ERIN
Ich fühle mich erschöpft als ich neben ihm auf die weiche Matratze seines Bettes sinke. Es ist warm im Raum und trotz dessen ziehe ich die Decke noch ein Stück höher über meinen Körper.
Ewan hat seinen Arm hinter den Kopf gelegt und atmet tiefe Züge. Sein Brustkorb hebt und senkt sich angestrengt, ein feiner Schweißfilm hat sich auf seinen Tätowierungen gebildet. Ich rolle mich auf den Bauch, stütze die Ellenbogen in die Matratze und hebe eine Hand zu seinem Gesicht, um ihm mein Haar von der Wange zu streichen. Ein schmales Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, als unsere Augen sich treffen. »Wieso grübelst du so angestrengt?«, frage ich und streife seine Falten auf der Stirn glatt. Seine Augenbrauen sinken entspannt ab. »Ach nichts«, gibt er zurück und rennt seine Hand unter der Decke über meinen Rücken. Ich bekomme Gänsehaut. »Du kannst es mir sagen«, gebe ich dennoch nicht auf. »Es ist nur wegen vorhin, mehr nicht. Zerbrich dir deinen Kopf nicht darüber«, sagt er. Wieder lächle ich. »Das sollte ich dir sagen, meinst du nicht auch?«
»Vermutlich hast du recht«, gibt er zu. Ich senke meine Lippen wieder auf seine hinab. Als sich unsere Münder treffen und er meinen Kopf mit seiner Hand stärker gegen seinen drückt, entflieht mir ein seufzen. Ich weiß nicht mehr, was ich ohne das Gefühl das er mir gibt, tun würde. Immer wenn seine weichen Lippen auf meine Treffen explodiert ein Feuerwerk in mir.
Erst als ich Luft holen muss, unterbreche ich es.»Die Sonne geht schon unter«, bemerkt Ewan. Anscheinend haben wir die Zeit völlig vergessen. Unsere Köpfe drehen sich gen Fenster. Tatsächlich verschwindet die Sonne hinter den Hügeln am Horizont. »Du hast recht. Irgendwie habe ich auch Hunger... Was meintest du vorhin damit, das dein Vater will, das ich im Zimmer bleibe?«, fällt mir wieder ein. »Ach«, brummt Ewan und setzt sich auf, »er bekommt nur Besuch. Wenn ich meinen Vater gut genug kenne, dann haben wir noch zehn Minuten hier raus zu kommen. Ich habe nämlich genau so viel Hunger wie du«, eröffnet er. Im gleichen Atemzug erhebt er sich und ich folge. Ewan wirft mir meine Unterwäsche zu, in die ich schlüpfe. Dazu einen schwarzen Pullover, der mir locker bis über den Po reicht. Dankend verschwinde ich zügig in mein Zimmer und ziehe mir eine enge schwarze Stoffhose über. Neben der Tür stehen meine Turnschuhe, in die ich im laufen schlüpfe. Zeit immer den Pullover auszuziehen habe ich nicht. Ohnehin ist er zu bequem, um ihn nicht zu tragen.
Ewan wartet schon am Fuße der Treppe auf mich und schwingt seinen Autoschlüssel in der Hand. »Willst du noch wegfahren?«
»Wir werden zusammen fahren, Dummerchen.«
»Hey! Wen nennst du hier Dummerchen?«, frage ich und stupse ihn an. Er läuft kopfschüttelnd auf die Haustür zu und öffnet sie. Ich trete nach ihm hinaus in die Sonne, dessen letzte strahlen mein Gesicht kitzeln. Unser Wagen steht bereits vor dem Springbrunnen. Ewan muss ihn aus der Garage gefahren haben. Ich hüpfe auf den Beifahrersitz und sobald meine Tür ins Schloss gefallen ist, drehen sich die Räder des Geländewagens. »Wohin fahren wir genau?«, möchte ich neugierig wissen. Ich dachte, das wir im Gästehaus essen, aber da habe ich mich wohl geirrt.
»Lass dich überraschen. Die Fahrt dauert fast eine Stunde, aber das ist es wert«, versichert er mir. Ich nicke vertrauend. Ich bin mir sicher das es sich lohnen wird. Gut gelaunt drehe ich das Radio ein bisschen auf und lasse das Fenster ein Stück nach unten. Der warme Wind pustet uns um die Ohren, während wir die lange Einfahrt hinabrollen. Kurz vor dem Tor kommt uns ein schwarzer Rolls Royce entgegen, der sich seinen Weg hinauf zum Castle bahnt. »Wer ist das?«, frage ich Ewan als wir sie passieren. »Die Murdocks, sie sind langjährige Freunde von uns«, erklärt er mir. Verwundert sehe ich dem Wagen durch den Rückspiegel nach. »Und wieso bleibst du nicht mit bei ihnen?«
»Weil ich solche Abendessen nicht mag. Es geht immer ums Geschäft und das nervt mich. Außerdem sind die beiden anstrengend. Mein Vater und der Murdock in einem Raum? Wie zwei Alpha Tiere die aufeinander prallen«, schnaubt er. »Und du bist keines? Kein Alpha Tier?«
»Kätzchen, du solltest mich inzwischen besser kennen. Ich würde mich nie mit meinem Vater vergleichen. Ich verfolge lediglich dass, was ich will. Meine Ziele. Außerdem setze ich sie auch durch.«
»Das ist quasi die Definition von Alpha Tier«, lache ich. Mit Ewan wird es wirklich nie langweilig.
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Highland King | 18+
Romance»Ewans verruchte, dominante Art sollte mich in die Flucht schlagen. Doch stattdessen zieht sie mich an wie ein Magnet, zudem ich der Gegenpol bin.« Erin fällt dem gut-aussehendem Schotten Ewan buchstäblich in einer Bar vor die Füße. Sie denkt sich n...