63. Aufgebracht und entrüstet

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„Was glaubst DU? – Tust du hier gerade?", brüllte ich Salvatore entrüstet an, während mein Licht aufgeregt hell um mich pulsierte.

So wütend und aufgebracht war ich selten in meinem Leben bisher gewesen. Wahrscheinlich sah ich gerade aus, wie der Racheengel Michael höchstpersönlich. Aber das war mir völlig egal.

Was erlaubte sich dieser... Ich wollte es nicht weiter ausführen, aber ich stand total aufgewühlt in meinem Flur und starrte auf Salvatore, der gleichfalls aufgebracht und wütend vor mir stand. Seine schwarzen Augen waren zusammengekniffen und blitzten helllodernd, während er zornig auf den Mann hinter mir starrte, der nur in einer kurzen Hose bekleidet, völlig geschockt auf ihn starrte und nicht verstand was gerade geschah.

Damit hatten beide nicht gerechnet und ich auch nicht.

Salvatore hatte in seiner überschäumenden, nicht mehr kontrollierbaren Wut doch tatsächlich meine Eingangstür eingetreten. Sie hing nur noch in den Angeln und war in der Mitte zerbrochen.

Gio stand überrascht daneben und schaute sich gerade den Schaden an. Dann zuckte er mit den Schultern und schaute interessiert über Salvatore hinweg auf Voltus.

Sal starrte währenddessen immer noch vollkommen aufgebracht auf mich herab und ich zu ihm herauf.

„Meinst du, ich werde diesen Starrkontest mit dir verlieren?", fragte ich dermaßen wütend, aufgebracht schnaufend und stemmte meine Hände in meine Hüften. „Was glaubst du, wer du bist und was du alles darfst?"

Das konnte er mal knicken, dachte ich. Ich könnte explodieren vor Wut. Er hatte einfach meine Eingangstür eingetreten. Einfach so!

Mit finsterem, verletztem Blick zischte er mich regelrecht an: „Du hast einen völlig fremden Mann in deiner Wohnung!" Wütend lachte er auf. „Halbnackt!! Das wird mich doch wohl ein 'wenig' aufbringen dürfen."'

Wütend starrten uns erneut tief an. Keiner wollte nachgeben. Ich stemmte weiterhin meine Hände in die Hüften, um meinen Raum zu verteidigen und um mich größer darzustellen, als ich war. Ich würde auf keinen Fall nachgeben.

Salvatores Augen sprühten jetzt gefühlt brennende Funken wie ein heißes Schweißgerät auf heißem Metall. „Und ich erfahre es von anderen! Du hast es nicht mal für nötig gehalten, mir darüber zu berichten, dass dieser halbnackte Wichser bei dir wohnt.", brüllte er aufgebracht mir entgegen.

Ups. Da war jemand wirklich sauer. Ja, ich hätte vielleicht davon erzählen sollen. Aber was hatte ich erwartet? Dass er begeistert sein würde? Wohl kaum. Das konnte ich jetzt gerade sehen. Das hat mich gerade meine Eingangstür gekostet. Aber ich würde auf keinen Fall Voltus einfach hergeben. Ich hatte ihn zurückgebracht. Ich würde dafür sorgen, dass es ihm gut ging und dass er zurück zu seiner Familie kommen würde. Also musste ich diesen Kampf wohl oder übel auskämpfen. Außerdem mochte ich es, ihn mal so richtig zur Weißglut zu bringen. Er war doch an allem schuld. Schuld, dass der Opus Dei hinter mir her war. Dass ich nicht mit ihm einfach zusammen sein konnte und dass ich hier in Boston weit weg von ihm wohnen musste. Also, was wollte er? Dass ich, nachdem ich ihn verlassen musste, alles alleine aufgebaut hatte und Vampirleben gerettet hatte, dies aufgab? Wohl kaum.

„Und ...", provozierte ich ihn also weiter. „Das geht dich gar nichts an."

„Meinst du!? Ich sehe das ein wenig anders, mein Engel!", zischte er erneut und seine Augen waren immer noch Schlitze vor Wut.

Ich plusterte mich weiter vor ihm auf.

Zwar war ich einen ganzen Kopf kleiner als er, aber wenn er es wollte, konnte ich mich auch wie ein giftiger Zwergpinscher verhalten. Immerhin war ich ein Vampirengel und Clanführer, was auch immer das sein mochte oder beinhaltete. „Du hast mir gar nichts zu sagen. Das ist alleine meine Angelegenheit.", entgegnete ich ihm brüllend.

Ich bin der Vampirengel (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt