"Ich sollte besser gehen", hauchte ich verlegen und versuchte dabei weder Jake, noch Senan anzublicken, zwischen denen ich mich langsam wirklich eingeengt fühlte.
"Sicher?", hörte ich Jake und spürte danach seine Hand, die mir langsam über den Arm strich, während Senan erneut ein Glas füllte.
"Trink doch noch was."
Er hielt mir das Glas entgegen und mir war schon so schwindelig, dass ich nichtmal im Traum daran gedacht hätte, auch nur noch einen einzigen Schluck zu trinken.
"Nein, danke", gab ich leise von mir und stand dabei vorsichtig auf, um erstmal leicht hin und herzuschwanken.
"Ach, Keeva", hielt Jake mich plötzlich an der Tailie und wollte mich auf seinen Schoß setzen, doch ich fand plötzlich meine Kraft wieder, drehte mich zu ihm herum und knallte ihm eine, was ihn erschrocken Luft ziehen ließ.
"Fass mich noch ein einziges Mal an und du hast gar keine Hände mehr!"
Wütend über seine Aufdringlichkeit fixierte ich ihn und sah anschließend zu Senan, der es anscheinend auch noch mega witzig fand.
"Und zu dir! Ich bin die Frau deines Bruders und nicht eine von diesen Flittchen, die du dir ständig ins Haus holst! Was soll der scheiß, den ihr hier mit mir abzieht?"
Mit verschränkten Armen stand ich vor den Beiden und versuchte auf den Alkohol klarzukommen, bis Senan ebenfalls auf mich zukam und nach meiner Hand griff.
"Wir haben nur Spaß gemacht", versuchte er die letzten Stunden voller Alkohol, Rauch und geschmacklosen Annäherungsversuchen zu erklären, doch ich konnte plötzlich nur noch enttäuscht den Kopf schütteln.
"Mir ging es nicht gut und ich war der Meinung, ich könnte mich bei dir wohlfühlen, aber ich muss Rian Recht geben, du bist ein Vollidiot und ich einfach nur naiv genug, etwas anderes von dir zu erwarten."
Meine Augen trafen kurz seine und ich konnte förmlich sehen, wie schlecht er sich fühlte, doch ich wollte jetzt kein Mitgefühl mit ihm haben. Mir ging es selbst schlecht genug...
"Komm, Nero. Wir gehen."
Ohne noch ein einziges Wort mit den Beiden zu wechseln, lief ich aus diesem vernebelten Zimmer und atmete erst im Flur wieder tief durch, um mich dann leicht schwankend auf den Weg nach unten zu machen.
Mir war so heiß, dass ich dachte, ich stände in Flammen und ich kam mir vor, als würde sich alles um mich herum drehen.
"Scheiß Alkohol", bereute ich die letzten Stunden und riss dann hastig die Terrassentür auf, um die frische Meerluft zu inhalieren.
Ein Wachmann schaute mich sofort besorgt an und schwankend lief ich ein Stück auf ihn zu.
"Geh mit meinem Hund spazieren. Ich kann dir Treppen nicht herunter."
Er nickte zustimmend, gab zu seinem Glück auch keine Widerworte und verschwand augenblicklich mit Nero nach unten, während ich hoch zum Nachthimmel schaute und mit Blick in die Sterne das komische Gefühl bekam, ich müsste mich gleich übergeben.
Dann zog ich tief Luft, hielt mir den dröhnenden Kopf und sah direkt vor mir den beleuchteten Pool an, der mir plötzlich wie eine Erlösung von dieser erdrückenden Hitze vorkam.
Ohne noch über irgendwas anderes nachzudenken, zog ich meine Leggins aus, und setzte mich mit Slip und T-Shirt auf den Rand des Pools, um erstmal nur meine Füße in die wohltuende Kälte zu stecken, bis ich spürte, wie gut es tat und mich komplett hineinsinken ließ.
So ein Pool Zuhause hatte schon seine Vorteile! Vor allem wenn man fast eine ganze Flasche selbstgebrannten getrunken hatte.
Seufzend ließ ich mich im Wasser auf den Rücken treiben, schloss dabei meine Augen und genoss es einfach nur, mich in diesem Moment freier denn je zu fühlen.
Da waren keine Sorgen mehr, keine Zweifel und keine bösen Gedanken..
Nur ich, mein leichter Schwindel und der Rausch des Alkohols, der mich voll und ganz einnahm.
"So Mrs. Gal-"
Ich drehte mich herum und konnte gerade so mit meinen Zehen im Wasser stehen, um den Wachmann direkt in seine mich anstarrenden Augen zu sehen.
"Besser sie gehen die Treppen wieder herunter", warnte ich ihn und schwamm dabei langsam zum Beckenrand, um auch noch mein T-Shirt loszuwerden...
Der Typ war schneller weg, als ich gucken konnte. Nur Nero blieb zurück, der sofort zu mir an den Beckenrand gerannt kam und erfreut mit seiner Rute wedelte.
"Komm rein", lachte ich über seine sichtliche Freude und spritzte ihn mehrmals mit Wasser voll, wodurch er wild hin und herrannte.
"Feigling."
Ich grinste ihn an, doch als ich plötzlich die Tür innen hörte und Nero sich ebenfalls herumdrehte, riss ich nur erschrocken die Augen auf und fuhr mir dabei durch meine nassen Haare.
"Keeva?", hörte ich Rians Stimme, der im selben Moment auch zur Terrasse herauskam und mich irritiert anstarrte. Direkt hinter ihm kam auch Odran heraus, doch als Rians Blick auf meine Klamotten fiel, drehte er sich sofort zu seinem Bruder.
"Geh rein", sagte er in seiner kalten Tonlage zu ihm und gerade, als ich meine Arme auf den Beckenrand legen und aufstehen wollte, zeigte er warnend mit dem Finger auf mich.
"Wehe du kommst da jetzt raus!"
Er blickte mich ernst an, doch ich funkelte ihn nur grinsend an und biss mir dabei auf meine Unterlippe.
"Wieso? Ist dir das zu viel Druck?", wollte ich provozierend wissen und erhob mich ein Stück weiter, sodass die beiden fast Ausblick auf meine Brüste gehabt hätten.
Das war definitiv zu viel Alkohol die letzten Stunden.
"Odran, verpiss dich endlich!", wurde er lauter und sofort verschwand dieser dann auch mit Nero nach innen, während Rian mich wütend fixierte. "Was soll der scheiß, Keeva!?"
"Hat dich doch nicht zu interessieren. Hoffe du hattest viel Spaß mit der »Escort lady«! Übrigens hast du da am Kragen noch Lippenstift!"
Wütend drehte ich mich im Wasser herum und schwamm zur anderen Seite, doch er lief zeitgleich um den Pool herum und stand dann plötzlich genau da, wo ich ankam, um vor mir in die Hocke zu gehen.
"Das ist kein Lippenstift, das ist Blut", ließ er mich wissen und nahm mein Kinn dabei in seine Hand. "Und nein, ich hatte keinen Spaß."
"Schön für dich", meinte ich nur immernoch genervt über diesen ganzen Abend und die Situation nach unserem Sex. Ich wollte wieder wegschwimmen, einer erneuten Diskussion entkommen, doch er hielt mich an meinem Arm fest und grinste mich plötzlich an, was mir widerwillig wieder einmal diese angenehmen Schmetterlinge in meinem Magen hervorrief.
So ein Vollarsch!
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Rian - Bis dass der Hass uns scheidet
Lãng mạn- Abgeschlossen - Darkromance | Drama ______ Rian & Keeva Zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, denn während sie die Frau ist, die sich immer an alle Regeln hält, ist er der Mann, der diese täglich bricht. Ihr Leben dreht sich da...