18. Was tat ich da?

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Andächtig, beugte ich mich konzentriert herab und kam näher an sein Gesicht heran.

Nun hatte ich sein wunderschönes schlafendes Antlitz direkt vor mir, stellte ich lächelnd fest. Dabei sah ich seine winzigen Falten in den Augenwinkeln und seine dunklen Wimpern.

Er war wirklich genau mein Typ, dachte ich perplex.

Verwirrt schloss ich kurz meine Augen und sog diesen unglaublich überwältigenden Duft von ihm ein.

Ich wusste nicht warum, aber sein männlich herbes Bukett zog mich einfach an. Und ich war mir gerade absolut sicher, dass ich diesen Mann unbedingt nochmal küssen wollte. Alles um mich herum war mit einem Mal völlig unwichtig. Es brauchte ja nur ein Kuss zu sein. Mehr wollte ich gar nicht. Nur so zur Probe, dachte ich und senkte sanft meine Lippen auf seine und gab ihm einen sachten Kuss auf seine ... ah ... festen und überraschend kühlen Lippen.

Mit flatternden Herzen öffnete ich meine Augen und zog mich schnell zurück.

Wunderlicherweise, zeigte er keinerlei Reaktion auf meinen kurzen Kuss! Das überraschte mich schon. Schlief ein Vampir so tief, dass er nicht spürte, wenn jemand ihn küsste, fragte ich mich verwundert ... das war eigenartig ... Aber ich hatte keine Erfahrung mit anderen Blutsaugern. Theoretisch waren sie ja bereits gestorben, sagt man und hatten deshalb wenig Blut in sich. Und er sah schon recht blass aus. Vielleicht schliefen Vampire einen totenähnlichen Schlaf, überlegte ich. Was wusste ich den schon!

Kurz leckte ich mir über meine Lippen und lächelte, während ich weiter überlegte. Der Kuss war nicht unangenehm gewesen. Also war es ganz ok, einen Mann zu küssen, stellte ich fest. Es stieß mich nicht ab. Wahrscheinlich sollte ich es einfach nochmal probieren und dieses Mal etwas intensiver.

Ich wusste nicht, was mich trieb, aber dieser schlafende, umwerfend begehrenswerte Mann verführte mich zu mehr.

Erneut beugte ich mich zu ihm herunter, schloss wieder die Augen und küsste ihn erneut ganz sanft. Anschließend knabberte ich vorsichtig an seinen Lippen in der Hoffnung, dass diese sich öffnen würden.

Seine Atmung war immer noch gleichmäßig ruhig, aber seine Lippen öffneten sich leicht und ich konnte ganz sacht mit der Zunge eindringen. Erst jetzt bemerkte ich, dass ein Schauer durch meinen Körper lief und ich noch mehr wollte.

Auf einmal schob sich eine große kühle Hand über meinen Nacken.

Mein Herzschlag beschleunigte sich rasant und erschrocken öffnete ich die Augen und wollte zurückweichen.

Aber der Druck in meinem Nacken wurde stärker. Dabei hielt er mich fest in dieser küssenden Position, sodass ich ihm nicht entgehen konnte.

Jetzt öffnete er langsam seine Augen und ich schaute perplex in seine schwarzen alles durchdringenden Edelsteine.

Erstaunt erstarrte ich schauernd, während unsere Lippen immer noch aufeinanderlagen.

Was hatte ich nur getan? Natürlich hatte er nicht geschlafen. Wahrscheinlich hatte er nur darauf gewartet, dass ich ihm verfalle, wie eine Schwarze Witwe in ihrem Netz und seine Attraktivität war seine tödliche Verführung gewesen, schoss es blitzschnell durch meinen Gehirnwindungen.

Aber er stieß mich nicht weg oder brachte mich um. Stattdessen forderte er mehr. Viel, viel mehr! Während er mit seiner begierigen Zunge tief in mich eindrang und in mir überwältigend sinnlich und entflammende Gefühle weckte. Dabei drückte er mich weiter zu sich herunter.

Während ich versuchte, mich mit der anderen Hand auf dem Bett abzustützen. Griff er nach dieser und schob sie unter seinen Hinterkopf, sodass ich auf seine nackten, sinnlich stählernen Oberkörper zu liegen kam und hielt sie hinter seinem Kopf fest.

Ich bin der Vampirengel (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt