Am Ende landete ich also bei Vincenzo, meinem neuen Vampirvater oder doch Partner?... Bei dem Gedanken stockte ich. Denn wie wir Partner werden sollten, war mir allerdings noch nicht ganz klar. Wir waren einfach zu verschieden. Auch wenn ich ihn irgendwie interessant fand und er meine Körpermitte hitzig ansprach.
Der blinde Vampir blieb Gott sei Dank einige Tage länger außer Haus, bis ich in mein neues Zimmer ziehen konnte und um mich einzugewöhnen. Ich hatte ein eigenes kleines Bad, welches wunderschön mit Marmor ausgestattet war und erhielt eine kleine schwarze mobile Küche, sodass ich in dem kleinen Barkühlschrank mein Blut lagern konnte. Es war wirklich ein schönes Zimmer. Ich übernahm den Stil des Gästezimmers und genoss den Luxus, der mir dadurch eröffnet wurde. So stellte ich meinen Schreibtisch in Richtung des schönen großen Fensters und genoss bei der Arbeit eine wunderschöne Aussicht auf New York. Mein Zimmer erhielt ein Türschloss, obwohl ich nicht glaubte, dass dies Salvatore wirklich abgehalten hätte, wenn er zu mir kommen wollte. Meine Servereinheit und mein Rechner liefen hier genauso schnell wie in meiner alten Wohnung und wo ich arbeitete, war im Endeffekt völlig egal.
Ein wenig Angst hatte ich vor dem ersten Treffen mit dem alten Vampir. Wir kannten uns überhaupt nicht. Ich wusste nichts von ihm und so bat ich den Vampirarzt mit dazu, den ich zuvor noch ein paar Mal getroffen hatte. Wir führten in den Tagen, in den ich alleine in der Wohnung wohnte, einige interessante Gespräche. Ich stellte dabei fest, dass mir ein Gesprächspartner zu all diesen vampirischen Themen fehlte und wir verabredeten uns zu weiteren Treffen. In der Zeit, die ich mit ihm zusammen war, hatte ich ein angenehmes Gefühl der Sicherheit und Ruhe, obwohl ich vermutete, dass er Salvatore die ganze Zeit Bericht erstattete.
Die Stunden vor dem ersten Treffen mit diesem mächtigen Vampir verbrachte ich in einem Wechselbad der Gefühle. Entweder war ich ängstlich oder ich machte mir ohne Ende Sorgen. Dieser Mann löste so viele Emotionen in mir aus, dass mir die Hände zitterten.
Aufgewühlt empfing ich beide im Wohnzimmer. Der Arzt und ich hatten extra die Abendstunden dafür gewählt, so konnte mich Salvatore sehen, mit seinen schwarzen alles durchdringenden Augen. Ich stand im Mondlicht des großen Fensters und wartete unruhig in der Hoffnung, dass ich gut sichtbar war.
Schüchtern schaute ich auf die beiden, die im Türrahmen erschienen.
Salvatore war wirklich beeindruckend. Mir kam er noch dominanter vor als zuvor und er sah wirklich gut aus. Er trug einen eleganten schwarzen Mantel mit einem weißen Schal. Er wusste, wer er war und was er war und er konnte mich sehen!
Schweißperlen meiner Angst liefen mir kalt den Rücken herunter. Ich fragte mich schon die ganze Zeit, worauf ich mich da eingelassen hatte. Er war wie ein unberechenbarer schwarzer Panther. Und dieser Panther war auf der Jagd. Auf der Jagd nach mir und er konnte meine Angst und meine Erregung dabei auch noch riechen. Welch eine unglaubliche Vorstellung!
Meine Gedanken rasten wirr durcheinander, als ich ihn sah.
Wie sollte das klappen? Ich wusste nichts von ihm! Welche Macken hatte er? Konnte ich damit umgehen?
Ich hatte keine Antworten und ich zweifelte an meiner Entscheidung in seine Wohnung zu ziehen. Dieser Mann war wahrscheinlich ein gemeingefährlicher Mafioso und dann auch noch ein extrem mächtiger Vampir. Es war wirklich eine dumme Entscheidung gewesen. Ich begab mich in Abhängigkeit und wahrscheinlich in echte Gefahr. Ich kannte diesen Mann überhaupt nicht, mit dem ich in nächster Zeit zusammenleben sollte. Was hatte mich da geritten, fragte ich mich und ich wurde immer blasser vor Angst. Während meine Knie zitterten wie Espenlaub.
Der Arzt hätte nichts machen können, wenn sich diese dunkle Gottheit auf mich gestürzt hätte! Dafür wäre er nicht stark genug gewesen.
Ich atmete tief ein und lächelte unsicher den beiden entgegen.
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Ich bin der Vampirengel (BoyxBoy)
VampiroEs gibt Vampire, aber ein Vampirengel? Ein Widerspruch in sich! Wie kann das sein? Wie kann ich das sein? Warum bin ich schon wieder anders? Kann ich nicht sein wie jeder andere? Was will dieser Mann von mir? Dies ist der fast ausweglose Kampf von J...