einen wunderschönen Tag", meinte ich nur ernst und verkniff mir mein Lachen, während ich Keevas Hand nahm und sie mit mir zog, um den Pisser mit seinen Tränen alleine zu lassen.
"Musste das wirklich sein?", fragte sie leicht zickig und ich hob nur unschuldig die Schultern.
"Geschadet hat es ja nicht, zumindest mir nicht", grinste ich und vernahm noch ihr genervtes Ausschnauben, ehe wir dann weiter zurück zur Villa liefen.
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Rian - Bis dass der Hass uns scheidet
Romantik- Abgeschlossen - Darkromance | Drama ______ Rian & Keeva Zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, denn während sie die Frau ist, die sich immer an alle Regeln hält, ist er der Mann, der diese täglich bricht. Ihr Leben dreht sich da...