ERIN
Ich bin nervös vor dem Essen mit seinen Eltern. Seine Mom ist bis jetzt immer sehr nett gewesen, aber vor seinem Vater habe ich ein wenig Bammel. Er sieht immer so grimmig und schlecht gelaunt aus. Nach unserem Gespräch letztens, wurde mir das nur bestätigt. Das mulmige Gefühl in meinem Bauch nimmt stetig zu. Schluckend stehe ich vor dem Spiegel im Badezimmer und lege meine Hand auf meinen Magen. »Bitte lass mich jetzt nicht kotzen«, Bete ich leise zu einer höheren Macht. Aber ich bin nicht religiös, also wird es nichts bringen. Tief durchatmend lasse ich meine Arme sinken und schaue mir entgegen. Ich habe mir eine schwarze Jeans und eine Bluse übergezogen. Eine der wenigen, die ich für meine Geschäftsreise nach Inverness eingepackt hatte. Im Licht besitzt sie die gleiche Farbe wie Sand und glänzt wie Satin. Sie ist hübsch, keine Frage, aber alles in diesem Haus ist so pompös und teuer, das ich mir fehl am Platz vorkomme. Ich will gar nicht wissen, wie viel die Duncans auf ihren Konten haben. Sicher eine Zahl, die ich bei meinem Kontostand noch nie zuvor gesehen habe.
Nervös streiche ich mir den Stoff glatt und werfe ein letztes Mal einen Blick in den Spiegel, bevor ich mich auf der Stelle umdrehe und den Raum verlasse. In meinem Zimmer liegt mein Armband auf dem Nachttisch, das ich mir umständlich anlegen will, aber das dünne Kettchen will sich nicht schließen lassen. Seufzend eile ich auf die Tür zu und laufe geradewegs durch den Flur in Ewans Zimmer. Zweimal klopfe ich und trete ein. Er steht mit dem Rücken zu mir gedreht, vor den großen Fenstern, die den Vorgarten zeigen. »Würdest du mir bitte helfen?«, frage ich ihn. Er neigt seinen Kopf in meine Richtung, bis sich seine Augen auf mein Handgelenk legen. Nickend zieht er seine Hände aus den Taschen und kommt die paar Schritte auf mich zu gelaufen. »Du siehst gut aus«, komplimentiert er mich mit rauer Stimme. Seine Finger umschließen den Verschluss des Armbands. Er schiebt präzise die Schlaufe in den Haken und schließt es somit. Das kühle Gold trifft auf meine Pulsadern und ein Lächeln entflieht mir. »Danke«, antworte ich für seine Worte und dafür, das er geholfen hat. Er trägt wie immer ein schickes Hemd und eine passende Hose. Die Ärmel sind bis zu den Ellenbogen gerollt und der oberste Knopf ist offen. Er hat seine Haare zurück gekämmt, aber eine Strähne rutscht immer wieder auf seine Stirn. Es lässt ihn lockerer und nicht so ernst wirken. Vielleicht auch etwas heißer.Ich schaue mit roten Wangen zum Boden. Seine Blicke lassen mir einen wohligen Schauer über den Rücken laufen. Als sich seine Hand in meinen Haaren wiederfindet, drängt sich alle Luft aus meinen Lungen. »Vielleicht sollten wir den Nachtisch lieber allein genießen«, schlägt er vor und ich weiß genau worüber er spricht. »Mal sehen«, schmunzle ich, »vielleicht gibt es auch keinen.«
Seine Hand sinkt nieder. »Ich denke schon. Du kannst mir nicht lange widerstehen«, erwidert er zuversichtlich und selbstbewusst. Lachend laufe ich rückwärts auf die Tür zu. »Wenn das Essen so schlimm wird wie du behauptet hast, habe ich wenig Lust auf Nachtisch.«
»Gerade dann solltest du Lust darauf haben«, korrigiert er mich gelassen und setzt sich ebenfalls in Bewegung. Wir treten in den Flur. Im Castle duftet es bereits nach warmen Essen. Was es wohl geben wird?
»Hm, denke nicht«, zucke ich mit den Schultern. Ich bleibe bei meiner Meinung. Wenn ich keine Lust haben sollte später, dann ist das halt so. »Dann werde ich deine Meinung ändern«, versichert er mir. Ich bleibe vor dem Treppenabgang stehen und halte ihn mit der Hand auf seiner Brust davon ab, weiter zu laufen. »Ist das etwa ein Versprechen?«, frage ich mit gehobenen Augenbrauen. Sein mysteriöses funkeln brennt sich tief in meine Augen hinein, wie ein Feuer, dessen Flamme in der Nacht lodert. Er neigt sich ein Stück zu mir hinunter, schwebt wenige Zentimeter vor meinem Gesicht. »Du wärst überrascht, was meine Zunge alles tun kann«, wispert er und in mir beginnt es zu kribbeln.
»Ist das eine Kampfansage oder flirtest du gerade mit mir?«
Er grinst schief. »Nenn es wie du willst, Kätzchen.«
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Highland King | 18+
Romance»Ewans verruchte, dominante Art sollte mich in die Flucht schlagen. Doch stattdessen zieht sie mich an wie ein Magnet, zudem ich der Gegenpol bin.« Erin fällt dem gut-aussehendem Schotten Ewan buchstäblich in einer Bar vor die Füße. Sie denkt sich n...