Die Stimmung im Besprechungsraum entspannter und ruhiger und alle konzentrierten sich wieder auf mich. „Also nun zum Einsatz.", sagte ich und erklärte unser weiteres Vorgehen.
„Wir werden das Haus von allen Seiten umstellen. Gemäß meinen Informationen wechselt regelmäßig die Bewachung. Es waren bisher höchstens vier Personen anwesend, wenn die Vampire nicht gerade gefoltert wurden. Es muss leise und schnell gehen. Ich dachte an einen Angriff gegen drei Uhr morgens. Da waren die Menschen am müdesten und wären nicht in der Lage sich angemessen zu verteidigen. Ich vermute, dass nur zwei um diese Zeit vor Ort waren als Bewacher da sein werden. Gio hat dankenswerterweise Rauchbomben mitgebracht, die werden uns den Einsatz erleichtern. Ist alles geklärt?"
Alle nickten zustimmend.
Wir sprachen noch die einzelnen Einsatzgruppen ab. Wir würden sie ausräuchern und anschließend den Keller in Brand setzen, um alles zu vertuschen. Es würde wahrscheinlich Tote geben. Das war wahrscheinlich nicht zu ändern. Es hieß sie oder wir. Ich hoffte, dass meine Informationen alle stimmten.
Als alles geklärt war, nahm jeder sein Einsatzmaterial und wir fuhren mit verschiedenen Wagen zum Einsatzort.
Gio wollte natürlich mich begleiten und lachte brüllend auf, als er meinen Wagen sah.
Er stand in voller Montur mit seiner Tasche vor meinem Wagen und lachte sich halb tot: „Ich denke, wir fahren besser mit dem SUV da vorn mit. Ich bekomme meine Ausrüstung leider nicht in dein Auto.", sagte er dröhnend und stampfte hell lachend davon.
Mein Wagen war eine kleine hellblaue Knutschkugel, die ihm gerade mal bis zur Mitte der Brust reichte. Ich verstand ihn nicht. Ich mochte meinen kleinen alten verbeulten Beetle Käfer Volkswagen. Er war günstig gewesen und hatte einen niedrigen Verbrauch.
Verstimmt schaute ich ihm nach. Mein Auto war nie für solche Einsätze vorgesehen gewesen und auch nicht dafür gebaut worden, irgendwelche riesigen ausgewachsenen Vampire in voller Einsatzmontur zu transportieren. Ich wollte mich einfach nur im Stadtverkehr bewegen können. Dafür war er hervorragend geeignet.
Egal, dachte ich und folgte ihm zum SUV.
Ich würde nicht mit hineingehen, das war zu gefährlich und Gio würde das niemals zulassen. Ich würde nur am Funk koordinieren und Gio würde mir dabei zur Seite stehen. Oder besser gesagt, er war mein Wachhund. Er war nicht hergekommen, um die Vampire herauszuholen. Er war nur gekommen, um auf mich aufzupassen und mich davon abzuhalten, irgendetwas unbedachtes zu tun. Ich seufzte innerlich. Salvatore hatte keinerlei Vertrauen in meine Fähigkeiten. Ein wenig enttäuscht war ich schon, als ich in der Dunkelheit wartend mit Gio im Wagen saß und auf den Einsatz wartete.
Aber er hatte auch recht. Es waren genügend andere Vampire anwesend und alle waren gut ausgestattet und teilweise sogar im Kampf ausgebildet.
Wir waren in der Hafengegend gelandet. Medford Street, graue Silos für Korn auf der einen Seite und alte rote Backstein Industriegebäude auf der anderen Straßenseite. An der Straßenecke befand sich ein altes dreistöckiges Backsteinwohnhaus. Mit verzierter Rettungstreppe aus dem neunzehnten Jahrhundert, welches schon bessere Zeiten gesehen hatte. Eine alte steinerne Kellertreppe führte hinab in den Unterbau des Gebäudes im offenen Hinterhof, in dem wir die Vampire vermuteten.
Seit Stunden hatte sich im Haus nichts bewegt. Das Licht war aus und nur die alte Gasstraßenbeleuchtung, gab auf dem nackten Beton der Straße ein wenig Licht in kurzen Kegeln.
Mein Funk knisterte. Ich hörte einem nach dem anderen seine Position durchsagen. Alle waren auf ihren Posten, wie besprochen und warteten auf meinen Befehl.
Ich hoffte, dass alles klappen würde. Vor Aufregung hatte ich schweißnasse Hände. Alle verließen sich auf mich. Dabei wusste ich gar nicht, was ich da gerade tat.
DU LIEST GERADE
Ich bin der Vampirengel (BoyxBoy)
VampiriEs gibt Vampire, aber ein Vampirengel? Ein Widerspruch in sich! Wie kann das sein? Wie kann ich das sein? Warum bin ich schon wieder anders? Kann ich nicht sein wie jeder andere? Was will dieser Mann von mir? Dies ist der fast ausweglose Kampf von J...